Nach erfolgreichem Testjahr: Ladebordsteine für E-Autos gehen in Serie

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Nach einem Jahr Testphase geht der Ladebordstein von Rheinmetall jetzt in Serie. Gemeinsam mit der Stadt Köln und der Rheinenergie-Tochter TankE GmbH hatte der Technologie- und Rüstungskonzern ein Jahr lang die in den Boden versenkte Ladestation für E-Autos getestet. Die Bilanz fiel dabei positiv aus, wie das Unternehmen mitteilte: Der Ladebordstein sei für 2800 Ladevorgänge bei einer Verfügbarkeit von 99 Prozent genutzt worden und wurde von Nutzern sehr positiv bewertet.

Der Ladebordstein soll vor allem in dicht besiedelten Innenstädten eine Alternative zur konventionellen Ladelösung sein und den flächendeckenden Ausbau von Lademöglichkeiten voranbringen. Er hat die Maße eines Standard-Bordsteins und benötigt keine Poller zur Absicherung, sorgt für freie Sichtachsen und behindert auch nicht den Fuß-, Rad- und Straßenverkehr. Von den Installations- und Wartungskosten sei er mit einer konventionellen Station vergleichbar oder sogar günstiger. Vereinzelt waren im Netz kritische Stimmen zu lesen, dass das Bücken nach unten als negativ empfunden wurde und manche sich vor möglicher Verschmutzung ekelten.

Die von Rheinmetall vorgelegte Nutzerumfrage zeichnet allerdings ein positives Bild: Durchschnittlich 4,38 von 5 Punkten gaben die 100 Befragten dem Ladebordstein. Vor allem ältere Nutzer über 60 Jahren und etwas mehr Frauen als Männer gaben ihm gute Noten. Nutzer mit Mobilitätseinschränkungen hätten ihn ebenfalls als gut zugänglich bewertet.

Insgesamt vier Ladebordsteine wurden an zwei Standorten im Kölner Stadtteil Lindenthal erprobt. Die Station ermöglicht eine Ladeleistung von bis zu 22 kW (AC). Während des Testzeitraums betrug die Auslastung 65 Prozent. Durchschnittlich gab es 2,15 Ladevorgänge pro Ladebordstein pro Tag und es wurden insgesamt über 50 MWh geladen. Das Konzept für die Ladebordsteine war vor drei Jahren das erste Mal öffentlich vorgestellt worden.

Bereits während der Tests seien einige Optimierungen vorgenommen worden. So habe man den Buchsenbereich besser gegen Verschmutzung geschützt und die Beleuchtung verbessert, damit die Ladestation leichter zu finden ist. Dies wirkt vielleicht auch den beobachteten Fehlbelegungen durch Verbrenner-Fahrzeuge entgegen, die gelegentlich beobachtet wurden. Zudem sei eine Anti-Haft-Beschichtung ergänzt worden und die Metallklappen wurden nach Anwohnerbeschwerden gedämpft.

(mki)

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