Nicht nur Messi ohne Gnade: Die höchsten deutschen Champions-League-Pleiten

vor 2 Tage 2

Das krachende 2:7 von Bayer 04 Leverkusen gegen PSG war eine der höchsten deutschen Champions-League-Niederlagen der Geschichte. "Übertrumpft" hat das die Werkself schon einmal selbst. Eine Übersicht.

 Leverkusen und Schalke wurden in der Champions-League-Geschichte bereits ordentlich vorgeführt.

Au weia: Leverkusen und Schalke wurden in der Champions-League-Geschichte bereits ordentlich vorgeführt. imago images (3)

Das deftige 2:7 der Leverkusener am Dienstagabend im Heimspiel gegen Titelverteidiger Paris zählt zu den zehn höchsten deutschen Champions-League-Schlappen.

Das gleiche Ergebnis gab es über 20 Jahre zuvor, als Werder Bremen im Achtelfinal-Rückspiel der Königsklasse böse bei Olympique Lyon unter die Räder kam. Das Hinspiel hatten die Grün-Weißen bereits mit 0:3 vor eigenem Publikum verloren, ehe es im Gerland vor fast 40.000 Zuschauern eine noch deftigere Abreibung gab. Sylvain Wiltord überragte beim 7:2 mit drei Toren - die Bremer "Ehrentreffer" erzielten Johan Micoud und Valerien Ismael.

Ebenfalls in der Runde der letzten 16 hatte sich Schalke 04 im Februar 2014 vorführen lassen. Gegen den späteren Champions-League-Sieger Real Madrid verloren die Königsblauen vor eigenem Publikum mit 1:6. Die drei prominenten Doppelpacker damals: Karim Benzema, Gareth Bale und ein gewisser Cristiano Ronaldo. Der Schalker Ehrentreffer von Klaas Jan Huntelaar in der Nachspielzeit der zweiten Hälfte war lediglich ein Tropfen auf den heißen Stein. Im Bernabeu gab es später ein 1:3 - wieder traf CR7 doppelt.

Noch nicht ganz fünf Jahre ist es her, dass RB Leipzig im roten Teil Manchesters mit 0:5 zerlegt wurde. United erteilte den Sachsen Ende Oktober 2020 eine Lehrstunde in Sachen Effizienz. Nach dem frühen Führungstor von Mason Greenwood (21.) gingen es die Red Devils behutsamer an, um in der Schlussviertelstunde der Partie so richtig aufzudrehen: Marcus Rashford traf binnen 18 Minuten dreimal, dazu Anthony Martial per Elfmeter.

Eine empfindliche 0:5-Niederlage musste im November 2014 auch der FC Schalke 04 einstecken. Im Heimspiel gegen Chelsea unterlag Roberto di Matteo seinem Ex-Klub deutlich. Den Kantersieg hatte Innenverteidiger und CFC-Kapitän John Terry bereits in der zweiten Minute auf den Weg gebracht, ehe Willian und ein Eigentor von Jan Kirchhoff das Ergebnis noch vor der Pause in die Höhe schraubten. Zu Beginn der Schlussviertelstunde war es dann ein Doppelschlag von Didier Drogba und Ramires, der die deftige Schalker Heimpleite besiegelte.

Eine schmerzhafte Erfahrung mit Manchester United hatte vor RB Leipzig auch Bayer 04 Leverkusen gemacht. Ende November 2013 hatten sich knapp 30.000 Zuschauern im ausverkauften Stadion auf das Gruppenspiel gegen die Red Devils gefreut. Der Abend aber endete mit 0:5. Die ersten vier Tore von Antonio Valencia, Emir Spahic (Eigentor), Jonathan Evans und Chris Smalling bereitete der alles überragende Wayne Rooney vor. Einzig Nanis Schlusspunkt legte Ryan Giggs auf.

Das vierte 0:5 in der Liste liegt am weitesten zurück - und ist die einzige Pleite im vergangenen Jahrtausend. Am 30. März 1994 war Werder Bremen im Weserstadion gegen den FC Porto unter die Räder gekommen. In der ersten Hälfte hatten Rui Filipe und Emil Kostadinov den deutlichen Auswärtssieg der Portugiesen auf den Weg gebracht. Nach dem Seitenwechsel trafen Carlos Secretario, Domingos und Ion Timofte noch dreimal ins grün-weiße Herz.

Das einzige Mal, dass eine deutsche Mannschaft mit exakt sechs Toren Unterschied verlor, war im März 2012. Im Achtelfinale der Königsklasse wurde Bayer 04 Leverkusen im Rückspiel in Barcelona vorgeführt - 1:7 hieß es nach 90 sehr einseitigen Minuten. Lionel Messi erzielte vor begeisterten Fans im Camp Nou alleine fünf Tore, Cristian Tello traf doppelt. Erst in der Nachspielzeit der zweiten Hälfte meldete Karim Bellarabi die Werkself nach Doppelpass mit Simon Rolfes auf der Anzeigetafel an. Das Hinspiel hatte Barcelona mit 3:1 gewonnen.

Eine von zwei 0:7-Niederlagen kassierte RB Leipzig im März 2023. Nach dem Achtelfinal-Hinspiel gegen Manchester City und einem 1:1 keimte in Sachsen vorsichtige Hoffnung. Im Etihad allerdings überragte Erling Haaland, dem gleich fünf Tore gelangen - trotz Auswechslung bereits in der 63. Minute. Das zwischenzeitliche 4:0 hatte Ilkay Gündogan erzielt, den Endstand in der Nachspielzeit Kevin De Bruyne. ManCity holte am Ende der Saison erstmals den Henkelpott.

Eine Parallele gab es im Februar und März 2019, als Schalke 04 ums Viertelfinale in der Königsklasse kämpfte. Im Hinspiel gegen Manchester City ging es noch eng zu, lange führten die Königsblauen dank eines Elfmeter-Doppelpacks von Nabil Bentaleb sogar mit 2:1. Dann aber traf ausgerechnet Ex-Schalker Leroy Sané, ehe Raheem Sterling sogar noch für den himmelblauen 3:2-Auswärtssieg sorgte.

Im Rückspiel dann aber brachen alle Dämme: Sané überragte mit einem Tor und drei Vorlagen beim 7:0. Die restlichen Treffer erzielten Sergio Aguero (2), Sterling, Bernardo Silva, Phil Foden und Gabriel Jesus.

msc

Gesamten Artikel lesen