Die US-Raumfahrtbehörde NASA hat erste Aufnahmen veröffentlicht, welche die vier kleinen Satelliten der Punch-Mission von der Sonne erstellt haben. Punch steht für "Polarimeter to Unify the Corona and Heliosphere" und hat das Ziel, die Entstehung von Sonnenwinden besser zu verstehen.
Bei Sonnenwinden handelt es sich – sehr einfach ausgedrückt – um Masse und Energie aus der Sonnenkorona, der äußersten Schicht der Sonnenatmosphäre, was zu einem Strom geladener Teilchen wird und sich durch das gesamte Sonnensystem verbreitet. Durch solche Sonnenwinde entstehen zum Beispiel auch Polarlichter.
Koffergroße Satelliten
Vier koffergroße Satelliten in der Erdumlaufbahn sollen bei der Mission zusammenarbeiten, um Bilder des gesamten inneren Sonnensystems zu erstellen, mit welchen sich die Sonnenwinde in Echtzeit erfassen und nachverfolgen lassen, teilt die NASA mit. Jeder der Satelliten kann Bilder aufnehmen, mit ihren zusammengesetzten Aufnahmen sollen 3D-Aufnahmen der Sonnenwinde entstehen. Während ein Satellit mit einem "Narrow Field Imager" (NFI) für Nahaufnahmen der Sonne zuständig ist, können die anderen drei mit ihren "Wide Field Imagers"(WFI), in einem Winkel von bis zu 45 Grad von der Sonne weg Bilder erstellen.
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Beim NFI handelt es sich um einen Koronagraphen, der das helle Licht der Sonne abschirmt, um Details in der Korona der Sonne besser erkennen zu können. Bei den WFIs spricht die NASA von heliosphärischen Bildgebern, die den sehr schwachen, äußersten Teil der Sonnenkorona und den Sonnenwind selbst beobachten. Mit der Kombination der beiden Technologien lässt sich sowohl die Entstehung einzelner Sonnenwinde als auch ihre weitere Reise durch das Sonnensystem verfolgen.
Am Montag und Mittwoch dieser Woche öffneten die Satelliten erstmals ihre Instrumentenklappen, sodass erste Aufnahmen entstehen konnten. Das erste Bild des NFI zeigt laut NASA Sternfelder und die Sonne nahe der Bildmitte. Das Bild wurde demnach gefiltert, um die Sternfelder im Hintergrund hervorzuheben, die durch das Zodiakallicht, ein sehr schwaches, diffuses Glühen von Staub, der die Sonne umkreist, verdeckt wurden.
(Bild: NASA)
In dieser frühen Phase geht es vor allem darum, das System in Betrieb zu nehmen und die Kameras richtig zu kalibrieren. Dabei sollen 99 Prozent des Lichts von der Sonnenkorona herausgefiltert werden. So sollen sich die feinen Fäden des Sonnenmaterials nachverfolgen lassen, die aus der Sonnenatmosphäre ins All fließen.
Das erste WFI-Bild soll die Größe des Kamera-Blickfeldes demonstrieren, indem bekannte Sternbilder wie Taurus (Stier) und Eridanus ins Visier genommen werden. Bei dem orangefarbenen Licht handelt es sich um das im vorigen Bild herausgefilterte Zodiakallicht.
(Bild: NASA)
An Bord einer SpaceX-Rakete waren die Satelliten Mitte März gemeinsam mit dem SPHEREx-Teleskop der NASA ins All gestartet.
(nen)