US-Außenminister Marco Rubio beglückwünscht Russland »im Namen des amerikanischen Volkes« zum Nationalfeiertag. »Die Vereinigten Staaten sind nach wie vor entschlossen, das russische Volk in seinem Streben nach einer besseren Zukunft zu unterstützen«, teilte Rubio mit.
In seinem Schreiben bekräftigte er den Wunsch der USA nach »konstruktiver Zusammenarbeit mit der Russischen Föderation, um einen dauerhaften Frieden zwischen Russland und der Ukraine zu erreichen«. »Wir hoffen, dass der Frieden zu für beide Seiten vorteilhafteren Beziehungen zwischen unseren Ländern führt«, so Rubio.
Am 12. Juni 1990 beschloss das Parlament der Sowjetrepublik Russland die staatliche Souveränität und damit praktisch die Unabhängigkeit von der zerfallenden Sowjetunion. Das Datum wird deshalb jährlich als »Tag Russlands« und Nationalfeiertag begangen.
Dass Russland die Ukraine überfallen hatte und seit über drei Jahren auf breiter Front einen Angriffskrieg gegen das Land führt, erwähnte Rubio in seinem Schreiben nicht. Unter Präsident Donald Trump treten die USA deutlich milder gegenüber Russland auf. Auch neue Sanktionen gegen Moskau will Washington wohl nicht mittragen. Aus der Vermittlerrolle im Ukrainekrieg, die Trump vor seiner Amtszeit noch für sich reklamiert hatte, hat sich der Präsident inzwischen weitgehend zurückgezogen.
Trump verglich Kriegsparteien mit Kindern
Einen fragwürdigen Blick auf den Krieg offenbarte Trump auch beim Besuch von Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) in Washington. Trump verglich die beiden Kriegsparteien dabei mit Kindern, die in einer Rangelei unbedingt weiterkämpfen wollten. »Manchmal sieht man zwei kleine Kinder, die sich wie verrückt streiten«, sagte er. »Sie wollen nicht auseinandergezogen werden. Manchmal ist es besser, sie eine Weile kämpfen zu lassen und sie dann auseinanderzuziehen.«
Zuvor hatte Trump den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj bereits mehrfach kritisiert und diesen etwa beim Besuch im Oval Office vor laufenden Kameras zurechtgewiesen. Trump schweben offenbar wieder vertiefte russisch-amerikanische Wirtschaftsbeziehungen vor. »Russland möchte nach diesem katastrophalen ›Blutbad‹ in großem Stil Handel mit den USA betreiben, und ich stimme dem zu«, so Trump im Mai nach einem Telefonat mit seinem russischen Amtskollegen Wladimir Putin.