Wenige Tage nachdem Großbritannien eine elektronische Einreisegenehmigung zur Voraussetzung für Besuche gemacht hat, warnt die deutsche Polizei vor einer neuen Masche, bei der Kriminelle das zu Phishing-Zwecken ausnutzen. In einer Pressemitteilung verweist das Polizeipräsidium Mittelhessen auf den Fall einer betrogenen Frau, gibt Hinweise für die richtige Beantragung und verweist auf die korrekte Website der britischen Regierung. Wegen eines Zeilenumbruchs in der URL führt der Link allerdings ins Leere.
99 US Dollar für die Kriminellen
Wie die Polizei erläutert, ist die Frau auf eine seriös erscheinende, aber gefälschte Internetseite hereingefallen, die sie über eine Recherche per Suchmaschine gefunden hat. Dort reichte sie eine Bewerbung für ein Touristenvisum ein und bezahlte per Kreditkarte die geforderte Gebühr von 99 US-Dollar. Ein Foto sowie eine Kopie ihres Reisepasses sollte sie ebenfalls einreichen. Auch dem sei sie nachgekommen. Erst nach Erhalt der angeblichen Bestätigung ihres Visums habe sie Verdacht geschöpft, ihre Kreditkarte gesperrt und die Website erneut aufgerufen. Ihr Antivirusprogramm habe die dann als Phishing-Seite ausgewiesen, woraufhin sie Anzeige erstattete.
Angesichts des Betrugsfalls rät die Polizei dazu, die offizielle Seite zu benutzen. Dort gibt es auch Verweise zu den offiziellen Apps für Android und iOS. Nicht vertrauen dürfe man nicht auf die ersten Ergebnisse in den Trefferlisten von Suchmaschinen, Seiten mit den Top-Level-Domains .org oder .com gehörten nicht der britischen Regierung. Versprechen auf ein "schnelles Visum" oder eine "Garantie" von privaten Anbietern seien unseriös. Der offizielle Antrag für eine "Electronic Travel Authorisation" kostet knapp 20 Euro und die Bearbeitungszeit beträgt drei Tage.
(mho)