Im Streit über den Schöpfungsort der ältesten Bratwurst nimmt Thüringen die Herausforderung zum Boxkampf aus Bayern an. »Wir gehen darauf ein«, sagte Thomas Mäuer vom Trägerverein des Deutschen Bratwurstmuseums in Mühlhausen am Rande des »Thüringer Bratwurstgipfels« der Deutschen Presse-Agentur.
Ausgelöst wurde die Fehde durch eine Gruppe Erfurter Forscher, die kürzlich den bislang ältesten Nachweis für einen Bratwurststand gefunden haben wollen – in Erfurt. In einer Urkunde von 1269 sei von einer Hütte und einem Bräter an der bekannten Krämerbrücke die Rede, teilten der Projektleiter Welterbe der Thüringer Landeshauptstadt, Martin Sladeczek, und der emeritierte Historiker Karl Heinemeyer mit. Die Urkunde wurde demnach durch Zufall bei Nachforschungen über die Geschichte der Brücke gefunden.
Hilleprandt, Geschäftsführerin des Nürnberger Restaurants »Zum Gulden Stern«, hält dagegen, dass Nürnberg dagegen eine historische Bratwurstküche vorzuweisen habe. Die sei 1419 erstmals urkundlich erwähnt worden – und steht noch heute an derselben Stelle.
Echte Boxer sollen den Kampf austragen
Das Boxduell der Bratwurstregionen Thüringen und Franken soll als Teil der vom Museum veranstalteten »Bratwurstiade« in Mühlhausen ausgetragen werden. »Da haben wir ja auch lustige Sportwettkämpfe«, sagte Mäuer. Selbst wollen die beiden nicht in den Ring steigen. Sie suchen Boxsportler, die den Faustkampf übernehmen, ein »Stellvertreterkampf« soll es werden, wie Mäuer erklärte.