Leitls Gleichung: Eichhorn plus X

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Am Samstagabend hat Hertha BSC im Olympiastadion Fortuna Düsseldorf zu Gast. Für den Trainer der Berliner stellt sich vor der Partie primär die Frage nach der Besetzung des zentralen Mittelfeldes.

Worum es für seine Mannschaft am Samstagabend (20.30 Uhr, LIVE! auf kicker) gegen Düsseldorf insgesamt geht, hat Stefan Leitl am Donnerstag im Rahmen der Spieltags-Pressekonferenz deutlich kundgetan. "Wir müssen dran bleiben", sagt der Trainer von Hertha BSC vor dem Duell mit der Fortuna. Neun, zehn und elf Punkte sind die drei ersten Plätze der 2. Liga entfernt, und wenn Hertha nicht frühzeitig auch die letzte Aufstiegschance verspielen will, wäre ein Sieg gegen Düsseldorf wichtig.

Leitl geht aber davon aus, dass sein Team die gewünschte Leistung auf den Platz bringt. Allein deshalb, weil Hertha das in den vergangenen drei Partien in Nürnberg (3:0), gegen Münster (2:1) und auch in Bochum (2:3) getan hat, auch wenn in Bochum aufgrund individueller Aussetzer nicht der erhoffte Ertrag heraussprang. "Aber", sagt Leitl, "die Leistungen gehen in die richtige Richtung."

Cuisance ist auch ein Kandidat für Zehn

Zufrieden dürfte der Coach der Berliner auch registriert haben, dass er sich das Lazarett langsam lichtet und er vor allem im zentralen Mittelfeld durch die Rückkehr von Paul Seguin und Diego Demme wieder deutlich mehr Optionen besitzt. Zumal Michael Cuisance, der in Bochum wegen eines Schlags auf den Oberschenkel fehlte, am Mittwoch ins Teamtraining zurückgekehrt ist und bereitsteht.

Somit stellt sich für Leitl die Frage: Wer bildet im aktuell bevorzugten 4-2-3-1-System die Doppelsechs? Die Kandidaten heißen Seguin, Demme, Cuisance, Kevin Sessa, Michal Karbownik, Boris Mamuzah Lum, Leon Jensen und Kennet Eichhorn. Youngster Eichhorn ist der Einzige, der nach den Worten von Leitl gegen Düsseldorf nicht disponibel ist. Es gehe bei der Besetzung darum, machte der Trainer am Donnerstag deutlich, "wer mit Kenny zusammen im Mittelfeld spielt".

In Bochum war es Seguin, der für 70 Minuten sein Pflichtspiel-Debüt für Hertha gab und andeutete, dass er das Spiel der Berliner lenken kann. Als Seguin müde war, kam Demme für ihn, der noch keine 90 Minuten gehen kann (wie er selbst sagt), aber ebenfalls seine Qualitäten zeigte. Jensen ist noch verletzt, während Sessa, Mamuzah Lum und Karbownik lediglich Außenseiterchancen auf ein Startelf-Mandat besitzen. Eichhorn plus X lautet Leitls Gleichung für die Partie gegen Düsseldorf.

Größere Chancen, von Beginn an zu spielen, hat dagegen Cuisance. Bis dato hat Leitl stets auf den 26 Jahre alten Franzosen gesetzt, weil er dessen fußballerische Klasse benötigt. Zudem hat der Linksfuß vor seinem Fehlen in Bochum zuletzt aufsteigende Form gezeigt. Und drittens ist Cuisance nicht nur ein Kandidat für die Doppelsechs, für die Acht oder als hängender Flügelspieler im 4-2-3-1, sondern vor allem auch für die Zehnerposition. Dort hatte zuletzt in Bochum Jon Dagur Thorsteinsson gespielt, aber nicht seinen besten Tag erwischt.

Brooks' Comeback zeichnet sich ab

Erfreut nimmt Leitl obendrein zur Kenntnis, dass John Anthony Brooks seit Kurzem beschwerdefrei mit dem Team trainiert. Da der routinierte Innenverteidiger, der seit seiner Rückkehr zu Hertha im September 2024 wegen einer Sprunggelenk- und einer Wadenverletzung noch kein Pflichtspiel bestritten hat, körperlich immer noch aufarbeiten muss, ist er für Düsseldorf noch keine Option.

Aber Leitl hegt die Zuversicht, "dass wir John vielleicht in dieser Woche in den Kader bekommen". Also möglicherweise im Pokalspiel gegen Elversberg am Dienstag oder im nächsten Ligaspiel am 1. November gegen Dresden.

Andreas Hunzinger

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