Nahostüberblick: Israel droht dem Iran mit Vergeltungsschlag, Syrien meldet Luftangriff

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Verteidigungsminister Galant kündigt einen "tödlichen und präzisen" Angriff auf den Iran an. In Syrien ist laut Staatsmedien eine Autofabrik attackiert worden. Die Nacht

10. Oktober 2024, 5:43 Uhr Quelle: ZEIT ONLINE, dpa, AFP,

 Ein israelischer Soldat mit einer Waffe, die von der Hisbollah bei Kampfhandlungen im Libanon beschlagnahmt wurde
Ein israelischer Soldat mit einer Waffe, die von der Hisbollah bei Kampfhandlungen im Libanon beschlagnahmt wurde © Maya Alleruzzo/​AP/​dpa

Nach dem umfangreichen Raketenangriff aus dem Iran bereitet Israel einen Vergeltungsschlag gegen das Land vor. Das israelische Sicherheitskabinett will an diesem Donnerstag über mögliche Szenarien beraten, wie das US-Nachrichtenportal Axios berichtet. Verteidigungsminister Joaw Galant drohte dem Iran mit einem harten Vergeltungsschlag. "Wer versucht, dem Staat Israel zu schaden, wird einen Preis zahlen", schrieb er auf der Plattform X. "Unser Angriff im Iran wird tödlich, präzise und überraschend sein." Der Iran hatte in der vergangenen Woche rund 200 Raketen auf Israel abgefeuert. Außerdem unterstützt die Regierung in Teheran die Schiiten-Miliz Hisbollah im Libanon und die Huthi-Miliz im Jemen, die ihrerseits immer wieder Israel angreifen.

Syrische Staatsmedien melden israelischen Luftangriff

In Syrien hat Israel nach Angaben syrischer Staatsmedien ein Industriegebiet in der zentralen Provinz Homs angegriffen. "Ein israelischer Luftangriff" habe sich auf ein Industriegebiet im etwa 30 Kilometer südlich von der Stadt Homs gelegenen Ort Hassia gerichtet, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Sana. Vorläufigen Informationen zufolge sei eine Autofabrik angegriffen worden, es habe Schäden gegeben.

Biden-Sprecherin nennt Telefonat mit Netanjahu "direkt und produktiv"

Das erste Telefonat von US-Präsident Joe Biden und Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu seit Wochen ist nach Angaben von US-Präsidialamtssprecherin Karine Jean-Pierre "direkt und produktiv" verlaufen. Biden bekräftigte demnach seine "eiserne" Unterstützung für die Sicherheit Israels und verurteilte den iranischen Raketenangriff vom 1. Oktober auf Israel. Er bekräftigte dabei das Recht Israels auf Selbstverteidigung gegen die vom Iran unterstützte Hisbollah im Libanon, mahnte jedoch zugleich zur Rücksicht auf die Zivilbevölkerung, insbesondere in den dicht besiedelten Gebieten der libanesischen Hauptstadt Beirut.

Libanon meldet Tod von fünf Mitarbeitern des Zivilschutzes

Bei einem israelischen Angriff im Südlibanon sind nach Behördenangaben fünf Mitglieder des Zivilschutzes getötet worden. Sie hätten sich zum Zeitpunkt des Angriffs in einem Zentrum des Zivilschutzes in dem Ort Derdghaija aufgehalten, teilte das libanesische Gesundheitsministerium mit. Das Ministerium verurteilte den Angriff auf Helfer und Retter im Libanon. Israel missachte erneut internationale Gesetze und humanitäre Konventionen.

Weitere Ereignisse der Nacht im Überblick:

  • Bei mehreren israelischen Angriffen auf den Ort Dschabalija im Norden des Gazastreifens sind palästinensischen Angaben zufolge mindestens 47 Menschen getötet worden.
  • Die Türkei hat damit begonnen, ihre Staatsbürger aus dem Libanon per Seeweg in Sicherheit zu bringen.
  • Der Leiter des UN-Hilfswerks für palästinensische Flüchtlinge UNRWA, Philippe Lazzarini, hat eindringlich vor Folgen eines Verbots seiner Organisation durch Israel gewarnt.
  • Die US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen, Linda Thomas-Greenfield, fordert Israel auf, die humanitäre Lage im Gazastreifen zu verbessern.

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