Kotryna Ciupailaite, Augenzeugin:
»Es war natürlich ein großer Schock. Denn, na ja, solche Dinge passieren nicht jeden Tag. Ich hatte wirklich Angst, dass es sich um Raketen handelt, ja Raketen. Weil, na ja, angesichts der aktuellen Situation hat man natürlich alle möglichen Gedanken.«
Im litauischen Vilnius ist gestern früh ein in Leipzig/Halle gestartetes DHL-Frachtflugzeug kurz vor der Landung verunglückt. Die Maschineverfehlte nur knapp ein Wohngebäude. Nach Informationen der Polizei kam ein spanisches Crewmitglied zu Tode. Noch ist unklar, was den Absturz verursacht hat. Eine Augenzeugin aus Vilnius beschreibt, was sie gesehen hat.
Kotryna Ciupailaite, Augenzeugin:
»Ich bin wie immer zur Arbeit gefahren. Alles war ganz normal und ruhig. Es war so gegen 5.20 Uhr, 5.25 Uhr morgens. Da hörte ich plötzlich ein lautes Geräusch. Ich dachte zuerst, es wäre eine Art Rakete. Weil es so laut war, habe ich das Auto abgebremst. Und direkt über meinem Kopf, über meinem Auto … Ich bin 1,69 Meter groß, wenn Sie mich also auf mein Auto setzen - das wäre die Höhe, in der das Flugzeug über mich hinwegflog.«
Die litauische Polizei erklärte, die Suche nach der Absturzursache werde einige Zeit in Anspruch nehmen. Die Besichtigung der Absturzstelle, die Beweisaufnahme und die Sammlung von Informationen und Objekten könne eine ganze Woche dauern.
Deutschland schickte unterdessen eigene Ermittler an die Unglücksstelle in Vilnius. Der DHL-Konzern teilte mit, es lägen bisher keine Hinweise auf verdächtige Pakete an Bord der Maschine vor.
Kotryna Ciupailaite, Augenzeugin:
»Als das Flugzeug über mich flog, drehte es sich ein wenig nach rechts. In die Felder und in dieses bewohnte Gebiet. Und ich sah, da es dunkel war, dass es so was wie Funken gab oder Feuer brannte, vielleicht als der Flügel den Boden berührte. Aber es blitzte etwas Helles auf, etwas, das einem Funken oder einem Feuer ähnelte. Es war orange. Und dann drehte sich das Flugzeug ein wenig, wich aus, rollte einfach abrupt auf den Boden, dann gab es eine große Explosion.«
Warum die Maschine in Vilnius abstürzte, wird nun mit Hochdruck untersucht. Erst kürzlich hatten deutsche Sicherheitsbehörden vor Sabotageangriffen gewarnt. In Sicherheitskreisen wird ein Zusammenhang mit russischer Sabotage in Deutschland nicht ausgeschlossen.