Kanalisationen zählen nicht zu den angenehmsten Orten, doch eine Ecke unter dem Londoner Stadtteil Whitechapel hat aktuell besonders Unappetitliches zu bieten: Dort wurde ein rund hundert Meter langer Fettberg entdeckt, der die Kanalisation teilweise verstopft. Laut einem Bericht der britischen BBC kann es Wochen dauern, das Ungetüm zu beseitigen.
Der Fettberg zeige, »was passiert, wenn Fette, Öle und Feuchttücher im Abfluss landen – sie verschwinden nicht, sondern sammeln sich an und verursachen ernsthafte Schäden«, sagt ein Fachmann der BBC. Es ist nicht einmal der gewaltigste Fettberg, der sich je unter Whitechapel formte. Erst 2017 mussten Arbeiter dort eine mehr als 250 Meter lange Blockade aus altem Fett entfernen, neun Wochen dauert der Kampf gegen das »Monster von Whitechapel«.
Obwohl die Gebilde als Fettberge, englisch: Fatberg, bezeichnet werden, bestehen sie nicht nur aus Fett, das flüssig im Abfluss landete und dann in der kalten Kanalisation aushärtet. Hygienetücher, Tampons, Speisereste und einiges mehr tut sich mit dem Fett zusammen zu einem stetig wachsenden Klumpen, der mit der Zeit monströse Ausmaße annimmt.
Ein Weihnachtsproblem
Solche dramatischen Fälle sind aus Deutschland glücklicherweise nicht bekannt. Dennoch berichten Stadtwerke und Abwasserbetriebe auch hierzulande, dass einiges im Abfluss oder in der Toilette landet, was dort nicht hingehört. Das ist zu Weihnachten besonders aktuell, wenn viele Familien aufwendig kochen und sich Pfannen und Bräter voller Fett und Sauce in der Küche stapeln.
Wer das alles direkt in der Toilette entsorgt, verstopft womöglich die eigenen Rohre – oder belastet die Kanalisation. Wohin also mit dem Fett? Flüssiges, kaltes Fett am besten in einen verschließbaren Behälter füllen, etwa eine PET-Flasche. Ob diese direkt in den Restmüll darf oder an einer Sammelstelle abgegeben wird, ist regional unterschiedlich. Hier findet sich beispielsweise eine Auflistung für Bayern . Feste Fettreste können in Küchenpapier oder Zeitung gewickelt in den Restmüll. Während die übrigen Speisereste in die Biotonne gehören, haben größere Mengen von flüssigem Fett dort in der Regel nichts zu suchen.

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