Nordrhein-Westfalen: Ermittler melden Schlag gegen Kinderpornografie-Plattform

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13,5 Terabyte Daten Darknet-Plattform für Darstellungen sexualisierter Gewalt an Kindern abgeschaltet

Ermittlern ist in Nordrhein-Westfalen ein Schlag gegen eine Darknet-Plattform für Bilder und Videos von Kindesmissbrauch gelungen. NRW-Innenminister Reul spricht von einem »schwindelerregend« großen Fall.

08.10.2024, 10.35 Uhr

 Plattform abgeschaltet

NRW-Innenminister Herbert Reul: Plattform abgeschaltet

Foto: Christoph Reichwein / dpa

Eine große Darknet-Plattform für Inhalte, die sexuellen Missbrauch an Kindern zeigen, ist laut Nordrhein-Westfalens Innenminister Herbert Reul abgeschaltet worden. Zuvor sei man gegen führende Hintermänner vorgegangen. Die Zahl der Nutzer auf der Seite sei in die Hunderttausende gegangen. Der Fall sei »schwindelerrengend groß« sagte Reul.

In sechs Bundesländern hatte es im September Durchsuchungen gegeben. Die Ermittler konnten offenbar umfangreiches Beweismaterial sicherstellen können. Insgesamt seien 1517 mögliche Beweismittel wie Laptops und Handys gefunden worden. Allein die sichergestellten DVDs und Videokassetten füllten 94 Umzugskartons. Die exakte Datenmenge könne derzeit noch gar nicht abgeschätzt werden. Auf dem Rechner eines einzigen Beschuldigten sei eine Datenmenge von 13,5 Terabyte auszuwerten – das entspreche etwa 3,4 Millionen Fotos, sagte Reul.

Die Plattform sei seit 2019 ein Forum für Pädophilie gewesen, so Reul. Sieben Verdächtige seien festgenommen worden.

Sie gelten als »führende Hintermänner« der Darknet-Plattform. Ermittelt werde gegen sie wegen bandenmäßiger Verbreitung kinderpornografischer Inhalte. Auf der Darknet-Plattform seien Bild- und Videodateien verbreitet worden, die den sexuellen Missbrauch von minderjährigen Mädchen zeigten.

Nordrhein-Westfalens Justizminister Benjamin Limbach sprach von einem »Paukenschlag«, der ein Signal an alle Täterinnen und Täter von Kindesmissbrauch sende. Es sei ein »großartiger Erfolg für die Strafverfolgung«, so Limbach. An die Nutzer solcher Plattform gerichtet, sagte er: »Ihr könnt euch nicht verstecken.« Man werde den Tätern das Leben schwer machen.

200 Einsatzkräfte waren laut Reul bei dem Schlag gegen die Missbrauchsplattform im Einsatz gewesen.

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