Der Attentäter des Anschlags auf den Magdeburger Weihnachtsmarkt, Taleb Al Abdulmohsen, hat sich mit einem Brief an Medienvertreter gewandt. Der SPIEGEL erhielt Anfang August eine Zuschrift, sie ist zehn Seiten lang. Die Generalstaatsanwaltschaft Naumburg bestätigt grundsätzlich die Echtheit des Schreibens sowie den Versand von Briefen an weitere Redaktionen. Zuvor hatte Abdulmohsen bereits Opfer und Ermittler auf diesem Weg kontaktiert .
In seinem handschriftlichen Brief an den SPIEGEL äußert der 50-Jährige auf Deutsch und Englisch wirre, unzusammenhängende Behauptungen. Sie betreffen sowohl ein Netzwerk ehemaliger Muslime als auch die deutsche Politik sowie Ermittlungen gegen ihn. Fünf Seiten enthalten zudem auf Arabisch verfasste, nach eigenen Angaben selbst geschriebene Gedichte in melancholischem Ton. Alle Texte seien »zur Veröffentlichung«, so Abdulmohsen. Ähnliche Vorwürfe und Verschwörungstheorien hatte er vor seiner Tat auf der Plattform X geteilt .
Anklage soll noch im August erhoben werden
Der Mann aus Saudi-Arabien war im Dezember 2024 mit einem schwarzen BMW über den Magdeburger Weihnachtsmarkt gerast. Dabei tötete er sechs Menschen, rund 300 erlitten teils schwere Verletzungen. Seit 2013 war Abdulmohsen deutschen Behörden durch Drohungen und wirre Schreiben aufgefallen. Dabei präsentierte er sich als Aktivist, der vor allem Frauen helfen wolle, aus seinem Herkunftsland zu fliehen.