Parade in Washington: Präsident Donald Trump lässt die Armee im Nieselregen marschieren

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Die Parade begann laut US-Medien rund 30 Minuten früher als ursprünglich geplant. Grund ist das Wetter: Für die Region um Washington, D.C., sind Regenschauer und Gewitter vorhergesagt. Der Überflug von F-22-Jets bei der Parade wurde laut dem Sender CNN  wegen des einsetzenden leichten Regens bereits gestrichen. Rund 6000 Soldaten und 150 Panzer sollten an dem in den USA unüblichen Spektakel teilnehmen.

Das Datum der Militärparade fällt mit Trumps 79. Geburtstag zusammen. Offiziell wird das zwar als Zufall dargestellt, aber das glauben vermutlich nicht einmal die treuesten Trump-Fans. Kritiker sehen die Parade als Instrumentalisierung der Armee für die Zwecke des republikanischen Politikers.

Im Vorfeld der diesjährigen Veranstaltung sagte er, die USA könnten dabei »ein bisschen angeben«. Demonstranten drohte Trump mit »sehr hartem Vorgehen«, falls sie versuchen, die Veranstaltung zu stören.

An den landesweiten Protesten gegen Trump unter dem Motto »No Kings« (»Keine Könige«) nahmen am Samstag Zehntausende Menschen teil. Die Demonstrationen fanden in der Hauptstadt Washington und Hunderten weiteren US-Städten statt, darunter New York, Los Angeles, Houston und Atlanta. Die Organisatoren hatten dazu aufgerufen, bei den größten Demonstrationen seit Trumps Amtsantritt im Januar gegen »Autoritarismus, Milliardäre-Zuerst-Politik und die Militarisierung unserer Demokratie« zu protestieren. Sie sprachen von Demos in mehr als 2100 Städten in allen 50 Bundesstaaten und sogar in anderen Ländern.

Brutaler Angriff auf demokratische Politikerin

Überschattet wurde die Militärparade von dem Attentat auf Politiker der Demokratischen Partei im US-Bundesstaat Minnesota. Wie der Gouverneur von Minnesota, Tim Walz, am Samstag mitteilte, tötete ein bewaffneter Angreifer die Abgeordnete Melissa Hortman, Mitglied des Abgeordnetenhauses in dem Bundesstaat, und ihren Mann in deren Haus.

Auf ein Mitglied des Senats von Minnesota, John Hoffman, und seine Frau feuerte er demnach in deren Haus »zahlreiche Schüsse« ab, beide wurden verletzt. Die Polizei leitete eine Fahndung nach dem flüchtigen Täter ein.

Walz, der bei der Präsidentschaftswahl im vergangenen November an der Seite der demokratischen Kandidatin Kamala Harris für das Amt des Vizepräsidenten kandidiert hatte, sprach von einem »Akt zielgerichteter politischer Gewalt«. Auch Trump verurteilte die Tat. »Solch abscheuliche Gewalt wird in den Vereinigten Staaten von Amerika nicht toleriert werden«, erklärte er.

Das politische Klima in den USA ist aufgeheizt. In den vergangenen Monaten hatte es mehrere Angriffe auf Politiker gegeben. Während des Präsidentschaftswahlkampfs 2024 wurde ein Anschlag auf Trump verübt, den er nur knapp überlebte.

Im April 2025 wurde ein Brandanschlag auf die Residenz des demokratischen Gouverneurs von Pennsylvania, Josh Shapiro, verübt. Im Jahr 2022 war der Ehemann der damaligen Vorsitzenden des US-Repräsentantenhauses Nancy Pelosi in ihrem gemeinsamen Haus mit einem Hammer attackiert und schwer verletzt worden.

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