Viele Angaben über den Kriegsverlauf wie Opferzahlen oder Details zu Kämpfen stammen von ukrainischen oder russischen Behörden und lassen sich nicht unabhängig überprüfen. Für unseren Liveblog verwenden wir neben eigenen Recherchen Material der Nachrichtenagenturen dpa, Reuters, epd, KNA und Bloomberg.
Wichtige Updates
Trump: Einigkeit bei Kernpunkten im Friedensvertrag
Russischer General durch Autobombe getötet
Trump-Vertrauter Witkoff spricht erneut mit Putin
Lawrow: Ukraine-Deal muss noch feinjustiert werden
Klitschko: Ukraine muss womöglich Land abtreten
Bericht: Ukraine möchte Trump eigenen Friedensplan vorlegen und ist zu Kompromissen bereit
Vertreter der Ukraine haben offenbar einen Gegenentwurf zum von den USA vorgelegten Friedensplan erarbeitet, in dem sie von bisherigen Kernforderungen zurückweichen. Das berichtet die New York Times, der nach eigener Aussage der Plan vorliegt.
Der Plan sehe vor, dass es keine Größenbeschränkung des ukrainischen Militärs geben soll. Ein von den USA unterstütztes „europäisches Sicherheitskontingent“ soll auf ukrainischem Territorium stationiert werden und für Sicherheit sorgen. Zudem soll eingefrorenes russisches Vermögen für Reparationszahlungen zum Wiederaufbau der Ukraine verwendet werden.
Diese drei Forderungen dürften auf Widerstand in Moskau stoßen, schreibt die New York Times – und zählt danach die Maßnahmen auf, bei denen sich Kiew im Gegenzug kompromissbereit zeigt. „So wird beispielsweise nicht erwähnt, dass die Ukraine alle von Russland besetzten Gebiete vollständig zurückerhält, und es wird auch nicht darauf bestanden, dass die Ukraine der Nato beitritt – zwei Themen, von denen Präsident Wolodimir Selenskij seit Langem sagt, dass sie nicht zur Debatte stehen“, heißt es in dem Bericht weiter.
Im Kern gern geht es Ukraine also offenbar darum, Land gegen Sicherheitsgarantien und Verteidigungsmöglichkeiten einzutauschen. Dem Bericht nach haben Vertreter der US-Regierung der Ukraine in Gesprächen zugesichert, sich für diesen Tausch starkzumachen. Sie könnten jedoch nicht garantieren, dass Russland den Deal tatsächlich eingehe.
US-Präsident Donald Trump ist diesen Samstag zur Beerdigung vom Papst Franziskus nach Rom gereist. Präsident Selenskij will offenbar versuchen, ebenfalls dort zu sein und ihm den Plan persönlich zu präsentieren. Dem Times-Bericht zufolge war es zunächst jedoch wegen der zuletzt heftigen russischen Angriffe auf sein Land nicht sicher, ob der ukrainische Präsident tatsächlich auch nach Rom reisen wird.
Trump: „Die Krim wird russisch bleiben“
US-Präsident Donald Trump beharrt darauf, dass Russland die ukrainische Halbinsel Krim weiter kontrolliert. „Die Krim wird russisch bleiben“, sagt er in einem Interview des Time Magazine. Russland hat die strategisch wichtige Halbinsel im Schwarzen Meer bereits im Jahr 2014 völkerrechtswidrig annektiert – international anerkannt ist das nicht. Doch die USA kommen Moskau im Bemühen um eine Beendigung des Kriegs offenkundig immer weiter entgegen. Der seit Tagen kursierende US-Friedensplan sieht weitreichende Gebietsabtretungen der Ukraine vor. Kiew lehnt ihn daher ab.
Trump: Einigkeit bei Kernpunkten im Friedensvertrag
US-Präsident Donald Trump gibt sich hinsichtlich der Verhandlungen über ein mögliches Friedensabkommen zwischen Russland und der Ukraine optimistisch. „Sie stehen kurz vor einer Einigung, und die beiden Seiten sollten sich nun auf sehr hoher Ebene treffen, um die Sache 'zu Ende zu bringen'“, schrieb Trump auf Truth Social. In den „meisten wichtigen Punkten“ sei man sich einig, so Trump. Der Republikaner forderte ein sofortiges Ende des „Blutvergießens“.
„Wir werden überall dort sein, wo es nötig ist, um das Ende dieses grausamen und sinnlosen Krieges zu unterstützen!“, schrieb Trump weiter. Es sei ein Tag mit „guten Gesprächen“ mit Russland und der Ukraine gewesen, so Trump. Der US-Sondergesandte Steve Witkoff hatte sich am Freitag erneut in Moskau mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin getroffen.
Wenn man die öffentlich bekannten Äußerungen beider Seiten als Grundlage nimmt, ist jedoch fragwürdig, wie Trump zu seiner Einschätzung kommt. Aus Sicht der Ukraine und der europäischen Verbündeten bevorzugt der von den USA erarbeitete Friedensplan eindeutig Russland, die Ukraine zeigt sich beispielsweise nicht bereit, wie von den USA vorgesehen größere Gebiete an Russland abzutreten. Europäische Beobachter gehen zudem davon aus, dass Russland mit den Verhandlungen lediglich versucht, Trump nicht zu verprellen, ohne aber wirklich an Frieden interessiert zu sein. Denn trotz der Verhandlungen gehen die Angriffe auf ukrainische Städte bislang unvermindert weiter.
Russischer General durch Autobombe getötet
Ein hochrangiger russischer Militäroffizier ist am Mittag in der Region Moskau getötet worden. Es handele sich um den stellvertretenden Leiter der Hauptoperationsdirektion (GOD) des Generalstabs der russischen Streitkräfte, Generalleutnant Jaroslaw Moskalik, berichten russische Medien übereinstimmend.
In der Stadt Balaschicha sei ein selbstgebauter Sprengsatz in einem Auto explodiert, er sei ferngezündet worden, berichtet der russische Kanal Baza. Moskalik sei in dem Moment vorübergegangen; er habe in der Nähe gewohnt. Die Täter würden gesucht, heißt es von den Ermittlungen.
Die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, zieht später eine direkte Parallele zum Krieg in der Ukraine. Es handele sich um einen „terroristischen Anschlag“. Kremlnahe Medien meldeten, dass der letzte Halter des Fahrzeugs ein Ukrainer gewesen sei, der vor einigen Jahren die russische Staatsbürgerschaft erhalten habe. Offiziell bestätigt ist das bislang nicht. Ranghohe Offiziere in Moskau und auch Propagandisten sind seit Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine immer wieder Ziele von Anschlägen. Aus der Ukraine gibt es keine offizielle Reaktion.
Trump-Vertrauter Witkoff spricht erneut mit Putin
Zwei Wochen nach seinem letzten Treffen mit dem russischen Präsidenten führt der US-Sondergesandte Steve Witkoff in Moskau ein weiteres Gespräch mit Wladimir Putin. Kremlsprecher Dmitrij Peskow sagte der russischen Nachrichtenagentur Interfax zufolge, dass Putin Witkoff empfange. Das Staatsfernsehen zeigte die beiden beim Handschlag. „So gut, Sie zu sehen“, sagte Witkoff zur Begrüßung.
Die Maschine des Gesandten von US-Präsident Donald Trump landete am Morgen auf dem Hauptstadt-Flughafen Wnukowo. Witkoff traf sich nach der Ankunft mit Putins Beauftragtem für wirtschaftliche Zusammenarbeit, Kirill Dmitrijew. Der Chef des staatlichen Fonds für Direktinvestitionen nahm auch an dem Gespräch Putins und Witkoffs teil. Anwesend war zudem Putins außenpolitischer Berater Juri Uschakow.
Witkoff hat sich schon mehrmals persönlich mit Putin getroffen und sich im Anschluss an die Unterredungen immer auffällig positiv über ihn geäußert. Zuletzt sprach er mit dem Kremlchef am 11. April in St. Petersburg mehr als vier Stunden lang.