"Noch direkter, noch zielstrebiger": So wünscht sich Duda seinen Chemnitzer FC

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Positiv gestaltete Regionalligist Chemnitzer FC seine Vorbereitung. Der Ausfall von Robert Zickert allerdings trübt die Stimmung.

Trainer Benjamin Duda gibt im Test gegen Halberstadt Anweisungen.

Trainer Benjamin Duda gibt im Test gegen Halberstadt Anweisungen. IMAGO/Picture Point

Der Kader ist komplett. Mit Felix Müller unterschrieb vor wenigen Tagen ein Innenverteidiger, der im Mai eigentlich schon verabschiedet worden war. Die Chemnitzer reagierten mit der Rückholaktion auf den schmerzhaften Ausfall ihres Vize-Kapitäns Robert Zickert. Der 35-Jährige, der eine überragende Saison spielte, war in den ersten Tagen der Vorbereitung noch dabei. Bei den obligatorischen sportärztlichen Untersuchungen stellten die Ärzte bei Zickert einen auffälligen Blutwert fest.

Zickert war am Samstag beim 2:1-Testspielsieg des CFC gegen Greuther Fürth II erstmals wieder im Stadion. "Mir geht es gut. Ich fühle mich eigentlich wie immer", sagte der Abwehrmann, der sich freilich gedulden muss. Erst wenn alle Auswertungen der Mediziner vorliegen, die Ursache gefunden wurde, ist eine Rückkehr ins Mannschaftstraining vorstellbar.

Des einen Leid, des anderen Freud. Ohne den Zickert-Ausfall wäre Felix Müller, der einen Einjahresvertrag unterschrieb, nicht nach Chemnitz zurückgekehrt. Gegen Fürth stand der Routinier direkt auf dem Platz. "Felix hat eine sehr gute Fitness-Grundlage mitgebracht. Wir haben ein, zwei Tests gemacht. Er schiebt jetzt auch noch Extraschichten um das Training herum und wird am 1. Spieltag bereit sein, für uns zu spielen", verriet Trainer Benjamin Duda.

Beachtliche Form

Seine Jungs präsentierten sich in den bisherigen Testspielen bereits in beachtlicher Form. Oberligist Halberstadt wurde im 120-Minuten-Duell mit 5:0 vom Rasen gefegt. Auch die SpVgg Greuther Fürth II, zuletzt Dritter in der Bayern-Regionalliga, dominierte die Duda-Elf. "Der Fitnesszustand meiner Jungs ist hervorragend. Sie haben in den Testspielen vieles von dem umgesetzt, was wir sehen wollten. Jetzt geht es an die Detailarbeit", meinte der Fußball-Lehrer.

Duda steht seit September des vergangenen Jahres an der Seitenlinie und will in der kommenden Saison besser abschneiden als Platz sieben im abgelaufenen Jahr. Zwei Drittel der Mannschaft konnten gehalten werden. Neu verpflichtet wurden gestandene Viertliga-Männer (Tobias Stockinger, Domenico Alberico), aber auch viele junge, talentierte Spieler, die zum Teil aus der Oberliga kommen.

Die Marschrichtung ist klar: Das Chemnitzer Angriffsspiel soll schneller, dynamischer und effizienter werden. Das zeigten auch die bisherigen Tests. Nach frühem Ballgewinn ging sofort die Post ab in Richtung gegnerischer Strafraum. Duda zur neuen Philosophie: "Wir wollen unser Spiel noch direkter, noch zielstrebiger machen. Die Schnelligkeit ist ein zentraler Baustein. Wir wollen gemeinsam entschlossen nach vorn verteidigen, im Pressing aktiv Bälle jagen und unser eigenes Tor mit maximalem Einsatz verteidigen."

Drei Ausfälle zum Start

Dass mit Zickert, Stockinger (nach Zehenbruch im Aufbautraining) und Anton Rücker (muskuläre Probleme) drei Spieler mit Stammplatz-Potenzial den Auftakt am 27. Juli gegen den Greifswalder FC mit hoher Wahrscheinlichkeit verpassen werden, macht den Chefcoach nicht unruhig: "Wir denken nicht in Problemen, wir denken in Lösungen."

In Sachen Saisonziel hält man sich in Chemnitz (noch) bedeckt. Sportdirektor Chris Löwe geht davon aus, dass man keine konkrete Platzierung als Zielmarke ausgeben wird: "Das wird ein Prozess sein. Wir wollen das Bestmögliche herausholen. Was es am Ende ist, wird man sehen." Für Trainer Duda zählt zunächst der erfolgreiche Start in die neue Saison. Genau das schaffte der CFC in den vergangenen beiden Jahren unter Chefcoach Christian Tiffert nicht und lief so von Beginn an der Musik hinterher.

mor

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