Kulturstaatsminister Weimer will "genau hinschauen", ob die neue Führung von ProSiebenSat.1. ihre Zusagen einhält. Anlass ist der Austausch des kompletten Vorstandes.
22. Oktober 2025, 14:04 Uhr Quelle: DIE ZEIT, KNA, Reuters, lgi
Der für Medien zuständige Staatsminister Wolfram Weimer hat die neue ProSiebenSat.1-Führung deutlich ermahnt. Bei der Eröffnung der Medientage München sagte Weimer, er werde genau hinschauen, ob Pier Silvio Berlusconi die Zusagen einhalte, die dieser ihm bei einem Treffen gegeben habe. Der Sohn des ehemaligen italienischen Premierministers ist der Chef der MediaForEurope-Holding (MFE), die nach ihrem Übernahmeangebot gut 75 Prozent an der bayerischen Senderkette besitzt.
Als ersten Schritt hatte MFE alle drei Vorstandsmitglieder von ProSiebenSat.1 mit sofortiger Wirkung von ihren Aufgaben entbunden. Neuer Vorstandsvorsitzender ist nun die rechte Hand Berlusconis, MFE-Finanzvorstand Marco Giordani. Zudem soll der Sanierungsexperte Bob Rajan als vorübergehender Finanzchef für mehr Profitabilität sorgen.
Weimer hatte Berlusconi zuletzt getroffen, um über die Lage des kriselnden deutschen TV-Konzerns beraten. Der Italiener habe ihm erklärt, gutes Fernsehen funktioniere letztlich genauso wie gutes Kochen, sagte der Kulturstaatsminister und appellierte an Berlusconi: "Ich empfehle Ihnen: Lassen Sie die Redaktionen in Unterföhring herzhaft kochen, aber achten Sie darauf, dass die Dinge bei den Mitarbeitern nicht anbrennen."
Mit Blick auf den bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder (CSU), der bei der Rede im Publikum saß, sagte Weimer: "Vielleicht kennen Sie Markus Söder nicht, aber
er ist ein Löwe." Söder kämpfe um die Medien an seinem Standort.
ProSiebenSat.1 hat seinen Sitz im bayerischen Unterföhring bei München.
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