Liverpool feiert Ngumohas historisches Tor, das Chelsea ärgert

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Dass der 16-jährige Rio Ngumoha Liverpool am Montag in Newcastle zum Last-Minute-Sieg schoss, passte zum Spiel - und war auch sonst kein Zufall. Florian Wirtz dagegen enttäuschte.

 Rio Ngumoha.

Geschichte geschrieben in nur fünf Minuten Premier League: Rio Ngumoha. IMAGO/Shutterstock

Eigentlich sollte Rio Ngumoha - genau wie Harvey Elliott - schon viel früher eingewechselt werden. Aber weil es die Kollegen in der Nachspielzeit trotz Überzahl einfach nicht schafften, Newcastle United vom eigenen Tor fernzuhalten, und sich einem Standard nach dem anderen ausgesetzt sahen, musste der 16-Jährige am Montagabend bis in die 96. Minute auf sein Premier-League-Debüt warten. Es reichte ihm, um Geschichte zu schreiben.

Fünf Minuten später setzte Ngumoha eine flache Hereingabe von Mohamed Salah, über die Dominik Szoboszlai clever gestiegen war, direkt zum 3:2-Sieg ins Netz und löste damit vier Tage vor seinem 17. Geburtstag Ben Woodburn als jüngsten Torschützen der LFC-Geschichte ab. In der Premier League waren mit James Vaughan (16 Jahre, 270 Tage; im April 2005 für Everton), James Milner (16 Jahre, 356 Tage; im Dezember 2002 für Leeds) und Wayne Rooney (16 Jahre, 360 Tage; im Oktober 2002 für Everton) nur drei jünger, wobei Rooney dabei der Einzige war, der ebenfalls zum Sieg traf.

Schon in der Vorbereitung glänzte Nguhoma - vor allem gegen Bilbao

Schon auf dem Platz bestürmten die Teamkollegen Ngumoha, danach sorgten sie dafür, dass ihn auch die Gästefans gebührend feiern konnten. Von einem "Traumdebüt" sprach Kapitän Virgil van Dijk, von einem "großartigen Tor für einen 16-Jährigen" Trainer Arne Slot. "Rio hat für sein Alter einen so starken Abschluss. Ich habe gehört, dass in der Kabine einer gesagt hat, er hätte den Ball noch mal angenommen, aber Rio ist so selbstbewusst."

Auch wenn van Dijk Ngumoha riet, den Moment zu genießen, weil man "solche Nächte in seiner Position nicht als selbstverständlich ansehen" könne, kam dieser nicht gänzlich unerwartet. Schon in der Vorbereitung hatte Ngumoha für Furore gesorgt, unter anderem mit einem Solo-Tor gegen Athletic Bilbao. Es schien nur eine Frage der Zeit zu sein, wann der gebürtige Londoner sein Können auch in einem Pflichtspiel zeigen würde, wobei er dann genau fünf Minuten benötigte. Der FC Chelsea, der Ngumoha vor einem Jahr unter nebulösen Umständen an die Reds verloren hatte, dürfte sich besonders darüber geärgert haben.

Und es passte zu einer Partie, bei der Slot vor lauter "Chaos" nicht sicher war, "ob es ein Fußballspiel war". Angepeitscht von einer brodelnden, "so lauten" (Slot) Atmosphäre stellten die Magpies Liverpool mit vielen langen Bällen vor haufenweise Probleme, obwohl mit Anthony Gordon der wichtigste Offensivmann noch in der ersten Hälfte Rot gesehen hatte.

Blasser Wirtz abgestraft

Auch Florian Wirtz tat sich schwer, erhielt vom Liverpool Echo, dem Hausblatt der Reds, die zweitschlechteste Bewertung nach Ibrahima Konaté. In der 80. Minute wurde der Premier-League-Rekordeinkauf beim Stand von 2:1 für Liverpool ausgewechselt. "Dass wir in dieser Atmosphäre so lange stark geblieben sind, bedeutet mir mehr, als wenn wir jedes Mal hinten rausspielen und mit 4:0 oder 5:0 gewinnen", war Slot dennoch von seinem Team begeistert. Neben Ngumoha und Abwehrboss van Dijk konnte er sich vor allem auf Szoboszlai verlassen, der in völlig ungewohnter Rolle als Rechtsverteidiger vollauf überzeugte.

Und so steht Liverpool zwei durchwachsenen Auftritten zum Trotz mit perfekten sechs Punkten da; es gilt, was van Dijk über Ngumoha sagte: "Jetzt geht es erst los." Er sei sich sicher, meinte der Kapitän, dass der junge Kollege "morgen wieder eine harte Trainingseinheit absolvieren wird".

jpe

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