Neulich war ich länger in Asien unterwegs, unter anderem, um die 108-jährige Tätowiererin Apo Whang-Od in den philippinischen Bergen zu treffen. Der Besuch in dem kleinen Dorf Buscalan hat mir in vielerlei Hinsicht die Augen geöffnet. Unter anderem, weil Apo Whang-Od täglich viele Stunden arbeitet und dabei sagt, sie habe die beste Zeit ihres Lebens.

Apo Whang-Od bei der Arbeit
Foto: Franziska Bulban / DER SPIEGELBevor man sich auf solche Reisen machen kann, gibt es allerdings einen Schritt, der vielen von uns weniger Spaß macht als das Reisen selbst: Packen. Wie zur Hölle soll man Taucherbrille und Wanderschuhe im Handgepäck vereinen? Braucht es ein Kleid, eine Regenjacke und zur Sicherheit noch einen Schal?
Deshalb war ich besonders erfreut über die Pack-Tipps, die meine Kolleginnen und Kollegen zusammengetragen haben:

Für Verreisende von Reise-Profis: Mein Kollege Philipp Laage hat sieben Vielreisende nach ihren besten Pack-Hacks befragt – und sie haben ausgepackt: von Mikrofaser-Ponchos bis zum überbewerteten Eigenausbau des Vans erzählen sie hier , was sie empfehlen. Und was nicht.
Sie wissen noch nicht, was Sie brauchen? Oder haben immer Angst, etwas zu vergessen? Dann testen Sie doch mal unseren Packlistencheck – natürlich abgestimmt auf Ihre Pläne!
Falls Sie gern ein bisschen Unterhaltung für unterwegs einstecken wollen, hat Diana Doert eine Liste von kleinen Reisespielen zusammengestellt.
Hier erfahren Sie, was Sie beachten müssen, wenn Sie nur mit Handgepäck reisen wollen – das unterscheidet sich nämlich je nach Fluggesellschaft.
Ich hatte mir übrigens aufgrund eines angerissenen Meniskus, der Physio und den neuen Gewohnheiten vorgenommen, dass auch eine Yogamatte mit nach Asien sollte. Ich habe also extra ein leichtes, faltbares Reiseexemplar gekauft und in den rollbaren Rucksack gequetscht.
Und was soll ich sagen: Solch eine Yogamatte eignet sich hervorragend als Laptop-Unterlage in Nachtbussen und Picknickdecke an kambodschanischen Stränden! Nur zum Sport habe ich sie, naja, seltener genutzt.
Ein Extra-Hack, um sich selbst das leichte Packen schmackhaft zu machen, ist übrigens das unschlagbare Argument, dass man dann ja mehr Platz für Reise-Käufe hat. In meinem Fall zum Beispiel für eine etwa fünf Kilogramm schwere, einen halben Meter hohe Emaille-Karaffe von einem Markt in Jakarta. Das macht mich wohl zur Bildungsbürgerin, zumindest laut dem Text, der sich mit der Frage beschäftigte, was unsere Souvenirs über uns verraten.
Haben Sie noch weitere Pack-Tricks, die mehr Menschen kennen sollten? Schreiben Sie uns an reise.leserpost@spiegel.de , Betreff: »Besser Packen«. Wenn genug Tipps zusammenkommen, teilen wir sie natürlich auf diesem Wege mit Ihnen.
Hingucker – das Bilderrätsel

Hingucker: Ein Bild zum Rätseln
Foto: Franziska BulbanIn großer Hitze bewaffnen sich die Einwohner dieses Landes (siehe Foto oben) zum örtlichen Jahreswechsel mit Gartenschläuchen, Wasserpistolen, Eimern und Babypuder und veranstalten eine riesige, schmierige Wasserschlacht in den Straßen. In welchem Land sind wir hier?
Die richtige Antwort finden Sie am Ende des Newsletters.
Reisebüro – Ihre Frage, unsere Antwort
Von Freundinnen, Kollegen, Tanten oder Cousins werden meine Reise-Kolleginnen und ich oft um Rat oder Tipps gebeten: Was haltet ihr vom Reiseziel Kolumbien? Wo können wir als Familie gut hinfahren? Schreiben Sie uns Ihre Reisefrage an: reise.leserpost@spiegel.de . Betreff: »Reisebüro« – vielleicht können wir sie im Newsletter beantworten.

Der Strand Los Cristianos auf Teneriffa: Einen Abstecher wert
Foto: ViewApart / Getty ImagesDie Frage: »Mein Mann, meine Tochter und ich kommen um 10 Uhr mit unserem Kreuzfahrtschiff in Santa Cruz, Teneriffa an und fliegen am gleichen Tag um 17 Uhr vom Flughafen TFS zurück nach Deutschland. Könnten wir in den Stunden dazwischen noch etwas von Teneriffa sehen?« Leserin Karoline W.
Die Antwort: »Die Zeit zwischen der Ankunft des Kreuzfahrtschiffs und dem Abflug lässt sich wunderbar für einen Tagesausflug nutzen – so macht man den Abreisetag noch zum Urlaubstag!
Von Santa Cruz de Tenerife aus führt eine landschaftlich beeindruckende Route in den Teide-Nationalpark – ein absolutes Highlight, das man bei einem Besuch der Insel nicht verpassen sollte. Die Strecke verläuft über La Esperanza durch dichte Kiefernwälder hinauf zu den Las Cañadas del Teide mit ihren spektakulären Vulkanlandschaften und bizarren Felsformationen rund um Spaniens höchsten Berg.
Anschließend kann man die Tour an der Küste in Los Cristianos ausklingen lassen – mit einem Spaziergang oder einer kurzen Erfrischung im Meer. Die Strände dort zählen zu den schönsten im Süden Teneriffas: goldener Sand, geschützte Lage und besonders familienfreundlich.
Von Los Cristianos aus sind es nur wenige Minuten bis zum Flughafen Teneriffa Süd – ideal, um die Insel in kurzer Zeit noch einmal von ihrer schönsten Seite kennenzulernen.« Marleen Casper ist bei »Meine Landausflüge« spezialisiert auf die Besucherausflüge von Kreuzfahrtschiffen.
Hier gibt es Futter – für Kopf und Bauch
Gute Reisebücher und gutes Essen machen satt und glücklich. An dieser Stelle haben wir zweierlei für Sie:
Für den Kopf: Annemarie Schwarzenbach lebte ein Leben gegen jede Konvention in der Weimarer Republik. Sie war queer, Teil der Berliner Bohème, eng befreundet mit Erika und Klaus Mann, drogensüchtig und bezeichnete sich selbst als »unheilbare Reisende«. 1939 machte sie sich mit der Fotografin Ella Maillart auf den Weg Richtung Kabul. Die beiden Frauen durchquerten den Balkan, die Türkei und den Libanon auf dem Weg nach Afghanistan, gleichzeitig auf der Flucht vor dem ausbrechenden Weltkrieg und sich selbst – und auf der Suche nach Menschen, die »es verstehen, in Frieden zu leben«.
»Alle Wege sind offen« ist eine Sammlung aus Fotografien, Briefen und veröffentlichten Reiseberichten, die die Grenzen zwischen innerer und äußerer Welt verschwimmen lassen. Und eine Erinnerung daran, dass es sich schnell ändern kann, wer aus welcher Region der Welt flieht.
Für den Bauch: Eine der bekanntesten Küchen ist ohne Zweifel die Italienische. Dieses Rezept will man sogar ausprobieren, obwohl es übersetzt »gekochtes Wasser« heißt und vor allem dazu diente, altes Brot noch zu nutzen. Aber, schreibt Verena Lugert, zur Tomaten-Gemüse-Suppe »kommen noch Parmesan und das pochierte Ei, das, wenn man es ansticht, sein goldflüssiges Eigelb freigibt, das all die köstlichen Aromen miteinander zum wahren Seelenfutter verbindet«.
Hier finden Sie das Aquacotta-Rezept.

»Gekochtes Wasser«: So eine Suppe hilft auch an heißen Sommertagen
Foto: Helga Lugert / I LOVE FOODReiseträume – Platz für Ihre Erlebnisse
Vor zwei Monaten fragte meine Kollegin Julia Stanek in diesem Newsletter, welche Reiseträume Sie sich schon erfüllt haben – und ob sie so schön waren, wie Sie gehofft hatten. Seither bekommen wir viele wunderbare Einsendungen.
Die folgende Lesergeschichte zeigt nicht nur, dass manche Reisen uns ein Leben lang begleiten – sondern auch, dass sie ihr Geld wert sein können, wenngleich andere Investitionen von außen sinnvoller erscheinen.
Wenn Ihnen auch etwas zu dem Thema einfällt, schreiben Sie uns gern an: reise.leserpost@spiegel.de , Betreff: Reiseträume. Einige Ihrer Zuschriften möchten wir veröffentlichen – auf Wunsch auch anonym.
»Mein Mann und ich haben uns zur Hochzeitsreise einen Traum erfüllt: Hawaii & Neuseeland. Trotz der Bedenken aus der Familie – ›Steckt das Geld doch lieber in die Abzahlung von eurem Haus‹ – sind wir fünf Wochen unterwegs gewesen. Erst auf der Nordinsel von Neuseeland mit Besuch des ›Auenlandes‹ und anschließend zwei Wochen Hawaii.
Auf Hawaii waren wir mit einer kleinen Reisegruppe unterwegs und haben in einer Baumhaus-Residenz übernachtet, sind mit Delfinen geschwommen, haben Buckelwale beobachtet und einer hawaiianischen Zeremonie beigewohnt. Es waren magische Wochen voller neuer Eindrücke, und wir denken heute nach zehn Jahren noch gern an diese Zeit zurück. Die Reise hat uns viel gelehrt, Neues gezeigt und auch immer wieder vor Augen geführt, wie schön und einzigartig unser Planet Erde ist.« Leserin Victoria Hirsch aus Ober-Mörlen
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen wunderbare Reisen oder eine tolle Zeit zu Hause in diesem Juli!
Herzliche Grüße
Ihre Franziska Bulban
*Die riesige Wasserschlacht, die Sie im Bilderrätsel sehen konnten, wirkte übrigens auch ein wenig wie ein Traum: Sie war eine willkommene Abkühlung auf meiner Reise durch Kambodscha. Dort wird das neue Jahr traditionell nach dem Kalender der Khmer im April gefeiert, wenn das Ende der Trockenzeit ansteht und der Regen bald kommt.