Physik-Nobelpreis 2024 für maschinelles Lernen

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Der diesjährige Nobelpreis für Physik geht an John Hopfield von der Princeton University und Geoffrey Hinton von der University of Toronto. Dies gab die Königlich-Schwedische Akademie der Wissenschaften am heutigen Dienstag in Stockholm bekannt.

Den Preis gewannen die Forscher für bahnbrechende Entdeckungen und Erfindungen, die maschinelles Lernen mit künstlichen neuronalen Netzen ermöglichen. John Hopfield und Geoffrey Hinton nutzten Werkzeuge aus der Physik, um Methoden zu entwickeln, die dazu beitrugen, den Grundstein für das heutige leistungsstarke maschinelle Lernen zu legen. Das maschinelle Lernen auf der Grundlage künstlicher neuronaler Netze revolutioniert derzeit die Wissenschaft, die Technik und das tägliche Leben.

Im vergangenen Jahr ging der Nobelpreis für Physik an die in Schweden forschende Französin Anne L’Huillier, den in den USA forschenden Franzosen Pierre Agostini und den in Deutschland forschenden ungarisch-österreichischen Physiker Ferenc Krausz. Den Preisträgern und der Preisträgerin war es gelungen, ultrakurze Laserpulse mit einer Länge von nur wenigen Attosekunden zu erzeugen. Eine Attosekunde dauert nur ein Milliardstel einer Milliardstel Sekunde. Diese Methode ermöglicht es Forschenden, die Bewegung von Elektronen in Atomen und Molekülen aufzulösen, filmisch darzustellen und so zu erforschen.

Die Nobelpreise gehen auf den Dynamit-Erfinder und Preisstifter Alfred Nobel (1833-1896) zurück. Sie sollen laut Nobels Testament diejenigen ehren, die der Menschheit im vergangenen Jahr in den einzelnen Preiskategorien den größten Nutzen erwiesen haben. Die Kategorie Physik ist dabei die erste, die Nobel in seinem Testament erwähnte. Die zeitliche Vorgabe wird von den zuständigen Nobelkomitees in der Regel nicht allzu ernst genommen: Viele Preisträger werden erst Jahre oder Jahrzehnte nach ihrer bahnbrechenden Forschung mit dem Nobelpreis geehrt.

Seit der ersten Preisvergabe im Jahr 1901 sind bislang 224 unterschiedliche Physik-Nobelpreisträger gekürt worden, darunter nur fünf Frauen. Der US-Physiker John Bardeen ist dabei bisher der Einzige gewesen, der die Auszeichnung in dieser Kategorie gleich zweimal erhalten hat.

Bereits am Montag waren die Nobelpreisträger für Physiologie oder Medizin verkündet worden. Die Auszeichnung geht in diesem Jahr an die US-Amerikaner Victor Ambros und Gary Ruvkun, die damit für die Entdeckung der microRNA und ihrer Rolle bei der Genregulierung geehrt werden.

Alle Nobelpreise sind in diesem Jahr mit elf Millionen schwedischen Kronen (knapp 970.000 Euro) pro Kategorie dotiert. Erhalten mehrere Preisträger die Auszeichnung gemeinsam, dann wird das Preisgeld unter ihnen aufgeteilt. Feierlich überreicht werden die Nobelpreise dann traditionell an Nobels Todestag am 10. Dezember.

Diese Meldung wird in Kürze aktualisiert.

(spa)

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