Nach dem Amoklauf in einer Schule in Graz will die österreichische Regierung die Waffengesetze verschärfen. So seien etwa strengere Regeln für den Besitz und Kauf von Waffen geplant, sagte Bundeskanzler Christian Stocker in einem Interview des ORF-Hörfunks. Denkbar seien etwa eine Heraufsetzung des Mindestalters, neue Vorgaben bei der Art der Waffen und strengere psychologische Tests bei der Eignungsprüfung für den Waffenschein. Das Kabinett will die verschärften Maßnahmen am Mittwoch beschließen, teilte das Kanzleramt mit.
Die Vorschläge umfassen auch eine Stärkung psychologischer Expertise an Schulen, mehr Polizeipräsenz, verbesserten Datenaustausch zwischen Behörden, Einschränkungen beim Zugang von Waffen bei bestimmten Personengruppen, eine strengere Beobachtung gefährdeter Jugendlicher und einen Einsatz für strengere Vorschriften beim Umgang mit Social Media für Kinder und Jugendliche. Das Kanzleramt bestätigte einen entsprechenden Bericht der »Kronen Zeitung«.
Am Dienstag hatte ein 21-jähriger Österreicher an seinem ehemaligen Oberstufengymnasium in Graz zehn Menschen erschossen und anschließend sich selbst getötet. Nach Erkenntnissen der Polizei war der Täter ein introvertierter Mensch, der sehr zurückgezogen gelebt habe. Das Tatmotiv ist noch unklar.