Ältere Brüder können ganz schön anstrengend sein. Vor allem wenn sie wegen eines Raubüberfalls 15 Jahre ins Gefängnis mussten und jetzt endlich an die Beute wollen. Und man selbst derjenige ist, der das Geld versteckt hat.
Das ist die Ausgangslage von »Therapie für Wikinger«, dem neuen Film des dänischen Regisseurs Anders Thomas Jensen, der an Weihnachten ins Kino kommt: keiner der üblichen Skandinavien-Krimis, sondern eine sehr schwarze Komödie.
Manfred, der jüngere Bruder, wird von Mads Mikkelsen gespielt. Dänemarks bekanntester Schauspieler war selbst schon oft der Bösewicht wie im James-Bond-Film »Casino Royale« oder in »Indiana Jones und das Rad des Schicksals«.
Bösewicht und Beatle
Mikkelsen und Jensen haben gemeinsam schwarze Komödien wie »Dänische Delikatessen« oder »Men & Chicken« gedreht, die bei vielen Filmfans Kultstatus haben. Für Mikkelsen, inzwischen 60, ist es bereits die sechste Zusammenarbeit mit Jensen. Das heißt: Bislang war er in jedem Film seines Landsmanns dabei. »Für mich ist das immer wie nach Hause kommen.«
Es wirkt, als hätten die alten Kumpels bei den Dreharbeiten wieder Spaß gehabt – abgesehen davon, dass Mikkelsen zwei Monate lang eine Dauerwelle tragen musste. »Das war gut für die Rolle, aber nicht für mein Sexleben«, sagte er der Deutschen Presse-Agentur.
In seiner Rolle als Manfred hat er eine sogenannte dissoziative Identitätsstörung: Er ist auf dem Entwicklungsstand eines Fünfjährigen hängen geblieben und will ein anderer sein – der Beatle John Lennon. Die Lennon-Figur trägt Dauerwelle, und die anderen Bandmitglieder sind auch nicht gerade einfach.

vor 1 Tag
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