Neben Gemini: Samsung soll bei Galaxy-Smartphones auch auf Perplexity setzen

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Samsung will einem Bericht von Bloomberg zufolge nicht mehr nur auf Googles Gemini setzen, sondern den Mitbewerber Perplexity auf Galaxy-Smartphones vorinstallieren. Zudem soll Samsung massiv in das KI-Unternehmen investieren.

Wie die Nachrichtenagentur aus Insiderquellen erfahren haben will, verhandeln Samsung und Perplexity über eine weitreichende Partnerschaft. Die Perplexity-App mitsamt dem Assistenten soll auf kommenden Samsung-Galaxy-Geräten ab Werk installiert sein, und die Suchfunktionen des Start-ups sollen in den Samsung-Webbrowser integriert werden.

Überdies haben die Firmen darüber gesprochen, die Technologie von Perplexity in Samsungs Sprachassistenten Bixby zu integrieren. Samsung soll die Partnerschaft mit Perplexity noch in diesem Jahr ankündigen und den Dienst als optionalen Standard-Assistenten in die Galaxy-S26-Serie aufnehmen, die Anfang 2026 erwartet wird.

Samsung und Perplexity haben dem Bericht zufolge auch über die Entwicklung eines "Betriebssystems mit KI-Infusion" und einer KI-Agenten-App gesprochen. Diese soll Funktionen von Perplexity und einer Reihe anderer KI-Assistenten nutzen können.

Neben der Integration von Perplexity in Samsung-Produkte soll der koreanische Konzern künftig einer der größten Investoren von Perplexity AI werden. In einer neuen Finanzierungsrunde will das KI-Unternehmen 500 Millionen US-Dollar einsammeln, bei einer Bewertung von 14 Milliarden Dollar, heißt es in einem weiteren Bloomberg-Bericht.

Seit der Galaxy-S25-Serie dient Googles Gemini als Standard-Assistent, der auch über die Seitentaste aufrufbar ist. Diesen Platz hatte bislang Samsungs eigener Assistent Bixby inne, der mittlerweile nur noch die zweite Geige spielt. Samsungs Assistent dient unter Gemini auf Galaxy-Geräten als eine Art Schnittstelle, mit der Samsung-Dienste wie Kalender und System-Einstellungen per Sprachsteuerung bedienbar sind.

Samsungs Bixby ist derzeit in etwa so schlau wie Apples Siri, sodass es sinnvoll war, Googles Gemini auf Galaxy-Geräten Vorzug zu lassen. Sollte Bixby jedoch Perplexity als technischen Unterbau erhalten, könnte der Sprachassistent besser werden.

Sanktionen oder Einschränkungen durch die Integration von Perplexity seitens Google dürfte Samsung nicht erfahren, auch wenn Google laut Peter Fitzgerald, Googles Vizepräsident für Plattformen und Gerätepartnerschaften, monatlich "enorme Geldsummen" an Samsung zahlt, damit Gemini in Galaxy-Smartphones und weiteren Geräten vorinstalliert wird. Gemäß einer Vereinbarung darf Samsung alternative generative KI-Dienste neben Googles KI-Assistenten installieren.

Samsung wäre nicht der erste Android-Hersteller, der neben Gemini auf Perplexity in seinen Smartphones setzt: Motorola hatte im April das Edge 60 und 60 Pro angekündigt, das neben Gemini mit dem KI-Tool ab Werk ausgestattet ist. Allerdings würde eine Partnerschaft mit dem größten Android-Smartphone-Hersteller einen massiven Wachstumsschub bedeuten.

Perplexity ist offenbar nicht nur in der Android-Welt als Alternative zu Googles KI begehrt, sondern auch bei Apple. So deutete Anfang Mai Apples Dienste-Chef Eddy Cue an, sich aktiv nach einer KI-gestützten Suchmaschine für Safari umzusehen. Unter anderem sei man an Perplexity als Dienstleister interessiert.

Laut Cue würde Apple eine reine KI-Suche wie Perplexity nicht als Standardsuche einsetzen, sondern als Option. Es deutet sich zudem an, dass Google künftig nicht mehr die Standardsuche auf Apple-Geräten ist, die dem iPhone-Bauer jährliche Einnahmen von angeblich bis zu 20 Milliarden Dollar beschert.

(afl)

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