Muslic erklärt Schalkes Powerplay- und Standard-List

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Schalke 04 definiert sich längst nicht mehr nur über stabile Abwehrleistungen, inzwischen weiß auch die Powerplay-Strategie zu Beginn einer Partie zu gefallen, ebenso die Standard-List. Über beides sprach Trainer Miron Muslic nun im Vorfeld des Darmstadt-Doppelschlags.

Eine seiner Ecken gegen Hannover führte zu einem Volltreffer, den Darmstadt-Doppelschlag wird Christopher Antwi-Adjei nun aber verpassen.

Eine seiner Ecken gegen Hannover führte zu einem Volltreffer, den Darmstadt-Doppelschlag wird Christopher Antwi-Adjei nun aber verpassen. IMAGO/RHR-Foto

S04 blickt gestärkt auf den Darmstadt-Doppelschlag - erst wollen die Königsblauen am Freitag (18.30 Uhr, LIVE! bei kicker) zu Hause gegen die Lilien die Tabellenführung in der 2. Liga zurückerobern, dann am Mittwoch bei den Lilien in die 3. Pokalrunde vorstoßen. Die Mannschaft wirkt von Woche zu Woche gefestigter, mittlerweile gilt längst nicht mehr nur die Abwehr als Prunkstück des Pottklubs.

Schon sieben frühe Treffer

Auffällig ist, mit wie viel Wucht die Schalker inzwischen in eine Partie starten, sie stehen dabei sehr hoch und stressen die Gegner mit ihren beharrlichen Versuchen, den Ball zu erobern. Schalkes Raketenstarts haben nun schon mehrmals zum Erfolg geführt - sieben der bisherigen 13 Treffer fielen in den Anfangsminuten. Zuletzt in Hannover (2:0 nach 13 Minuten), zuvor bereits in Bielefeld (2:0 nach 18 Minuten), gegen Hertha BSC (2:0 nach 22 Minuten) und in Magdeburg (1:0 nach neun Minuten).

"Wir wollen diese Drucksituationen provozieren", sagt Trainer Miron Muslic, der sich darüber freut, "wenn es uns dann gelingt, die Gegner damit zu überraschen." Natürlich würde seine Mannschaft ein solches Tempo nicht 90 Minuten durchhalten, aber darum geht es auch gar nicht. Schalke ist bemüht, zwischen Powerplay und dicht gestaffelten Ruhephasen-Blöcken zu variieren. "Diese Balance tut uns gut", sagt der Trainer.

Verschiedene Standard-Varianten

Gut entwickelt haben sich die Schalker auch in Sachen Standards. In den ersten Spielen herrschte noch eine viel zu große Diskrepanz zwischen Standard-Anzahl und Ertrag, mittlerweile haben die Königsblauen acht und damit rund zwei Drittel ihrer Tore nach ruhenden Bällen erzielt (davon zwei Elfmeter).

"Standards können den Unterschied ausmachen", sagt Muslic, um zu ergänzen: "Wir haben uns auch hier mit viel Fleiß und Akribie entwickelt und gesteigert." Einzelne Schlüsselfiguren will der Trainer nicht nennen, er sagt: "Wir sind als Kollektiv stark. Wir haben verschiedene Profile im Strafraum, außerdem Varianten an Laufwegen. All das macht uns ziemlich unberechenbar. Ich würde sagen, das ist mit die größte Stärke bei unseren Standards."

Wadenverletzung bei Antwi-Adjei

Ein Zielspieler ist sicher Innenverteidiger Nikola Katic, auch Kapitän Kenan Karaman und Mittelstürmer Moussa Sylla visieren die Standardschützen gewiss gezielter an als andere. Zu diesen Standardschützen gehörte zuletzt auch Christopher Antwi-Adjei, der den Darmstadt-Doppelschlag wegen einer muskulären Wadenverletzung nun aber verpassen wird.

Da Christian Gomis nach seiner Einwechslung gegen Hannover - der Sommerzugang erzielte sein erstes Tor für Schalke zum 3:0-Endstand - zwar am Freitag erneut im Kader der Königsblauen steht, nach seiner Oberschenkelverletzung aber noch nicht wieder in der Startelf zu erwarten ist, muss Muslic personell improvisieren. Denkbar ist, dass Janik Bachmann oder Finn Porath eine Rolle im zentralen Mittelfeld erhalten.

Remmert vor Kader-Comeback

Nach wochenlangem Ausfall steht Peter Remmert vor seinem Kader-Comeback. Der Angreifer befindet sich seit rund einer Woche wieder ohne Einschränkung im Mannschaftstraining.

Im ersten Auswärtsspiel beim 1. FC Kaiserslautern (0:1) hatte sich der 20-Jährige schwerer am Sprunggelenk verletzt, nachdem er zum Saisonstart gegen Hertha BSC (2:1) mit einer starken Leistung auf sich aufmerksam gemacht hatte. Der kicker kürte ihn seinerzeit zum Spieler des Spiels (Note 2).

Toni Lieto

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