Die vom Nachbarland Ruanda unterstützte Miliz M23 hat mit Gewalt Teile der Demokratischen Republik Kongo eingenommen. Nun steigt die Chance auf ein Ende des Konflikts.
19. Juni 2025, 1:53 Uhr Quelle: ZEIT ONLINE, AFP, peng
In dem seit Januar währenden gewaltsamen Konflikt im Ostkongo haben sich die Demokratische Republik Kongo und Ruanda einem Friedensabkommen genähert. Vertreter beider Länder stellten einen Entwurf vor, der am 27. Juni in Washington unterzeichnet werden soll. Unter Vermittlung von Katar und den USA teilten beide Staaten mit, das Dokument enthalte "Bestimmungen über die Achtung der territorialen Integrität und ein Verbot von Feindseligkeiten" im Osten der Demokratischen Republik Kongo.
Seit Jahresbeginn hatte die von Ruanda unterstützte M23-Miliz große Gebiete im Ostkongo eingenommen, darunter die Provinzhauptstädte Goma und Bukavu. Dort hat die Miliz ein totalitäres Regime eingerichtet. Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch hat der M23-Miliz mehrfach vorgeworfen, Zivilisten zu verschleppen, Gefangene zu foltern und Massentötungen durchzuführen.
Begehrte Rohstoffe in Konfliktregion
In der betroffenen Region gibt es wertvolle Rohstoffe wie Coltan, Gold und Zinn. Die kongolesische Regierung wirft Ruanda vor, es wolle diese Bodenschätze ausbeuten. Das Nachbarland bestreitet dies und behauptet, es wolle bewaffnete Gruppen bekämpfen, die im Osten der Demokratischen Republik Kongo aktiv sind. Diese stellten eine Gefahr für Ruanda dar.
Nach monatelangen Kämpfen verständigten sich die beiden Länder im April überraschend auf eine Waffenruhe. Die USA und Katar hatten dabei vermittelt.