Vor dem Aufeinandertreffen mit dem FC Bayern hat Mönchengladbachs Interimstrainer Eugen Polanski deutliche Forderungen an seine Mannschaft gerichtet - und auch Updates zu den Langzeitverletzten Robin Hack, Tim Kleindienst und Nathan Ngoumou gegeben.

"Keine Astrophysik": Eugen Polanski will gegen den FC Bayern von seiner Team vor allem die Grundtugenden sehen. IMAGO/fohlenfoto
Wenn man als siegloser Tabellenletzter den makellosen Spitzenreiter empfängt, dann ist es durchaus nachvollziehbar, dass man nicht die ganz großen Ziele ausruft. So sprachen auch Gladbachs Interimstrainer Eugen Polanski und der neue Sportchef Rouven Schröder vor dem Heimspiel gegen den FC Bayern am Samstag (15.30 Uhr, LIVE! bei kicker) nicht von Siegen oder Punktgewinnen, sondern machten viel eher klar, was sie in der Partie gegen den momentan scheinbar übermächtigen Tabellenführer von der Mannschaft erwarten.
"Die Füße reinhalten, sich tatsächlich und leidenschaftlich wehren, damit das sichtbar ist für das Trainerteam, für die Mitspieler, für die Fans", forderte Polanski, Schröder fügte den "totalen Zusammenhalt" mit auf die Liste der Tugenden für den Samstagnachmittag hinzu. In dem Duell, in dem sich einst Meisterschaften entschieden, klingt von Gladbacher Seite alles nach David gegen Goliath.
"Die Aufgabe ist nicht einfach, weil man weiß, was Bayern kann", stellte Polanski fest. Gegen die Qualität des Rekordmeisters sei daher nicht ein ausgeklügelter Matchplan entscheidend, denn: "Bayern macht nichts Besonderes. Aber das, was sie machen, machen sie richtig gut." Es sei daher "keine Astrophysik", den Spielansatz von Trainer Vincent Kompany zu entschlüsseln, in der Praxis allerdings stellte Polanski die Basics in den Vordergrund.
"Man muss gut in den Zweikämpfen sein, man muss gallig sein, man muss auch mal ihren Rhythmus brechen", sagte der ehemalige Mittelfeldspieler, der in seiner aktiven Zeit genau dafür gestanden hatte. "Das sind Grundtugenden jedes Spiels, gegen Bayern sind sie vielleicht noch mal ein paar Prozent wichtiger als gegen andere Gegner. Aber du brauchst sie immer, um Spiele zu gewinnen."
Nicht dabei mithelfen wird wohl Fabio Chiarodia, der mit muskulären Problemen aller Voraussicht nach ausfallen wird. Dafür steht der bei Union Berlin erkrankt ausgefallene Shuto Machino wieder zur Verfügung, außerdem winkt der nächste Schritt bei Franck Honorat und Giovanni Reyna, die in der Vorwoche jeweils als Joker ihr Comeback nach Verletzungspause gefeiert hatten. "Beide sind Kandidaten für die Startelf", erklärte Polanski, der sich vor allem durch Honorat mehr Qualität im Angriffsspiel erhoffen dürfte.
Hack und Kleindienst bald wieder im Training?
Zumindest ein Drittel des etatmäßigen Dreier-Sturms der Vorsaison wäre damit wieder zurück im Gladbacher Angriff. Bei den beiden anderen, Robin Hack und Tim Kleindienst, machte Polanski zumindest Hoffnung auf eine baldige Rückkehr ins Mannschaftstraining. "Wir hoffen, dass wir sie sehr zeitnah wieder teilintegrieren können", sagte der Trainer. Beide seien "sehr ungeduldig", man müsse aber die weitere Entwicklung abwarten.
Immerhin: Im Fall von Hack äußerte Polanski die konkrete Hoffnung, "dass wir ihn nächste Woche integrieren können". Kleindienst liege "voll im Zeitplan", der Nationalstürmer müsse aber "bei jeder Bewegung 100 Prozent beschwerdefrei sein", ehe er an ein Comeback denken könne.
Noch etwas länger warten muss wohl Nathan Ngoumou. Der Nationalspieler Kameruns, der im April einen Achillessehnenriss beim Auslaufen erlitten hatte, hat auf dem Weg zurück auf den Platz zwar "sein Pensum gesteigert, war aber nicht komplett schmerzfrei", so Polanski. "Wir müssen jetzt wieder einen Schritt zurück gehen." Das sei aber "nicht so schlimm, weil er vom zeitlichen Ablauf her perfekt im Plan war."
mib

vor 1 Tag
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