Ausgleichszahlungen für abgeregelte Ökostromanlagen haben die Steuerzahlerinnen und Steuerzahler im vergangenen Jahr genau 553,9 Millionen Euro gekostet. Das geht aus einer Antwort des Bundeswirtschaftsministeriums an den Linkenabgeordneten Dietmar Bartsch hervor. Betreiber von Ökostromanlagen enthalten entsprechende Zahlungen wenn sie ihre Anlagen wegen Netzengpässen abschalten müssen.
Die Ausgleichszahlungen sind in den vergangenen Jahren gesunken, was auf Fortschritte beim Netzausbau hinweist. 2021 waren noch 807 Millionen Euro an Entschädigungen geflossen. Unterm Strich sind die Kosten aber noch immer hoch.
Bartsch nannte es absurd, dass Strom in Deutschland »weggeworfen« wird. Wirtschaftsministerin Katherina Reiche (CDU) müsse handeln und gemeinsam mit den Ländern den Netzausbau entschlossen vorantreiben.
Betreiber vieler Windräder und Solaranlagen profitieren von einem staatlich garantierten Mindestpreis für ihren Strom. Der Bund zahlt die Differenz, falls der Marktpreis unter diesem garantierten Wert liegt. Das soll Planungssicherheit schaffen und den Ausbau erneuerbarer Energien vorantreiben.
Anlagenbetreiber verkaufen ihren Strom oft bereits im Vorhinein. An windstarken Tagen kann es zwar vorkommen, dass Windrad-Betreiber ihre Anlagen vom Netz nehmen müssen, damit es nicht überlastet wird. Zu diesem Zeitpunkt sind sie für den Strom – auch wenn dieser am Ende gar nicht fließt – in der Regel schon bezahlt worden.
In den Zahlen des Ministeriums geht es um die Differenz-Zahlungen aus genau solchen Perioden, in denen Anlagen wegen drohender Überlastung des Netzes abgeregelt werden mussten. Gerade an windreichen Tagen reichen die Leitungskapazitäten nicht aus, um den Strom zu transportieren.