"Macht Vorbereitung nicht leichter": Wird Aachens Umbruch zum SVWW-Nachteil?

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Nach einem enttäuschenden Auftritt in Rostock will Nils Döring den SV Wehen Wiesbaden gegen Alemannia Aachen wieder siegen sehen. Ein tückisches Vorhaben, warf der Gegner personell doch unlängst alles um.

 Nils Döring.

Erwartet einen neu aufgestellten Gegner: Nils Döring. IMAGO/Pressefoto Baumann

Der SV Wehen Wiesbaden ist in der laufenden Drittligasaison vor allem eins: Mittelmaß. Vier Siege, vier Remis und drei Niederlagen weist die Tabelle nach elf Spieltagen aus, das Torverhältnis ist mit 14:14 ausgeglichen, der elfte Platz im Tableau nach dem jüngsten 0:3 in Rostock entsprechend folgerichtig.

Vor dem Spiel der Hessen gegen Alemannia Aachen am Freitagabend (19 Uhr, LIVE! bei kicker) kam Nils Döring daher nicht an einem Blick in den Rückspiegel vorbei. "Wir sind nicht ans Leistungslimit gekommen", ließ er die Partie an der Ostsee Revue passieren, nach der er bereits während der knapp zehnstündigen Rückfahrt im Bus mit der Analyse der Niederlage begonnen hätte. Einer Analyse, die ein eindeutiges Urteil nach sich zog: "Es war einfach kein gutes Spiel von uns. Das darf uns so in der Art nicht mehr passieren."

Döring fordert "Auftritt als Topmannschaft"

Gegen Aachen soll es anders laufen. Einerseits als Reaktion auf den Auftritt bei Hansa. Andererseits aber auch, um am unbefriedigenden Status Quo zu rütteln, der nicht Dörings Vorstellungen entspricht: "Wir wollen eine Topmannschaft sein und wir wollen oben mitspielen", hielt der Trainer fest, ehe er den entscheidenden Aspekt nachschob: "Dafür müssen wir auch als Topmannschaft auftreten."

Erschwert wird dieses Vorhaben im Duell mit der Alemannia durch deren personellen Umbruch. Trainer Benedetto Muzzicato, dessen Co Noah Hach und der Technische Direktor Erdal Celik mussten allesamt den Hut nehmen. Womit etwaige Analysen von Muzzicatos Spielidee hinfällig wurden.

"Das macht die Vorbereitung eines Spiels nicht unbedingt einfacher, das wissen wir auch", gab Döring zu, den die Entscheidung gegen Muzzicato persönlich nicht kalt lässt. 16 Monate lang absolvierten beide Trainer gemeinsam den Lehrgang zum Erhalt der Pro-Lizenz, weshalb der Wiesbadener Coach sich "natürlich auf ein Wiedersehen gefreut" hätte, das nun entfällt.

SVWW schaut auf sich - 1860 als gutes Omen?

Sportlich meinte Döring derweil, trotz der Übernahme durch Ilyas Trenz auf den Gegner eingestellt zu sein. "Wir haben uns schlau gemacht. Jeder Trainer hat eine gewisse Idee, Anpassungen, was die Systematik und Ansprache angeht", verriet er, betonte jedoch den Fokus auf die eigene Mannschaft: "Wir sollten bei uns bleiben, auf uns schauen, uns auf unsere Stärken besinnen."

So hatten die Hessen bereits mit 1:0 gegen 1860 München gewonnen. Der einzige Sieg aus den letzten fünf Drittligaspielen - ausgerechnet gegen ein Team, das mit einem Interimstrainer angetreten war. Möglicherweise ist die Unruhe bei Aachen also sogar ein gutes Omen.

mja

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