Donald Trumps Visarestriktionen richten sich auch gegen Journalisten. Mehrere deutsche Medienhäuser haben die Bundesregierung nun aufgefordert, sich diplomatisch gegen die geplanten Einschränkungen für Journalistenvisa in den USA einzusetzen. ARD, ZDF, RTL, ProSiebenSat.1 und das Deutschlandradio baten Bundeskanzler Friedrich Merz und Außenminister Johann Wadephul (beide CDU) in einem gemeinsamen Schreiben um Unterstützung. Die Bundesregierung sei aufgefordert worden, »sich auf diplomatischem Wege bei der US-Administration gegen die geplante US-Visareform für ausländische Journalistinnen und Journalisten auszusprechen«, teilen die Sender mit.
In der Erklärung der deutschen Sender weisen der ARD-Vorsitzende Florian Hager, ZDF-Intendant Norbert Himmler, RTL-Geschäftsführer Stephan Schmitter, ProSiebenSat.1-Chef Bert Habets und Deutschlandradio-Intendant Stefan Raue darauf hin, dass eine freie »Meinungsbildung auf der Grundlage unvoreingenommener Informationen ein Eckpfeiler unserer Demokratien« sei. »Deshalb unterhalten die deutschen Sender ein Netzwerk von Büros in allen relevanten Teilen der Welt. Traditionell gehören unsere Büros in Washington und New York zu unseren wichtigsten Vertretungen«, heißt es weiter.
In der vergangenen Woche forderten bereits mehr als 100 Medienorganisationen aus aller Welt Trump auf, von den Absichten Abstand zu nehmen. Zu den Unterzeichnern des gemeinsamen Appells gehörten die Nachrichtenagentur AFP, außerdem die internationalen Nachrichtenagenturen Associated Press und Reuters, Rundfunksender wie ARD und ZDF, die britische BBC und Radio France.
Die deutschen Rundfunksender betonen nun, die Bundesregierung könne die Initiative der Medienunternehmen unterstützen, indem sie »einen formellen Protest beziehungsweise eine Protestnote auf diplomatischem Wege in Washington platzieren und ihre Irritation über die Entwicklung zum Ausdruck bringen könnte«.