Krieg in der Ukraine: Wladimir Putin zeigt sich bereit zu Gesprächen mit Merz und Selenskyj

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Er sei offen für Gespräche mit Wolodymyr Selenskyj und Bundeskanzler Merz, sagt Russlands Präsident Putin. Deutschland sei als Vermittler im Ukrainekrieg aber ungeeignet.

Aktualisiert am 19. Juni 2025, 1:23 Uhr Quelle: ZEIT ONLINE, Reuters, dpa,

 Der russische Präsident Wladimir Putin spricht in Sankt Petersburg vor Vertreterinnen und Vertretern internationaler Nachrichtenagenturen.
Der russische Präsident Wladimir Putin spricht in Sankt Petersburg vor Vertreterinnen und Vertretern internationaler Nachrichtenagenturen. © Vyacheslav Prokofiev/​POOL/​AFP/​Getty Images

Russlands Präsident Wladimir Putin hat sich zu einem Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj bereiterklärt, um den Krieg gegen die Ukraine zu beenden. "Ich bin bereit, mich mit allen zu treffen – einschließlich Selenskyj", sagte Putin in St. Petersburg bei einem Treffen mit Vertreterinnern und Vertretern internationaler Nachrichtenagenturen. Die Frage für Russland sei aber, wer am Ende die Friedensvereinbarung unterschreibe. 

Putin zog erneut in Zweifel, dass Selenskyj dafür die Legitimität habe, weil seine fünfjährige Amtszeit im vergangenen Jahr abgelaufen sei. Die ukrainische Führung betont dagegen stets, dass wegen des Kriegsrechts keine Wahlen abgehalten werden dürften und Selenskyj rechtmäßig weiter alle Machtbefugnisse habe.

Putin zeigte sich auch offen für ein Treffen mit Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU). Wenn Merz anrufen und reden wolle, dann sei Russland offen für diese Kontakte, sagte der russische Präsident: "Wir sind immer dafür offen." Allerdings sehe Russland Deutschland nicht als neutral und deshalb nicht als Vermittler in dem Konflikt an. Deutschland stehe auf der Seite der Ukraine, liefere Panzer an das Land und sei so an den Kampfhandlungen beteiligt, sagte Putin. Falls sich Deutschland zur Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern entschlösse, hieße das eine direkte deutsche Beteiligung am Krieg, sagte er weiter.

Nato-Aufrüstung laut Putin keine Bedrohung

Bezüglich des Nato-Vorstoßes zur Erhöhung der Verteidigungsausgaben bekräftigte Putin die Stärke der russischen Streitkräfte: "Wir betrachten jegliche Aufrüstung der Nato nicht als Bedrohung für die Russische Föderation, da wir unsere eigene Sicherheit gewährleisten können", sagte der russische Präsident. 

Eine Aufrüstung der Nato-Staaten stelle Russland zwar vor "spezifische" Herausforderungen – die russischen Streitkräfte und Verteidigungsfähigkeiten würden allerdings "ständig modernisiert". Es bestehe kein Zweifel daran, dass Russland allen Bedrohungslagen begegnen könne.

Das westliche Militärbündnis hatte seine Mitgliedsstaaten dazu aufgerufen, die Verteidigungsausgaben, wie von US-Präsident Donald Trump gefordert, auf fünf Prozent des jeweiligen Bruttoinlandprodukts zu erhöhen.

Putin hält diplomatische Lösung im Irankrieg für möglich

Im Konflikt zwischen dem Iran und Israel hält Putin eine "diplomatische Lösung" für möglich.  "Man muss natürlich sehr vorsichtig sein, aber meiner Meinung nach kann eine Lösung gefunden werden", sagte Putin.

Zugleich sagte der Präsident, die israelischen Luftangriffe auf den Iran würden dafür sorgen, dass der Rückhalt der Führung in Teheran in der iranischen Bevölkerung wachse. Es gebe eine "Konsolidierung der Gesellschaft um die politische Führung des Landes", sagte der russische Präsident.

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