Nachricht an die Berater: Enttäuschte Tomé schildert Spanien-Entlassung

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Nach ihrer Entlassung bei EM-Finalist Spanien hat sich Montse Tomé (43) erstmals zu Wort gemeldet - und dabei offen den Verbandspräsidenten angegriffen.

 Montse Tomé wurde bei EM-Finalist Spanien entlassen.

Ernste Miene: Montse Tomé wurde bei EM-Finalist Spanien entlassen. picture alliance / NurPhoto

Am Montag ging dann plötzlich alles ganz schnell. Nach der schmerzhaften Final-Niederlage bei der Europameisterschaft in der Schweiz trennte sich Spanien - ohne Zweifel das spielerisch beste Team der Frauen-EM - von Erfolgstrainerin Montse Tomé.

Auch wenn sich die Entlassung angebahnt hatte, überraschte sie ob der sportlichen Erfolge unter der 43-Jährigen doch. Ein Statement von Tomé hatte die offizielle Mitteilung der Trennung nicht enthalten. Keine 48 Stunden später aber brach sie ihr Schweigen bei El Larguero.

"Niemand vom Verband hat mir das mitgeteilt", stellte sie direkt zu Beginn klar: "Sie haben es meinen Beratern per Nachricht mitgeteilt. Das haben sie mir an diesem Montag gesagt." Tomé beklagt offen fehlenden Stil und greift dabei ohne Umschweife RFEF-Präsident Rafael Louzan an. "Vor der EM hatte er mir sein Vertrauen ausgesprochen. Bei einem guten Verlauf der EM dürfe ich weitermachen, wie er mir gesagt und vermittelt hatte."

Platz zwei aber reichte offensichtlich nicht. "Ich bin enttäuscht darüber, wie alles gelaufen ist", gibt Tomé zu: "Ich hatte erwartet, dass es nicht so lange dauern würde. Er hat sein Versprechen nicht gehalten. Ich hatte eigentlich das Gefühl, dass er mit meiner Arbeit zufrieden war."

"Diese Botschaft wurde mir nicht sehr klar vermittelt"

Dass der Verband einfach "einen anderen Weg einschlagen will", könne Tomé verstehen, aber: "Diese Botschaft wurde mir nicht sehr klar vermittelt. Was passiert ist, war etwas ganz anderes." Eine solche Beurlaubung gehöre laut Tomé zum Fußball. "Ich bin noch relativ neu in diesem Geschäft und mir wurde immer gesagt: 'Du wirst eine bessere Trainerin, wenn du irgendwo rausgeschmissen wirst.' Man muss sich weiterentwickeln. Ich habe sieben wundervolle Jahre hinter mir und bin sehr gewachsen. Das nehme ich mit."

Aufsehen erregte in Spanien auch, dass sich keine der Spielerinnen öffentlich von Tomé verabschiedet hatte. Kein Problem für die Erfolgstrainerin, die die spanische A-Nationalmannschaft im September 2023 übernommen und zum Nations-League-Triumph geführt hatte: "Viele Spielerinnen haben mir Nachrichten geschrieben und mich angerufen. Ich habe mich immer sehr respektiert und geliebt gefühlt. Ich messe dem keine Bedeutung bei, dass sie sich nicht in den sozialen Netzwerken verabschiedet haben."

msc

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