In Los Angeles zeigt der US-Präsident seine Bereitschaft, Widerstand mit Gewalt zu brechen. So will sich Trump aufsässige demokratische Bundesstaaten gefügig machen.
10. Juni 2025, 6:14 Uhr
Die Bilder aus Los Angeles erinnern an Szenen aus einem
Bürgerkriegsland. Verwüstete Straßenzüge, Rauch und Tränengas.
Fahnenschwenkende Rebellen auf den Dächern brennender Autos. Soldaten in
Tarnfleck und mit Maschinengewehren über der Brust. Sie könnten aus dem
Hollywoodfilm Civil War stammen, in dem Aufständische in den USA in naher
Zukunft gegen eine rechtsgerichtete Regierung kämpfen. Das dystopisch anmutende Schauspiel ist jedoch real und passiert im Hier und Jetzt: US-Präsident Donald Trump zeigt sich eisern entschlossen, mit Nationalgardisten und Marinesoldaten die teils
gewaltsamen Proteste in Los Angeles niederzuschlagen. Er will den Bundesstaat
Kalifornien in die Knie zwingen und einen Präzedenzfall schaffen: Niemand soll
es wagen, sich dem Vorhaben in den Weg zu stellen, das ihm am wichtigsten ist:
die Deportierung irregulärer Migranten, auch jener, die seit Jahren oder
Jahrzehnten gesetzestreu im Land leben und unverzichtbar für die Wirtschaft
sind.