Libanon: US-Gesandter empört mit Kommentaren über Journalisten

vor 20 Stunden 2

Der US-Gesandte Tom Barrack hat mit Äußerungen über Journalisten im Libanon für Empörung gesorgt. Zu Beginn einer Pressekonferenz im Präsidentschaftspalast in Beirut forderte Barrack die anwesenden Medienvertreter dazu auf, sich »zivilisiert« zu verhalten.

»Bitte seien Sie einen Moment still. Ich will Ihnen etwas sagen: In dem Moment, in dem es hier chaotisch wird, wie bei Tieren, sind wir weg«, sagte er.

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Während der Pressekonferenz kritisierte er die Journalistinnen und Journalisten scharf dafür, dass sie ihre Fragen gleichzeitig stellten. »Verhalten Sie sich zivilisiert, verhalten Sie sich nett, verhalten Sie sich tolerant«, sagte Barrack. Das Verhalten der Presse verband er mit einem allgemeinen »Problem« in der Region.

Barrack, der libanesischer Abstammung ist, ist Sonderbeauftragter für Syrien und gleichzeitig US-Botschafter in der Türkei. Er war im Rahmen der Bemühungen der USA, die von Iran unterstützte Hisbollah-Gruppe zu entwaffnen, in der libanesischen Hauptstadt.

In einer Mitteilung des Präsidialamts hieß es, man bedaure die Worte, »die einer seiner Gäste heute versehentlich auf seiner Bühne gesagt hat« – allerdings ohne Barrack namentlich zu erwähnen.

Ein anwesender dpa-Reporter berichtete, dass bereits vor Beginn der Pressekonferenz Unruhe im Saal geherrscht habe. Der Sprecher des Präsidentenpalasts, Rafik Schlala, habe die Medienvertreter noch vor Barracks Eintreffen zur Ordnung gerufen und darum gebeten, ihre Fragen nacheinander zu stellen.

Die Aussagen Barracks stießen in sozialen Netzwerken auf scharfe Kritik. Die libanesisch-britische Journalistin Hala Jaber schrieb auf der Plattform X, Barrack stolziere wie ein Kolonisator des 19. Jahrhunderts durch Beirut. Sein Verhalten sei nicht nur arrogant, sondern rassistisch. Der Journalist Ali Hashem nannte Barracks Äußerungen auf X »demütigend«.

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Das Büro von Libanons Präsident Joseph Aoun unterstrich in einer Stellungnahme die volle Wertschätzung für alle akkreditierten Journalistinnen und Journalisten. Man würdige ihren beruflichen Einsatz ebenso wie ihren Beitrag für das Land.

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