Der niederländische Konzern Philips hat in Verbindung mit dem tschechischen Unternehmen Prusa Research eine erste 3D-Druck-Datei für selbst angefertigte Ersatzteile zur Verfügung gestellt. Die Kooperation mit Prusa und die Nutzung der 3D-Druck-Datenbank und Infrastruktur des Unternehmens ergibt Sinn. Oft sind solche Angebote sonst auf Firmenwebsites nicht mehr so leicht auffindbar, was es wiederum erschwert, nicht mehr ganz aktuelle Geräte zu reparieren.
Aktuell gibt es zurzeit nur ein Ersatzteil auf dem Phillips Account bei Printables: einen Kamm für einen Phillips-Rasierer. Das gedruckte Modell sieht nicht wirklich schön aus, wird aber wohl funktionieren. Es hätte sich angeboten, eine etwas höhere Druckqualität und geringere Layerhöhe für die Fotos zu verwenden. Den Kamm gibt es in drei Maßen für ein bis drei Millimeter Haarlänge. In einem Video auf der tschechischen Phillips-Website sieht man aber schon ein paar weitere Modelle.
Leider gibt es nur STL-Dateien, die sich nur schwer modifizieren lassen, hier wäre ein echtes CAD-Format wie etwa das recht universelle STEP-Format schön gewesen und hätte ein Remix, wie er auch von der Lizenz erlaubt ist, leichter gemacht.
Und sonst so?
Miele hat 2021 auch mal so einen Vorstoß gewagt und auf Thingiverse und Printables Zusatzteile zu ihren Geräten zur Verfügung gestellt. Hier gibt es immerhin 11 Modelle zu laden, bedauerlicherweise mit einer Lizenz, die nicht einmal Remixes zulässt. Das ist wirklich schade und so bedienen sich die Anwender eher an den vielen anderen Modellen zu den Themen auf Printables & Co.
Bei Wago sieht es etwas anders aus. Das Unternehmen hat es seit 2023 geschafft, die Community "Wago Creators" aufzubauen, die Zubehör, Werkzeug und Helferlein für die beliebten Klemmen von Wago designt. Immerhin 136 Modelle gibt es inzwischen. Attraktiv wird dies auch durch die CAD-Modelle der eigenen Produkte, die Wago zur Verfügung stellt. Dies erleichtert die Konstruktion von Zusatzteilen ungemein.
Natürlich spricht absolut nichts dagegen, bei der Ersatzteilsuche einfach mal den „Produktnamen, Ersatzteil, 3D-Druck“ in eine Suchmaschine oder die Suche auf einem 3D-Druck-Portal einzugeben. In der Regel findet man dort Modelle, die von Privatleuten zur Lösung ihres Reparaturfalls entwickelt wurden.
Auch für die Phillips-Geräte gibt es schon haufenweise Modelle, etwa für den oben erwähnten OneBlade-Rasierer.
Manchmal passt es aber auch nicht und dann muss man selbst loslegen, mit Schiebelehre und CAD-Programm, wie wir es in der Make schon oft vorgeführt haben: Sei es für eine staubfreie Werkstatt in einem CAD-Programm oder eher für Programmierer im parametrischen Open-SCAD.
(caw)