In Myanmar wurde ein früherer General im Mai vor seinem Haus erschossen. Nun haben Ermittler 16 Verdächtige festgenommen, darunter ein sechs Jahre altes Mädchen.
Die Anti-Junta-Gruppe »Golden Valley Warriors« hatte sich zu dem Anschlag auf Cho Tun Aung bekannt. Die nun festgenommenen Verdächtigen sollen alle zu der Gruppe gehören.
Die 16 Personen seien an verschiedenen Orten festgenommen worden, meldet die Zeitung »Global New Light of Myanmar«. Darunter seien eine Frau und die sechs Jahre alte Tochter des mutmaßlichen Schützen Myo Ko Ko. Die Zeitung schreibt nicht, was der Sechsjährigen vorgeworfen wird.
Dem Bericht zufolge sollen Myo Ko Ko und ein weiterer Verdächtiger am 22. Mai mit Fahrrädern zum Haus des früheren Generals Cho Tun Aung gefahren sein. Dort sollen sie ihn erschossen haben und anschließend geflohen sein. Die »Golden Valley Warriors« hatten nach der Tat mitgeteilt, Cho Tun Aung sei an Gräueltaten während des Bürgerkriegs beteiligt gewesen.
In Myanmar sind seit dem Militärputsch 2021 hochrangige aktive oder pensionierte Militärs, aber auch hochrangige Beamte und lokale Amtsträger immer wieder Ziel von Angriffen.
Chaos seit dem Putsch in Myanmar
Das Militär in Myanmar hatte 2021 die im Jahr zuvor mit großer Mehrheit gewählte Regierung von Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi gestürzt. Seitdem geht es hart gegen Oppositionelle vor. Es gibt blutige Kämpfe mit bewaffneten Gruppen ethnischer Minderheiten sowie mit prodemokratischen Regierungsgegnern.
Vorwürfe gegen Militärjunta
Myanmar versinkt in Chaos und Gewalt, verschiedene Rebellengruppen kämpfen teils sehr erfolgreich gegen die Armee. Der Militärjunta werden Menschenrechtsverletzungen vorgeworfen, darunter Bombenangriffe auf Dörfer.
Hinzu kommen Naturkatastrophen in dem Land: Bei dem Erdbeben im März waren Tausende Menschen ums Leben gekommen, in vielen Gebieten ist die Situation seither noch verzweifelter als zuvor.