Anfang September steigt Deutschland in die Qualifikation zur WM 2026 ein. Am Mittwochabend hat Bundestrainer Julian Nagelsmann seinen Kader für die Spiele in der Slowakei und gegen Nordirland bekanntgegeben - inklusive dreier Neulinge.

Am 4. September steht der Auftakt in der WM-Quali für das DFB-Team an. Mit dabei sind die drei Debütanten Nnamdi Collins, Paul Neben und Finn Dahmen (v. li.). IMAGO/MIS
Ziemlich genau drei Monate nach dem verlorenen Halbfinale in der Nations League (1:2 gegen Portugal) und der anschließenden Niederlage im Spiel um Platz 3 (0:2 gegen Frankreich) versammelt Bundestrainer Julian Nagelsmann wieder seine Nationalspieler. Anlass ist der Auftakt der WM-Qualifikation - gerade mal zwei Wochen nach dem Bundesliga-Start.
Entsprechend wenig Gelegenheit hatte Nagelsmann, um die Anwärter auf einen Kaderplatz in einem Pflichtspiel zu beobachten. Nach dem Auftakt im DFB-Pokal beziehungsweise im Supercup Mitte August und dem Bundesliga-Start am vergangenen Wochenende setzt der 38-Jährige dennoch auf drei Neulinge in seinem Team.
Auftakt der WM-Quali für das DFB-Team
Erstmals im Kreis der A-Nationalmannschaft mit dabei sind Frankfurts Nnamdi Collins, Augsburgs Torhüter Finn Dahmen sowie der in der Liga gerade gesperrte Mainzer Paul Nebel, um den zuletzt auch der irische Verband warb. Alle drei haben bereits Erfahrung aus den deutschen Juniorennationalmannschaften vorzuweisen, Nebel und Collins waren im Sommer Teil der U 21, die bei der Europameisterschaft in der Slowakei erst im Finale dramatisch an England scheiterte (2:3 nach Verlängerung).
Neben Sané fehlen auch Undav und Burkardt - Quartett kehrt zurück
Nicht ins Aufgebot von Nagelsmann geschafft haben es im Vergleich zur Nations League im Juni unter anderem der im Sommer zu Galatasaray gewechselte Leroy Sané - im Halbfinale gegen Portugal noch Teil der Startelf - oder Aleksandar Pavlovic vom FC Bayern. Auch Robin Gosens, Thilo Kehrer, Felix Nmecha, Deniz Undav und Jonathan Burkardt fehlen im Vergleich zur letzten Länderspielperiode im Kader. Wieder mit dabei sind dagegen die Rückkehrer Antonio Rüdiger, Angelo Stiller, Jamie Leweling und Nadiem Amiri.
Für die Position des Rechtsverteidigers könnte nun in der WM-Quali direkt Collins gefragt sein, Kapitän Joshua Kimmich soll in Nagelsmanns Plänen künftig wieder ins zentrale Mittelfeld rücken. Verletzungsbedingt nicht mit dabei sind unter anderem Jamal Musiala, Tom Bischof, Nico Schlotterbeck, Tim Kleindienst oder Kai Havertz, der sich beim Premier-League-Auftakt des FC Arsenal eine Knieverletzung zugezogen hatte. Auch die eigentliche Nummer 1 Marc-André ter Stegen ist nach seiner Rücken-OP im Sommer nicht fit und wird von einem Torhüter aus dem Trio Alexander Nübel, Oliver Baumann und Dahmen ersetzt. Noah Atubolu, der bei der U-21-EM im DFB-Tor überzeugte, muss auf seine Chance in der A-Nationalmannschaft weiter warten, ist laut Nagelsmann aber "auf Abruf" dabei.
WM-Quali: Noch drei Länderspielfenster in 2025
Schon vor einigen Wochen hatte Nagelsmann angekündigt, die "nötigen Schritte" einleiten zu wollen, um die Mannschaft auf dem Weg zur WM 2026 in den USA, Kanada und Mexiko "zu verjüngen". Gut zehn Monate bleiben dem Bundestrainer für dieses Projekt noch, bevor die DFB-Elf zwischen dem 11. Juni und 19. Juli 2026 um den WM-Titel kämpfen will.
Dafür aber muss erst einmal die Qualifikation gelingen. Durch die Teilnahme am Nations-League-Halbfinale steigt Deutschland erst später als die meisten anderen Nationen in die WM-Quali ein - und hat den Vorteil, in einer Vierer- statt in einer Fünfergruppe zu spielen.
Die auf dem Papier machbaren Gegner heißen Luxemburg, Nordirland und die Slowakei. Den Auftakt bestreitet das DFB-Team kommende Woche Donnerstag, den 4. September, mit dem Gastspiel in der Slowakei. Drei Tage später am Sonntag, den 7. September, empfängt Deutschland in Köln Nordirland. Weiter geht es Mitte Oktober und Mitte November. Der Gruppenerste ist direkt für die WM-Endrunde qualifiziert, der Zweitplatzierte muss in die Play-offs.
Der DFB-Kader für den Start der WM-Quali im Überblick:
Tor: Oliver Baumann (TSG Hoffenheim), Finn Dahmen (FC Augsburg), Alexander Nübel (VfB Stuttgart)
Abwehr: Robert Andrich (Bayer Leverkusen), Waldemar Anton (Borussia Dortmund), Nnamdi Collins (Eintracht Frankfurt), Robin Koch (Eintracht Frankfurt), Maximilian Mittelstädt (VfB Stuttgart), David Raum (RB Leipzig), Antonio Rüdiger (Real Madrid), Jonathan Tah (Bayern München)
Mittelfeld: Karim Adeyemi (Borussia Dortmund), Nadiem Amiri (FSV Mainz 05), Serge Gnabry (Bayern München), Leon Goretzka (Bayern München), Pascal Groß (Borussia Dortmund), Joshua Kimmich (Bayern München), Jamie Leweling (VfB Stuttgart), Paul Nebel (FSV Mainz 05), Angelo Stiller (VfB Stuttgart), Florian Wirtz (FC Liverpool)
Angriff: Niclas Füllkrug (West Ham United), Nick Woltemade (VfB Stuttgart)
pja