Präsidentschaftswahl: Oberstes Gericht in Rumänen ordnet Neuauszählung nach Wahl an

vor 2 Stunden 1

Rumäniens Verfassungsgericht hat geurteilt, dass die Präsidentenwahl neu ausgezählt werden muss. Der russlandfreundliche Georgescu hatte überraschend gewonnen.

Aktualisiert am 28. November 2024, 14:11 Uhr Quelle: ZEIT ONLINE, dpa,

3 Kommentare
 Gericht Urteil Anfechtung Präsidentenwahl
Der russlandfreundliche Kandidat Calin Georgescu landete bei der Wahl überraschend auf dem ersten Platz © Daniel Mihailescu/​AFP/​Getty Images

Nach der ersten Runde der Präsidentschaftswahl in Rumänien hat das rumänische Verfassungsgericht eine Neuauszählung der Stimmen angeordnet. Es habe die "erneute Überprüfung und Neuauszählung aller Wahlstimmen" verfügt, teilte das Gericht mit. 

In der ersten Wahlrunde am Sonntag war laut dem amtlichen Ergebnis der rechtsradikale und russlandfreundliche Kandidat Calin Georgescu völlig überraschend auf dem ersten Platz gelandet. Zwei der unterlegenen Präsidentenkandidaten hatten die Wahl jedoch angefochten. Sie begründeten das damit, dass Georgescu seine Wahlkampffinanzierung nicht offengelegt hatte.

Gegen Georgescu wird in Rumänien aktuell wegen Verherrlichung von Kriegsverbrechern und markanten Figuren der als "Legionäre" bekannten rumänischen Faschisten aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs ermittelt. Zahlreiche junge Menschen protestierten in den letzten Tagen gegen ihn.

Ursprünglich sollte am 8. Dezember die Stichwahl zwischen Georgescu und der in der ersten Runde zweitplatzierten prowestlichen, konservativ-liberalen Kandidatin Elena Lasconi stattfinden. Der rumänische Präsident ist mächtiger als beispielsweise der Bundespräsident, bestimmt die Außen- und Verteidigungspolitik und ist an der Kontrolle der Geheimdienste beteiligt.

Meinungsforscher hatten seinen Erfolg nicht kommen sehen, und auch Nachwahlbefragungen ließen das Ergebnis nicht erahnen. Georgescu warb vor allem in den sozialen Medien für sich.

Gesamten Artikel lesen