Die russische Söldnertruppe Wagner ist seit vielen Jahren im Interesse Moskaus in Afrika im Einsatz. Als Gegenleistung gibt es oft politischen Einfluss. Nun hat die Wagnergruppe angekündigt, sich nach mehreren Jahren aus dem westafrikanischen Mali zurückzuziehen. »Wir haben unsere Aufgabe erfüllt und kehren nach Hause zurück«, teilt der Pressedienst der Gruppe in einer per Video verbreiteten Stellungnahme mit.
Wagner kämpft seit 2021 mit der malischen Armee gegen Rebellenbewegungen in dem verarmten Land in der Sahelzone, darunter islamistische Terrormilizen ebenso wie Rebellen der ethnischen Gruppe der Tuareg. Die Tuareg sind eine ethnische Gruppe, die in der Sahararegion und in Teilen Nordmalis lebt. Viele von ihnen fühlen sich von der malischen Regierung ausgegrenzt.
Zu hohe Verluste?
Wagner sei auf Bitte der malischen Regierung gekommen und habe dabei geholfen, Organisationen, die Teile des Landes unter ihre Kontrolle gebracht hätten, zu vertreiben, so die Wagner-Organisation. »Wir haben Tausende Kämpfer und ihre Kommandeure vernichtet, die die Zivilbevölkerung des Landes jahrelang terrorisiert haben«, hieß es. Weil der Aufbau von Sicherheitskräften in Mali nun abgeschlossen sei, habe die Organisation ihr Mandat erfüllt.
Russland bekommt Einfluss und Rohstoffe
Die Söldner der Wagnergruppe standen einst unter Kontrolle des Oligarchen Jewgenij Prigoschin. Nachdem dieser in Ungnade fiel und unter ungeklärten Umständen in seinem Privatjet über Russland abstürzte, werden sie direkt vom Kreml gesteuert.
Als Gegenleistung für das Eingreifen in Afrika erhält Russland oft eine Beteiligung an der Ausbeutung von Rohstoffen. Die Russen stellen Paramilitärs etwa zum Schutz von Präsidenten oder zur Bekämpfung von Aufständen, aber auch für die Ausbildung von afrikanischen Soldaten. In Mali waren die Söldner laut Analysten der Konfliktdatenorganisation Acled an zahlreichen Militäreinsätzen beteiligt, einige davon hätten sich gegen Zivilisten gerichtet.