Migrationspolitik: Vereinte Nationen warnen vor Abschiebungen nach Afghanistan

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Deutschland debattiert Gespräche mit den Taliban über Abschiebungen nach Afghanistan. Die UN kritisieren die Pläne wegen der prekären Sicherheits- und Menschenrechtslage.

4. Juli 2025, 11:50 Uhr Quelle: DIE ZEIT, AFP,

Die Vereinten Nationen haben die deutschen Abschiebepläne nach Afghanistan kritisiert. "Es ist nicht angemessen, Menschen nach Afghanistan zurückzuschicken", sagte die Sprecherin von UN-Menschenrechtskommissar Volker Türk am Freitag in Genf. Als Begründung verwies sie auf die weiterhin prekäre Sicherheits- und Menschenrechtslage in dem von den Taliban regierten Land.

In Deutschland war die Diskussion über die Abschiebung von Flüchtlingen nach Afghanistan in den vergangenen Tagen wieder neu entbrannt. Dabei geht es vor allem um die mögliche Abschiebung von Straftätern zurück in das Land am Hindukusch. Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (CSU) hatte zuletzt angekündigt, über mögliche Rückführungen von Straftätern nach Afghanistan mit den Taliban direkte Gespräche aufnehmen zu wollen. Bisher gibt es lediglich Kontakte über Drittländer. 

Afghanistan ist eines der ärmsten Länder der Welt und litt jahrzehntelang unter Krieg. Im Sommer 2021 kehrten die radikalislamischen Taliban inmitten des Abzugs westlicher Streitkräfte an die Macht zurück, viele Staaten und Organisationen fuhren ihre Hilfen für das Land zurück. Die Menschenrechtslage, insbesondere für Frauen und Mädchen, hat sich seither weiter verschärft. Die Vereinten Nationen warnen daher regelmäßig vor Rückführungen in das Land.

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