Nato-Mitglied: Litauische Regierung will Militärausgaben deutlich steigern

vor 12 Stunden 1

Litauen hat angekündigt, seine Verteidigungsausgaben auf mindestens 5 Prozent des Bruttoinlandsproduktes zu erhöhen. Geplant ist unter anderem ein Panzerbataillon.

Aktualisiert am 17. Januar 2025, 17:18 Uhr Quelle: ZEIT ONLINE, dpa,

2 Kommentare
Litauen Verteidigungsausgaben
Litauische Soldaten sichern die Grenze zu Russlands Verbündetem Belarus. © Janis Laizans/​Reuters

Der litauische Staatspräsident Gitanas Nausėda hat angekündigt, die Verteidigungsausgaben seines Landes in den kommenden Jahren weiter zu erhöhen. "Wir haben vereinbart, in den Jahren 2026 bis 2030 jährlich zwischen 5 und 6 Prozent des Bruttoinlandsproduktes für die Verteidigung bereitzustellen", sagte er nach einer Sitzung des Nationalen Sicherheitsrates in der Hauptstadt Vilnius.

Damit soll der Aufbau einer neuen Division der litauischen Armee vorangetrieben werden, die auch ein Panzerbataillon umfasst. In Litauen soll künftig auch eine gepanzerte Brigade der Bundeswehr fest stationiert sein.

Gefahr vor russischer Aggression noch immer "real"

Seit dem russischen Überfall auf die Ukraine befürchtet Litauen, selbst das Ziel einer russischen Invasion zu werden. Das EU- und Nato-Land grenzt an die russische Exklave Kaliningrad und an Russlands Verbündeten Belarus. Aktuell gibt Litauen etwas mehr als 3 Prozent seines Bruttoinlandsproduktes (BIP) für Verteidigung aus.

"Die Wahrscheinlichkeit einer russischen militärischen Aggression ist immer noch real, aber sie steht nicht unmittelbar bevor", sagte Nausėda. "Unsere Sicherheit wird auch durch unsere Nato-Mitgliedschaft gewährleistet, aber sie wird nur wirksam sein, wenn wir bereit sind, uns zu verteidigen." Das Land gilt als einer der stärksten Unterstützer der Ukraine in ihrem Verteidigungskampf gegen Russland.

Nato-Staaten sollen Militärausgaben erhöhen

Außenminister Kęstutis Budrys rief die Nato-Partner dazu auf, mehr in ihre Sicherheit und Verteidigung zu investieren. "Schwierige Zeiten erfordern mutige Entscheidungen und Führung. Wir rufen unsere Verbündeten auf, diesem Beispiel zu folgen", schrieb er auf X. Die Ära passiver Abwartestrategien sei vorbei.

Bisher sind in der Nato-Verteidigungsausgaben von mindestens zwei Prozent des BIP vereinbart. Einige Länder geben bereits mehr aus, etwa Polen, das im vergangenen Jahr 4,12 Prozent seines BIP für die Verteidigung bereitstellte. Der zukünftige US-Präsident Donald Trump hatte zuletzt gefordert, dass die Nato-Mitgliedsstaaten ihre Verteidigungsausgaben auf fünf Prozent erhöhen.

Gesamten Artikel lesen