Musiala dankt dem "nervigen" Klose - und redet über sein Lasagne-Trauma

"Keine Gnade" gezeigt: Jamal Musiala und Miroslav Klose im Jahr 2020. imago images/Philippe Ruiz

Jamal Musiala ist gerade in aller Munde. Der begnadete Dribbler liefert regelmäßig Topleistungen ab, sei es im Trikot der Münchner oder in der deutschen Nationalmannschaft. In der Bundesliga ist er mit einem kicker-Notenschnitt von 2,44 der fünftbeste Feldspieler der Saison.

Sein Ligadebüt liegt inzwischen schon über vier Jahre zurück - am 20. Juni 2020 wurde er mit 17 Jahren und 115 Tagen gegen den SC Freiburg (3:1) eingewechselt und so zum jüngsten Debütanten in der FCB-Historie.

Eine Tatsache, die er auch Miroslav Klose zu verdanken hat, wie er nun bei The Players' Tribune verriet. Der aktuelle Trainer des 1. FC Nürnberg war Musialas Coach in der U 17 der Bayern. Doch der Teenager musste sich erst einmal an den Weltmeister gewöhnen. "Ich werde nicht lügen, es war manchmal nervig. Aber er hat mich zu einem kompletteren Spieler gemacht, und wir haben eine so gute Beziehung", sagte Musiala, der als 16-Jähriger im Jahr 2019 vom FC Chelsea nach München wechselte.

Klose triezte Musiala offenbar mit einem Thema, für das er früher wenig übrig gehabt hatte: Defensive. Der Coach habe "keine Gnade" gezeigt. "Wenn es darum ging, zu verteidigen, habe ich es einfach nicht kapiert. Ich war in dieser Hinsicht unreif. Ich wollte nur angreifen und die Leute ausspielen, und er hat mir jeden Tag eingebläut, dass ich verteidigen muss", erzählte Musiala. "Ohne ihn hätte ich den Sprung in die erste Mannschaft nicht so schnell geschafft."

Musialas Lasagne-Aversion

Musialas Start in München war nicht nur wegen der allergischen Reaktion auf Abwehrarbeit etwas holprig. Kurz vor seinem Umzug nach München hatte er sich den Kiefer gebrochen und bekam zwei Platten eingesetzt.

Nur Suppe und Lasagne konnte er damals zu sich nehmen, vor Lasagne ekelt es ihn deshalb inzwischen regelrecht. "Ich kann sie nicht einmal mehr riechen. Ich kann das Wort nicht einmal mehr hören, ohne dass mir schlecht wird. Ich habe so viel von der Lasagne meiner Mutter gegessen, dass ich traumatisiert bin", meinte Musiala, der in seinen Anfängen beim FCB nicht nur an Gewicht verloren hatte. Wegen der Kieferverletzung habe er nicht "richtig sprechen" können, sondern "nur etwas murmeln".

las