»Bayesian«: Bergung des gekenterten Segelschiffs verschoben

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Die Bergung der vor Sizilien untergegangenen Luxusjacht »Bayesian« wird um eine Woche auf kommende Woche verschoben. Als Grund werden Wetterbedingungen genannt. Eigentlich sollen die Arbeiten bis Mitte Mai beendet sein.

Beim Untergang der einst als »unsinkbar« geltenden Jacht kamen Mitte August vergangenen Jahres sieben Menschen ums Leben. Um das Unglück ranken noch immer viele Spekulationen. Von der Bergung erhofft sich die Staatsanwaltschaft Aufschluss darüber, wie es dazu kommen konnte.

Das Schiff gehörte dem britischen Software-Milliardär Mike Lynch, der auch Verbindung zu Geheimdiensten hatte. Der 59-Jährige kam ebenso ums Leben wie seine 18-jährige Tochter. Zudem starben zwei befreundete Paare und der Schiffskoch. Bis auf den Koch konnte sich die gesamte Besatzung retten.

Vorwürfe gegen Mitglieder der Besatzung

Gegen den neuseeländischen Kapitän und zwei weitere Mitglieder der Besatzung wird ermittelt. Gegen sie gibt es Vorwürfe, die Warnungen vor einem Unwetter ignoriert und sich dann nur selbst in Sicherheit gebracht zu haben. Es geht aber auch um die Frage, ob die italienische Herstellerfirma eine Schuld am Untergang des 17 Jahre alten Schiffs trägt.

Die 56 Meter lange »Bayesian«  gehörte zu den größten Segeljachten der Welt. Das Wrack wiegt 473 Tonnen. Der 75 Meter hohe Mast soll auf dem Meeresboden bleiben. Nach der Bergung soll das Schiff in den Hafen von Termini Imerese nahe Palermo gebracht werden, wo auch die Staatsanwaltschaft ihren Sitz hat.

Die Kosten übernimmt die Eigentümerfirma, die Lynchs Witwe gehört. Gebaut wurde das Schiff von der Werft Perini Navi, die später von der börsennotierten Sea Group übernommen wurde.

Im September hatte der SPIEGEL mit Kapitän Karsten Börner gesprochen. Sein Schiff lag in der Unglücksnacht in unmittelbarer Nähe zur »Bayesian«. Lesen Sie hier  das Gespräch mit Börner – und sehen Sie die letzten Fotos der Jacht vor dem Untergang.

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