Kryptobörse: FTX-Rückzahlungen genehmigt

vor 1 Tag 1

Kryptobörse FTX-Rückzahlungen genehmigt

Kunden der zusammengebrochenen Kryptobörse FTX bekommen insgesamt rund 16 Milliarden Dollar zurück. Viele sind trotz allem enttäuscht.

Ein US-Gericht hat am Montag grünes Licht für den Abwicklungsplan der kollabierten Kryptowährungsbörse FTX gegeben. Dadurch kann das Unternehmen geschädigten Kunden rund 16 Milliarden Dollar an Vermögenswerten zurückzahlen, die seit dem Zusammenbruch der einst führenden Kryptobörse gesichert wurden. Der Plan von FTX sieht vor, dass die Kunden mindestens 118 Prozent des Wertes ihrer Konten vom November 2022 erhalten – dem Datum, an dem das Unternehmen Konkurs angemeldet hat.

Die Reaktion der Kunden auf den Plan fiel gemischt aus. Viele äußerten ihre Enttäuschung darüber, dass sie durch die Insolvenz von FTX den starken Aufschwung der Kryptopreise seit dem Tiefpunkt des Marktes im Jahr 2022 verpasst haben.

Einige Kunden hatten gegen den Plan Einspruch erhoben und höhere Rückzahlungen gefordert, die den jüngsten Anstieg der Kryptowährungswerte widerspiegeln.

Schneller schlau: Kryptowährungen

Blockchain

Dezentrale Datenbanken, auf denen Kryptowährungen wie Bitcoin oder Ether basieren. Das öffentliche Register enthält alle Transaktionen.

Mining

Der Begriff stammt ursprünglich aus dem Bergbau und beschreibt das Schürfen, also die Produktion neuer Coins. Das geschieht, indem zahlreiche Hochleistungsrechner (Miner) im Wettstreit miteinander komplexe Rechenaufgaben lösen. Entschlüsseln sie die Rechnung, können sie der Blockchain neue Blöcke, also zum Beispiel neue Bitcoin, hinzufügen und bekommen dafür wiederum neues Kryptogeld als Belohnung.

Hash

Jeder Block und jede Transaktion in der Blockchain wird mit einem sogenannten Hash versehen, einer Art Prüfwert. Dieser sorgt dafür, dass niemand die Daten in der Blockchain manipulieren und jeder Coin einem Nutzer zugeordnet werden kann. Die Entschlüsselung des Prüfwerts verlangt den Minern eine enorme Rechenleistung ab. Deshalb wird die Hashrate gemessen, das ist die Menge an Berechnungen, die zum Beispiel das Bitcoin-Netzwerk pro Sekunde durchführen kann.

Mining Pool

Weil die erforderlichen Rechenkapazitäten für das Schürfen neuer Bitcoin so groß geworden sind, haben sich viele Miner zusammengetan und bündeln ihre Kräfte in einem Pool. Die Belohnung teilen sie dann untereinander auf. Je höher die Hashrate des Pools, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass er eine der komplexen Aufgaben am schnellsten löst.

FTX, einst eine der weltweit führenden Handelsplätze für Bitcoin & Co, war vor rund zwei Jahren in die Pleite geschlittert.

Der Zusammenbruch von FTX hatte die Krypto-Welt damals erschüttert. Der Gründer der Börse, Sam Bankman-Fried, muss die kommenden Jahrzehnte hinter Gittern verbringen. In dem milliardenschweren Betrugsprozess gegen ihn hatte der zuständige Richter das Strafmaß im März auf 25 Jahre festgesetzt.

Die Geschworenen hatten es als erwiesen angesehen, dass der für Auftritte in Jeans und T-Shirt sowie für einen markanten Wuschelschopf bekannte Bankman-Fried acht Milliarden Dollar an Kundengeldern aus reiner Gier veruntreut habe, um zu spekulieren und seinen aufwendigen Lebensstil zu finanzieren.

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