Nothing Phone 3 im Test: Smartphone mit iPhone-Feeling und vielen Extras

vor 22 Stunden 1

Das Nothing Phone 3 erinnert mit minimalistischem Startbildschirm und smarter Software ans iPhone – überzeugt das Design und die Technik? Der Test zeigt es.

Nothing möchte mit dem Phone 3 eine echte Alternative zu etablierten Flaggschiff-Smartphones bieten. Dafür setzt das Unternehmen auf ein puristisches Design und eine enge Verknüpfung von Hardware und Software – ähnlich wie beim Apple-Ökosystem. Das transparente, asymmetrische Rückseitendesign erinnert an ein Schiebepuzzle oder Lego-Steine und polarisiert die Meinungen. Die neue Glyph Matrix mit 489 LEDs löst die alte Glyph-Schnittstelle ab.

Mit einem Preis von 799 Euro positioniert sich das Phone 3 im oberen Mittelfeld. Ob es dort bestehen kann, zeigt dieser Test.

Design und Verarbeitung

Nothing wählt für das Phone 3 ein quadratisches, asymmetrisches Design auf der Rückseite, das an ein Schiebepuzzle erinnert. Auch das Kamera-Setup wirkt eigenwillig und unkonventionell. Die Ästhetik teilt die Gemüter: In unserem Umfeld gefällt sie nur wenigen, und wenn, dann eher Männern als Frauen. Dabei beklagen viele, dass Smartphones heutzutage alle gleich aussehen. Das Phone 3 bricht definitiv aus diesem Muster aus.

Die transparente Rückseite enthüllt nicht das Innere des Geräts, sondern gibt den Blick auf eine zusätzliche Designebene frei. Das verleiht dem Smartphone ein technisches, futuristisches Erscheinungsbild, macht es jedoch dicker und schwerer als seinen Vorgänger. Mit Maßen von 162 × 76 × 8,99 mm und einem Gewicht von 218 g zählt es zu den größeren und schwereren Modellen auf dem Markt.

Der Aluminiumrahmen sorgt für eine premiumhafte Haptik, während die dünnen, symmetrischen Display-Ränder den Bildschirm gut zur Geltung bringen. Das matte Finish in Weiß oder Schwarz widersteht Fingerabdrücken. Im Gegensatz zum Vorgänger ist das Nothing Phone 3 jetzt endlich nach IP68 zertifiziert und somit wasser- und staubresistent. Die Glyph Matrix mit ihren 489 LEDs im Dot-Matrix-Stil ersetzt die alte Glyph-Schnittstelle und bietet neue Möglichkeiten für Benachrichtigungen.

Nothing Phone 3 Bilder

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Display: Wie gut ist der Bildschirm des Nothing Phone 3?

Nothing integriert ein 6,67 Zoll großes AMOLED-Display mit einer Auflösung von 1260 × 2800 Pixeln, was einer Pixeldichte von 460 PPI entspricht. Die Screen-to-Body-Ratio beträgt beeindruckende 92,9 Prozent. Dank HDR10+-Unterstützung und 10-Bit-Farbtiefe werden 1,07 Milliarden Farben dargestellt. Farbtreue und Kontrast sind exzellent. Gorilla Glass 7i schützt vor Kratzern und Stößen.

Die Bildwiederholrate von 120 Hz gewährleistet eine flüssige Darstellung, sinkt jedoch auf ein Minimum von 30 Hz. Es fehlt jedoch LTPO-Technologie für eine dynamische Anpassung von 1 bis 120 Hz – hier leisten viele Konkurrenten mehr. Die adaptive Refresh-Rate verbessert die Energieeffizienz. Die Touch-Sampling-Rate von 240 Hz ermöglicht präzise und reaktionsschnelle Eingaben.

Laut Hersteller erreicht die maximale Helligkeit bei automatischer Helligkeitsanpassung bis zu 1600 Nits, mit einem kurzzeitigen Peak von 3000 Nits. Für den Innenbereich ist das Display hervorragend geeignet, bei direkter Sonneneinstrahlung ist es in unserem Test dennoch nicht immer perfekt ablesbar.

Kamera: Wie gut sind Fotos mit dem Nothing Phone 3?

Nothing verwendet eine Triple-Kamera mit einem 50-Megapixel-Hauptsensor von Sony, einer 50-MP-Ultraweitwinkel-Linse und einer 50-Megapixel-Periskop-Telelinse mit dreifachem optischem Zoom. Die 50-Megapixel-Selfie-Kamera liefert scharfe Porträts. Videos können auf allen Linsen in 4K bei 60 FPS aufgezeichnet werden. Optische Bildstabilisierung (OIS) ist für Haupt- und Telelinse vorhanden.

Die Aufnahmen überzeugen mit natürlichen Farben und Hauttönen, wirken jedoch etwas weich und weniger scharf als bei Samsung, Google oder Apple. Die Farbdarstellung ist zurückhaltend. Praktisch: Voreinstellungen für Belichtung, Brennweite und Filter können gespeichert und über Kacheln direkt aufgerufen werden.

Nothing Phone 3 Fotos

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Bei Tageslicht überzeugt der hohe Dynamikumfang. Bei schwachem Licht liefert die Hauptkamera gut ab, doch insbesondere die Ultraweitwinkel und Tele zeigen dann Schwächen in der Dunkelheit. Die Hauptkamera nutzt eine variable Blende, die sich dem Licht anpasst. Der Ultraweitwinkel ermöglicht Makro-Aufnahmen ohne Autofokus, leidet jedoch unter blassen Farben und ist die schwächste Linse.

Die Telelinse eignet sich hervorragend für Porträts, auch wenn diese nicht immer konsistent sind. Der Zoom reicht optisch bis zur dreifachen Vergrößerung, digital darüber hinaus – allerdings mit sichtbaren Qualitätseinbußen. Auf maximaler Stufe ist das Ergebnis dennoch überraschend brauchbar.

Selfies wirken ansprechend, Videos sind exzellent stabilisiert. Die Mikrofonqualität ist jedoch schwach, was sich auch bei Sprachnachrichten bemerkbar macht. Insgesamt ein einwandfreies Kamera-Setup, welches jedoch nicht ganz an Flaggschiff-Standards heranreicht.

Hardware: Wie stark ist das Nothing Phone 3?

Nothing setzt auf den Snapdragon 8s Gen 4, einem leistungsstarken Prozessor, der für die meisten Nutzer absolut ausreicht – Flaggschiffe der Konkurrenz bieten jedoch noch mehr Power. Mit 12 GB RAM oder 16 GB RAM läuft Multitasking lag-frei. Der Speicher beträgt 256 GB oder 512 GB (UFS 4.0) und ist extrem schnell, aber nicht erweiterbar.

Nothing Phone 3

Nothing Phone 3 TechStage.de

Die Grafik übernimmt eine Adreno-GPU. Konnektivität umfasst 5G, Wi-Fi 7 und Bluetooth 5.4. Sensoren beinhalten einen optischen Unter-Display-Fingerabdruckscanner, der nicht ultraschallbasiert ist und daher langsamer reagiert als bei manchen Konkurrenten.

Im 3Dmark Wild Life Extreme Benchmark erzielt es 5500 Punkte – eine sehr solide Leistung. Bei intensiver Nutzung erwärmt sich das Gerät leicht. Für ein Flaggschiff-Smartphone ist der Prozessor jedoch nicht elitär genug.

Software

Nothing OS 3.5 basiert auf Android 15 und entpuppt sich als durchdachte Alternative zu etablierten Benutzeroberflächen. Der Hersteller setzt konsequent auf Minimalismus und verzichtet auf bunte, verspielte Elemente. Stattdessen dominieren klare Linien und eine reduzierte Farbpalette das Erscheinungsbild.

Die Bedienoberfläche wirkt aufgeräumt und modern. Alle App-Icons lassen sich in Schwarz-Weiß darstellen, was für ein einheitliches und ruhiges Erscheinungsbild sorgt. Nothing bietet verschiedene Schriftarten zur Auswahl, die das minimalistische Design unterstreichen. Widgets fügen sich harmonisch in das Gesamtbild ein und bieten praktische Funktionen, ohne überladen zu wirken.

Die Bedienung erfolgt selbsterklärend und flüssig. Animationen sind dezent und unterstützen das cleane Design. Nothing verzichtet bewusst auf überflüssige Effekte und konzentriert sich auf Funktionalität. Das System reagiert schnell und ohne Verzögerungen auf Eingaben.

Nothing Phone 3 Screenshots

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Die Farbpalette kann man anpassen, wobei der minimalistische Ansatz erhalten bleibt. Verschiedene Themes stehen zur Verfügung, die alle dem reduzierten Design-Konzept folgen. Der Startbildschirm kann individuell organisiert werden, ohne dass das aufgeräumte Erscheinungsbild verloren geht.

Nothing integriert eine dedizierte KI-Taste, die den „Essential Space“ aktiviert. Diese Funktion dient als zentrale Sammelstelle für Screenshots, Texte und Sprachnachrichten. Der Essential Space funktioniert wie eine erweiterte Notiz-App und ermöglicht schnellen Zugriff auf wichtige Inhalte. Allerdings zeigt sich hier eine Schwäche: Die Synchronisation mit anderen Geräten fehlt. Gespeicherte Inhalte bleiben auf dem Smartphone beschränkt, was die Praktikabilität einschränkt. Zudem lässt sich die KI-Taste nicht frei belegen, schade. Ein weiteres Problem ist die häufige versehentliche Aktivierung der Taste.

Nothing zeigt sich vorbildlich bei der Update-Versorgung. Der Hersteller verspricht fünf Jahre lang Major-Updates und sieben Jahre Sicherheits-Patches.

Das System läuft stabil und ohne nennenswerte Bugs. Nothing hat Android 15 sauber implementiert und auf überflüssige Modifikationen verzichtet. Die Software belastet die Hardware minimal und trägt zur guten Akkulaufzeit bei. Abstürze oder Hänger kommen selten vor, was für eine solide Softwareentwicklung spricht.

Akku: Wie lange hält das Nothing Phone 3 durch?

Nothing stattet das Phone 3 mit einem großzügigen 5150 mAh Akku aus, der sich als eine der größten Stärken des Smartphones erweist. Diese Kapazität ermöglicht problemlos ganztägige Nutzung selbst bei intensiver Belastung durch Gaming, Videostreaming oder dauerhaftes Arbeiten. Im PCmark Battery Test erreicht das Gerät starke 13 Stunden Laufzeit. Über den Tag sollte es problemlos kommen.

Das kabelgebundene Laden erfolgt mit bis zu 65 Watt Leistung, wodurch der Akku in unter 20 Minuten zur Hälfte aufgeladen werden kann. Zusätzlich unterstützt das Gerät kabelloses Laden mit 15 Watt, was allerdings nicht zu den schnellsten Qi-Lösungen am Markt gehört. Ein kleiner Wermutstropfen zeigt sich beim Verzicht auf Reverse-Wireless-Charging, womit das Nothing Phone 3 andere Geräte nicht kabellos aufladen kann.

Die exzellente Akkulaufzeit kompensiert dabei teilweise die Schwächen in anderen Bereichen und stellt einen wichtigen Kaufgrund für das Gerät dar.

Preis

das Nothing Phone drei kostet zum Marktstart bei Amazon 799 Euro.

Fazit

Das Nothing Phone 3 ist ein mutiger Versuch, dem Smartphone-Markt neue Impulse zu verleihen. Mit seinem polarisierenden Design aus transparenter Rückseite und asymmetrischen Elementen hebt es sich deutlich von der gleichförmigen Konkurrenz ab. Die Glyph Matrix aus 489 LEDs und das minimalistische Nothing OS 3.5 unterstreichen den Anspruch, eine eigenständige Alternative zu etablierten Herstellern zu schaffen.

Besonders die hervorragende Akkulaufzeit und die vorbildliche Update-Politik mit fünf Jahren Major-Updates sprechen für das Gerät. Die hochwertige Verarbeitung mit IP68-Schutz und die durchdachte Software-Erfahrung zeigen, dass Nothing das Potenzial für ein überzeugendes Smartphone-Konzept besitzt.

Allerdings offenbart der Test auch klare Schwächen, die den Flaggschiff-Anspruch des 799 Euro teuren Geräts infrage stellen. Der Snapdragon 8s Gen 4 Prozessor kann nicht mit der Elite-Performance echter Flaggschiffe mithalten. Das Kamera-System liefert zwar gute Ergebnisse bei Tageslicht, erreicht aber nicht die Qualität von Samsung, Apple oder Google. Besonders das schwache Ultraweitwinkel-Objektiv und die nur durchschnittliche Low-Light-Performance enttäuschen in dieser Preisklasse. Die nicht frei belegbare KI-Taste und die fehlende Synchronisation des Essential Space zeigen zudem, dass manche Software-Features nicht ausgereift sind.

Letztlich ist das Nothing Phone 3 ein interessantes Smartphone für Nutzer, die Wert auf einzigartiges Design und lange Akkulaufzeit legen. Es eignet sich für alle, die sich vom Mainstream abheben möchten und bereit sind, Kompromisse bei Performance und Kamera zu akzeptieren. Als echtes Flaggschiff kann es jedoch nicht überzeugen – dafür sind die technischen Defizite zu offensichtlich.

Nothing zeigt mit dem Phone 3 vielversprechende Ansätze, muss aber bei der nächsten Generation nachlegen, um wirklich mit den Marktführern konkurrieren zu können. Für Experimentierfreudige und Design-Liebhaber ist es dennoch eine überlegenswerte Alternative im oberen Mittelfeld.

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