Der Yizhuang-Halbmarathon in Peking: Auf den ersten Blick ein relativ gewöhnliches Sportevent. Doch hier laufen nicht nur Menschen über die Ziellinie. Zum ersten Mal überhaupt traten auch humanoide Roboter – selbstverständlich made in China – im Wettbewerb an.
Und so sehen Sieger aus – zumindest der »Roboter-Klasse«: Der Tiangong Ultra bewältigte die rund 21 Kilometer nach Angaben der Veranstalter mit einer Zeit von zwei Stunden und 40 Minuten – solide, etwa auf Niveau eines menschlichen Hobby-Läufers. Der Sieger aus Fleisch und Blut kam auf eine Zeit von einer Stunde und zwei Minuten. Es gibt also noch Luft nach oben für die Maschinen und ihre Trainer. Zufrieden sind die Entwickler des Sieger-Roboters trotzdem – und sehen die sinnvollsten Einsatzbereiche in Zukunft nicht im sportlichen Bereich.
Tang Jian, Beijing Innovation Center of Human Robotics:
»Ich denke, dass in etwa fünf Jahren Produkte dieser Art in Alltag und Familie auftauchen werden. Zu Beginn mögen ihre Möglichkeiten noch begrenzt sein. Es wird noch nicht möglich sein, dass sie wie eine Nanny die ganze Hausarbeit für einen erledigen, aber ihre Fähigkeiten werden sich weiter verbessern.«
Die Roboter von chinesischen Herstellern wie DroidVP und Noetix Robotics hatten alle möglichen Formen und Größen. Anders als die blechernen Teilnehmer kamen ihre Trainer beim Lauf in Schwitzen – vor allem, wenn es mal nicht wie geschmiert lief.
Das Erfolgsrezept des Sieger-Teams: Es hatte den Roboter nach eigenen Angaben mit Daten echter Spitzenläufer gefüttert. Kadenz, Schrittlänge und andere Parameter kämen so möglichst nah an die von Profiläufern heran.
China investiert reichlich in die Entwicklung künstlicher Intelligenz – in Software wie auch in Hardware. Auch am Sieger-Team ist der Staat beteiligt.