Migration: Neue Zahlen des Bamf - fast 10.000 Asylanträge von afghanischen Frauen

vor 2 Tage 3

Neue Zahlen des Bamf Fast 10.000 Asylanträge von afghanischen Frauen

Immer mehr Afghaninnen beantragen nach SPIEGEL-Informationen Asyl in Deutschland. Ihr Leben hat sich unter den Taliban stark verschlechtert. Grund für den Anstieg dürfte auch ein Urteil des Europäischen Gerichtshofs sein.

07.08.2025, 12.17 Uhr

 »Umfassend aus dem öffentlichen Leben verdrängt«

Taliban-Kämpfer, Frauen in Afghanistan 2023: »Umfassend aus dem öffentlichen Leben verdrängt«

Foto: Ebrahim Noroozi / dpa

Dieser Artikel gehört zum Angebot von SPIEGEL+. Sie können ihn auch ohne Abonnement lesen, weil er Ihnen geschenkt wurde.

Die Zahl afghanischer Frauen, die in Deutschland Asyl beantragen, ist sprunghaft gestiegen. Das geht aus Statistiken des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge (Bamf) hervor. Demnach haben im Juli 3104 Afghaninnen einen Asylantrag gestellt, mehr als doppelt so viele wie im Vormonat. Im gesamten Jahr waren es bisher 9593 Anträge, darunter rund 4500 sogenannte Folgeanträge von Menschen, die schon länger hier leben.

Laut Bamf hat sich die Lage von Frauen und Mädchen in Afghanistan seit Machtübernahme der Taliban »weiter verschlechtert«. Sie würden von den Islamisten »systematisch und institutionell unterdrückt« und »umfassend aus dem öffentlichen Leben verdrängt«. Ein Grund für den Anstieg der Anträge dürfte auch eine Entscheidung des Europäischen Gerichtshofs vom Herbst 2024 sein, wonach die Taliban grundsätzlich alle Frauen verfolgten.

Dies führt laut Bamf zu einer »außerordentlich hohen Schutzwahrscheinlichkeit«. Hilfsorganisationen empfehlen seitdem Afghaninnen, die zuvor nicht als Flüchtlinge anerkannt wurden, sondern einen niedrigeren Status erhielten, Folgeanträge zu stellen.

Gesamten Artikel lesen