Los Angeles: Trumps Blaupause

vor 16 Stunden 1

In Los Angeles zeigt der US-Präsident seine Bereitschaft, Widerstand mit Gewalt zu brechen. So will sich Trump aufsässige demokratische Bundesstaaten gefügig machen.

10. Juni 2025, 6:14 Uhr

 Die Nationalgarde und die Polizei stehen Demonstranten gegenüber, nachdem es am 09. Juni 2025 in Los Angeles, Kalifornien, drei Tage lang zu Zusammenstößen mit der Polizei nach einer Reihe von Razzien gegen Einwanderer gekommen war.
Die Nationalgarde und die Polizei stehen Demonstranten gegenüber, nachdem es am 09. Juni 2025 in Los Angeles, Kalifornien, drei Tage lang zu Zusammenstößen mit der Polizei nach einer Reihe von Razzien gegen Einwanderer gekommen war. © Spencer Platt/​Getty Images

Die Bilder aus Los Angeles erinnern an Szenen aus einem Bürgerkriegsland. Verwüstete Straßenzüge, Rauch und Tränengas. Fahnenschwenkende Rebellen auf den Dächern brennender Autos. Soldaten in Tarnfleck und mit Maschinengewehren über der Brust. Sie könnten aus dem Hollywoodfilm Civil War stammen, in dem Aufständische in den USA in naher Zukunft gegen eine rechtsgerichtete Regierung kämpfen. Das dystopisch anmutende Schauspiel ist jedoch real und passiert im Hier und Jetzt: US-Präsident Donald Trump zeigt sich eisern entschlossen, mit Nationalgardisten und Marinesoldaten die teils gewaltsamen Proteste in Los Angeles niederzuschlagen. Er will den Bundesstaat Kalifornien in die Knie zwingen und einen Präzedenzfall schaffen: Niemand soll es wagen, sich dem Vorhaben in den Weg zu stellen, das ihm am wichtigsten ist: die Deportierung irregulärer Migranten, auch jener, die seit Jahren oder Jahrzehnten gesetzestreu im Land leben und unverzichtbar für die Wirtschaft sind.

Gesamten Artikel lesen