Der VfB Stuttgart hat wettbewerbsübergreifend den fünften Heimsieg in Serie eingefahren. Gegen Mainz 05 drehten die personell runderneuerten Schwaben einen Rückstand und festigten Platz 3. Mainz bleibt im Keller stecken.

Torwart Alexander Nübel trug sich beim VfB-Sieg in die Scorerliste ein. IMAGO/Michael Weber
Mit seiner Aufstellung überraschte VfB-Coach Sebastian Hoeneß den eigenen Anhang - und womöglich auch den Gegner. Alle Feldspieler in der Startelf waren im Vergleich zum jüngsten 0:1 bei Fenerbahce SK neu. Mittelstädt und Jaquez fehlten leicht angeschlagen im Kader, dagegen war es für Zagadou im Zentrum der Dreierkette der erste Bundesliga-Einsatz seit mehr als 13 Monaten. Im September 2024 stand er zuletzt im Oberhaus auf dem Platz, ehe ihn eine Knieverletzung ausbremste.
Zugleich gab Verteidigerkollege Stenzel wettbewerbsübergreifend sein Saisondebüt und Al-Dakhil begann erstmals seit März in der Liga. Allerdings fiel kaum auf, dass der VfB in sehr ungewohnt zusammengestellter Dreierkette aufbauen musste. Geduldig verlagerten die Schwaben von rechts nach links und zurück, bis sie das Spiel auslösten.
Zagadou köpft Chema von hinten an den Arm
Das zog bei den 05ern viel Laufarbeit nach sich. Weil auch sie unter der Woche im Einsatz gewesen waren, war Coach Bo Henriksen ebenfalls in den Rotationsmodus geraten. Nur Zentner, Kohr, Kapitän Widmer und Sano starteten wie schon am Donnerstag beim 1:0 über Zrinjski Mostar, als eine verstärkte B-Elf ran durfte.
Die ersten knapp 40 Minuten geizten mit Highlights, zu denen Lewelings Kopfballverlängerung (13.) und Undavs zufällige Halbchance (19.) zählten. Ab da herrschte im Stadion für 20 Minuten ziemliche Ruhe, weil ein medizinischer Notfall im Mainzer Block die Fans in Atem hielt. Pünktlich zu einer leichten Entwarnung durch den Stadionsprecher nahm das Geschehen vor der Pause noch einmal ziemlich Fahrt auf.
Zagadou köpfte Chema von hinten an den Arm, den dieser über dem Kopf hielt. Felix Zwayer entschied nach Ansicht der Videobilder auf Handelfmeter, den Amiri ohne zu fackeln zur Gästeführung verwandelte (41.). Stuttgart war nicht geschockt, sondern wollte noch vor dem Halbzeitpfiff reagieren. Mit Erfolg: Führich zog von links nach innen und setzte einen herrlichen Schlenzer in die Ecke. Traumtor - und der erste Treffer des 27-Jährigen in dieser Saison (45.+4).
Nach dem Seitenwechsel trug der frische Rückenwind den VfB zu einer schnellen weiteren Gelegenheit durch Stenzels Lupfer (46.). Der Europa-League-Teilnehmer machte in dieser Phase den stärkeren Eindruck, auch physisch in der Verteidigung. Das Remis gegen solide Rheinhessen hielt dennoch bis zur 80. Minute. Bell verschätzte sich bei Nübels langem Ball, also lief Undav allein auf Zentner zu und chippte den Ball zum 2:1 ins Netz.
Veratschnig hätte zu Beginn der siebenminütigen Nachspielzeit per Kopf beinahe ausgeglichen (90.+1), ansonsten kam Mainz aber kaum in zwingende Situationen und musste die knappe Auswärtsniederlage quittieren. Gelegenheit zur Revanche gibt es schon drei Tage später (Mittwoch, 18 Uhr, LIVE! bei kicker), wenn beide Mannschaften in Mainz in der 2. Runde des DFB-Pokals erneut aufeinandertreffen.

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