Friedensnobelpreisträgerin María Corina Machado ist auf dem Weg nach Norwegen, schaffe es aber nicht rechtzeitig zur Vergabe. Stattdessen trat ihre Tochter in Oslo auf.
10. Dezember 2025, 14:45 Uhr Quelle: DIE ZEIT, Reuters, AP, epd, wlk
Die venezolanische Oppositionspolitikerin María Corina Machado ist in Abwesenheit mit dem diesjährigen Friedensnobelpreis ausgezeichnet worden. Stellvertretend für die Preisträgerin nahm ihre Tochter Ana Corina Sosa Machado den Preis im Osloer Rathaus entgegen. Die Ausgezeichnete selbst erreichte die Zeremonie nicht rechtzeitig. In der von ihrer Tochter übermittelten Dankesrede ließ Machado mitteilen, der Preis sei nicht nur für Venezuela von Bedeutung, sondern für die ganze Welt. Der Preis erinnere daran, dass Demokratie für Frieden unerlässlich sei. Doch wer Demokratie wolle, müsse bereit sein, für Freiheit zu kämpfen.
Die Venezolaner hätten nicht rechtzeitig erkannt, dass ihr Land in eine Diktatur abglitt, sagte Sosa Machado im Namen ihrer Mutter weiter: "Als wir begriffen, wie brüchig unsere Institutionen geworden waren, war es bereits zu spät." Ein Volk aber, das sich für Freiheit entscheide, befreie "nicht nur sich selbst", sondern leiste "einen Beitrag für die gesamte Menschheit", sagte sie.
Machado nachts in Oslo erwartet
Machado hatte nach Angaben des Nobelpreisinstituts alles versucht, um auch persönlich rechtzeitig zu der Preisverleihung zu erscheinen. "Ich werde in Oslo sein, ich bin gerade auf dem Weg nach Oslo", sagte Machado in einer Audioaufnahme, die das Nobelpreisinstitut kurz vor Beginn der Zeremonie veröffentlicht hatte. Der Direktor des Instituts, Kristian Berg Harpviken sagte: "Wir wissen nicht genau, wann sie landen wird, aber irgendwann im Laufe der Nacht." Machados Tochter bestätigte das in ihrer Rede: "In wenigen Stunden werden wir sie in Oslo in die Arme schließen können", sagte sie mit Tränen in den Augen.
Die Staatsanwaltschaft des südamerikanischen Landes hatte damit gedroht, die Oppositionelle aufgrund verschiedener Ermittlungen gegen sie als flüchtig zu betrachten, sollte sie Venezuela verlassen. Damit droht Machado im Falle ihrer Rückkehr ein Einreiseverbot oder eine Festnahme.

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