Krieg in der Ukraine: Trump kündigt Verhandlungen im Vatikan über Waffenruhe an

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Viele Angaben über den Kriegsverlauf wie Opferzahlen oder Details zu Kämpfen stammen von ukrainischen oder russischen Behörden und lassen sich nicht unabhängig überprüfen. Für unseren Liveblog verwenden wir neben eigenen Recherchen Material der Nachrichtenagenturen dpa, Reuters, epd, KNA und Bloomberg.

Wichtige Updates

Staatsmedien: Putin zu "Memorandum" für künftige Friedensgespräche bereit

Weißes Haus und Kreml: Telefonat zwischen Trump und Putin läuft

Kreml: Putin will Trump über Ukraine-Gespräche informieren 

Amnesty International wird in Russland verboten

Westliche Partner sprechen sich vor Trumps Putin-Telefonat ab

Katja Guttmann

Trump stellt Verhandlungen im Vatikan über Waffenruhe in Aussicht 

US-Präsident Donald Trump schrieb auf der Plattform Truth Social nach einem Telefonat mit Kremlchef Wladimir Putin, die Gespräche zwischen Russland und der Ukraine sollten unmittelbar beginnen - Papst Leo XIV. habe den Vatikan als Verhandlungsort angeboten. Weitere Details nannte er nicht. Zuvor schrieb er, das Telefonat zwischen ihm und Putin sei „sehr gut verlaufen“ und dass Russland und die Ukraine „sofortige Verhandlungen über einen Waffenstillstand und, was noch wichtiger ist, ein Ende des Krieges“ aufnehmen würden. Russland wolle nach einem Kriegsende umfassenden Handel mit den USA. Deutschland, Frankreich, Italien und Finnland seien über das Telefonat informiert worden. 

Katja Guttmann

Staatsmedien: Putin zu "Memorandum" für künftige Friedensgespräche bereit

US-Präsident Donald Trump und Russlands Präsident Wladimir Putin haben nach Angaben russischer Medien zwei Stunden telefoniert. Angeblich ist Putin bereit, ein "Memorandum" über zukünftige Friedensgespräche auszuhandeln. Auf dieser Basis sei dann eine Waffenruhe mit der Ukraine denkbar, zitiert die russische Agentur Tass den Kremlchef. Der US-Präsident favorisiere eine friedliche Lösung des Ukraine-Konflikts. Was genau dieses Memorandum enthalten soll, blieb unklar.

Putin zeigte sich vor Vertretern russischer Staatsmedien in Sotschi am Schwarzen Meer zufrieden über sein drittes Telefonat mit Trump. Er habe ein "sehr, sehr, informatives und nützliches" Telefongespräch mit dem US-Präsidenten geführt, teilten mehrere Agenturen unter Verweis auf Putin mit. Auch US-Sender bestätigten, dass das Telefonat beendet sei, berichteten aber zunächst nichts darüber, wie die US-Seite das Telefonat interpretiert. Später am Tag wollte Trump mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenskij sprechen, berichtet die New York Times.

Der US-Präsident hat das Ziel ausgerufen, den russischen Angriffskrieg in der Ukraine zu beenden. Seit seinem Amtsantritt im Januar hat Trump Mitte Februar und Mitte März mit Putin telefoniert. Unter Trumps Amtsvorgänger Joe Biden hatte zwischen Washington und Moskau über längere Zeit weitgehend Funkstille geherrscht. 

Katja Guttmann

Weißes Haus und Kreml: Telefonat zwischen Trump und Putin läuft

Im Ringen um ein Ende des russischen Angriffskrieges hat US-Präsident Donald Trump sein geplantes Telefongespräch mit Kremlchef Wladimir Putin begonnen. Das berichten die US-Sender CNN und CBS News unter Berufung auf das Weiße Haus. Der Kreml bestätigt russischen Medien gegen 17.30 Uhr ebenfalls, dass das Gespräch laufe. Demnach hält sich Putin in seinem Amtssitz in Sotschi am Schwarzen Meer auf. 

Der US-Präsident hat das Ziel ausgerufen, den Krieg in der Ukraine zu beenden. Seit seinem Amtsantritt im Januar hat Trump zwei Mal mit Putin telefoniert – Mitte Februar und Mitte März. Unter Trumps Amtsvorgänger Joe Biden hatte zwischen Washington und Moskau über längere Zeit weitgehend Funkstille geherrscht.

Katja Guttmann

Kreml: Putin will Trump über Ukraine-Gespräche informieren 

Der russische Präsident Wladimir Putin will US-Präsident Donald Trump im geplanten Telefonat auch darüber informieren, wie die ersten direkten Verhandlungen zwischen Moskau und Kiew seit drei Jahren aus Kreml-Sicht gelaufen sind. Das sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow vor dem für 16 Uhr MESZ angesetzten Gespräch. Auf die Frage, ob bei dem Telefonat auch über ein seit längerer Zeit geplantes Treffen Putins und Trumps gesprochen werde, sagte er, dass die beiden Präsidenten das selbst festlegen.

Peskow sagte vor dem nunmehr dritten Telefonat der Präsidenten, dass Russland an einer politisch-diplomatischen Lösung des Ukraine-Konflikts interessiert sei - dabei greift Russland nicht nur unvermindert Ziele im Nachbarland an, der Kreml hält auch unbeirrt an seinen Maximalforderungen in dem Krieg fest: ein Verzicht Kiews auf einen Nato-Beitritt und die von Russland annektierten Gebiete. Russland schätze jedoch die Vermittlungsdienste der USA sehr, so der Kremlsprecher. 

Experten warnte vor zu großen Erwartungen an das Telefonat: Die russische Politologin Tatjana Stanowaja rechnet damit, dass Putin und Trump praktische Vorbereitungen anstoßen für ein Treffen. Ein Telefongespräch sei für Putin nicht das beste Format, um den Konflikt zu erörtern. Womöglich werde Putin auch eine Fortsetzung der direkten Gespräche mit der Ukraine bei einem zweiten Treffen in Istanbul vorschlagen. Putin wolle Trump überzeugen, weiter Druck auf die Ukraine auszuüben, um Moskaus Ziele zu erreichen. 

Kassian Stroh

Amnesty International wird in Russland verboten

Russland verbietet die Menschenrechtsorganisation Amnesty International. Der Generalstaatsanwalt habe sie zur „unerwünschten Organisation“ erklärt, meldet die staatliche russische Nachrichtenagentur Interfax. Amnesty International hat den von Russland begonnenen Krieg gegen die Ukraine als völkerrechtswidrig kritisiert und seinen Truppen schwerste Menschenrechtsverletzungen vorgeworfen sowie nach eigenen Angaben Kriegsverbrechen dokumentiert. Solche zu verüben, wirft die Organisation aber auch ukrainischen Soldaten vor.

Mehr als 200 Nichtregierungsorganisationen sind in Russland mittlerweile als „unerwünschte Organisation“ deklariert worden. Darunter sind auch etwa 30 deutsche Institutionen aus den Bereichen Politik, Wissenschaft oder Zivilgesellschaft; vor Kurzem wurde beispielsweise die Deutsche Gesellschaft für Auswärtige Politik von russischen Behörden auf die Liste gesetzt. Mit diesem Status geht ein Betätigungsverbot in Russland einher. 

Juri Auel

Bericht: Russland beschlagnahmt Öltanker, der Estland verlassen hat

Russland hat den unter liberianischer Flagge fahrenden Öltanker Green Admire festgehalten. Das berichtete der estnische Rundfunk unter Berufung auf das dortige Verkehrsministerium. Das Schiff habe den Hafen von Sillamäe verlassen und sei danach durch russische Hoheitsgewässer gefahren. Es gehöre dem griechischen Unternehmen Aegean Shipping und habe Schieferöl an Bord. Dem Bericht zufolge befand es sich auf einer zuvor vereinbarten Route mit dem Ziel Rotterdam. 

Schiffe, die den Hafen von Sillamäe verlassen, fahren bislang in der Regel durch russische Gewässer, da diese Route für große Schiffe sicherer ist als die Passage zwischen Untiefen in estnischen Gewässern. Das estnische Verkehrsministerium erklärte, es sei der erste Vorfall dieser Art gewesen. Es werde Schiffe, die in Sillamäe ein- oder auslaufen, durch die Hoheitsgewässer Estlands leiten, um die Wiederholung eines solchen Vorfalls zu vermeiden, heißt es in dem Bericht.

Erst vergangene Woche hatte Estland erklärt, Russland habe kurzzeitig einen Kampfjet über die Ostsee geschickt, als Estland versucht habe, einen Öltanker mit russischem Kurs zu stoppen.

Juri Auel

Westliche Partner sprechen sich vor Trumps Putin-Telefonat ab

Unmittelbar vor dem Telefonat von US-Präsident Donald Trump mit Kremlchef Wladimir Putin haben westliche Verbündete der Ukraine versucht, den Druck auf Russland nochmals zu erhöhen. Mehrere Staats- und Regierungschefs hätten in einem Telefonat „auch die Anwendung von Sanktionen erörtert (…), falls Russland sich nicht ernsthaft auf eine Waffenruhe und Friedensgespräche einlässt“, teilte eine Sprecherin der britischen Regierung in der Nacht mit.

An dem Gespräch nahmen laut britischer Nachrichtenagentur PA Bundeskanzler Friedrich Merz, der britische Premier Keir Starmer, der französische Präsident Emmanuel Macron, Trump und Italiens Ministerpräsidentin Giorgia Meloni teil.

In der Schalte am Sonntagabend hätten die Verbündeten der Ukraine mit Blick auf das Gespräch von Trump und Putin die Notwendigkeit eines bedingungslosen Waffenstillstands sowie die Notwendigkeit erörtert, dass Putin die Friedensgespräche ernst nehmen müsse, teilte die Sprecherin der britischen Regierung mit. „Die Staats- und Regierungschefs haben die Situation in der Ukraine und die katastrophalen Kosten des Krieges für beide Seiten erörtert.“

Trump will heute erneut mit Putin telefonieren, um über eine Waffenruhe in dem seit mehr als drei Jahren tobenden Ukraine-Krieg zu sprechen. Der US-Präsident rief das Ziel aus, den russischen Angriffskrieg in der Ukraine zu beenden.

Katja Guttmann

Papst gibt Selenskij eine Privataudienz

Nach seiner offiziellen Amtseinführung hat Papst Leo XIV. den ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenskij und dessen Frau in Privataudienz empfangen. Selenskij schrieb anschließend in sozialen Medien: „Für Millionen Menschen auf der ganzen Welt ist der Pontifex ein Symbol der Hoffnung auf Frieden.“ Die Autorität und die Stimme des Heiligen Stuhls könnten dazu beitragen, den russischen Krieg gegen die Ukraine zu beenden.

Selenskij dankte dem Papst dafür, dass der Vatikan sich als Ort für mögliche direkte Verhandlungen zwischen Moskau und Kiew angeboten habe: „Wir sind zu einem Dialog in jedem Format bereit, um greifbare Ergebnisse zu erzielen.“ Er schätze die Unterstützung von Leo XIV. für die Ukraine und seinen deutlichen Aufruf zu einem gerechten und dauerhaften Frieden.

Die Präsidenten-Ehefrau Olena Selenska bedankte sich nach Angaben aus Kiew für die Behandlung ukrainischer Kinder in der katholischen Klinik Bambino Gesu in Rom. Der Vatikan äußerte sich zunächst nicht über den Inhalt der Gespräche des Papstes mit dem Präsidentenpaar.

Katja Guttmann

Zum ersten Mal seit Streit im Oval Office: Vance und Selenskij treffen sich in Rom

US-Vizepräsident J. D. Vance und der ukrainische Präsident Wolodimir Selenskij haben sich zum ersten Mal seit ihrem Streit im Weißen Haus getroffen. Sie lächelten und schüttelten sich die Hände. Beide waren zur Amtseinführung des frisch gewählten Papstes Leo XIV. in den Vatikan gekommen – des ersten US-Amerikaners auf dem Heiligen Stuhl. Selenskij wurde bei seiner Ankunft auf dem Petersplatz mit Beifall begrüßt.

Später saßen Vance und Selenskij zusammen mit ihren Außenministern zu einem Gespräch zusammen, wie von der Ukraine veröffentlichte Bilder zeigen. Den Mienen nach zu urteilen war die Stimmung freundlich – ganz anders als beim Eklat Ende Februar im Weißen Haus, als Vance und US-Präsident Donald Trump vor laufenden Kameras mit Selenskij aneinander gerieten und das Treffen schließlich abgebrochen wurde. Selenskij sagte, er habe mit Vance in Rom über die jüngsten Verhandlungen mit Russland in Istanbul, die Frage „eines vollständigen und bedingungslosen Waffenstillstands so bald wie möglich“ sowie die Notwendigkeit von Sanktionen gegen Russland gesprochen. 

Es wird erwartet, dass auch der Papst später am Sonntag mit dem ukrainischen Staatschef zusammentrifft. Leo werde am Montag mit Vance zu einem Gespräch zusammenkommen, berichtete die italienische Zeitung Corriere della Sera unter Berufung auf vatikanische Quellen. Selenskij saß bei der Messe neben der Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, und in unmittelbarer Nähe von Vance. 

Markus C. Schulte von Drach

Markus C. Schulte von Drach

Großer Drohnenangriff auf Kiew

Die Ukraine hat in der Nacht zum Sonntag den bisher größten russischen Drohnenangriff seit Kriegsbeginn verzeichnet. Russland habe 273 unbemannte Flugobjekte eingesetzt, teilten die Luftstreitkräfte mit. In der Hauptstadt Kiew starb den Behörden zufolge eine Frau; drei Menschen, darunter ein vier Jahre altes Kind, seien verletzt worden.

Die Angriffe auf das Land waren laut Medien noch einmal stärker als bei der bisher größten Drohnenattacke vom 23. Februar, als 267 russische Flugobjekte gezählt worden waren. Diesmal seien 88 Drohnen abgeschossen worden, weitere 128 seien - ohne negative Folgen - verloren gegangen.

Zu konkreten Treffern und Schäden macht die ukrainische Flugabwehr in der Regel keine Angaben. Betroffen von den Attacken waren neben der Hauptstadt unter anderem die Gebiete Dnipropetrowsk und Donezk. Von unabhängiger Seite sind die Angaben der Kriegsparteien unmittelbar nicht überprüfbar. 

Vor dem geplanten Telefonat zwischen US-Präsident Donald Trump und seinem russischen Kollegen Wladimir Putin weist die US-Regierung den Kreml nach eigener Darstellung unmissverständlich auf die Möglichkeit neuer Sanktionen hin. Man habe sich gegenüber der russischen Seite in den vergangenen Wochen „ziemlich klar“ ausgedrückt, sagte Außenminister Marco Rubio dem Sender „CBS News“. Die Abschrift des Gesprächs wurde vor der Ausstrahlung am Sonntag veröffentlicht. 

Man habe Moskau deutlich gemacht, dass sich im Parlament eine breite Mehrheit für zusätzliche Maßnahmen abzeichne, sollte es keine Fortschritte in den Ukraine-Gesprächen geben, erklärte Rubio auf Nachfrage. Die Regierung habe den Kongress zwar um etwas Aufschub gebeten, um Raum für Verhandlungen zu lassen, könne den Prozess aber letztlich nicht aufhalten. Auf die Frage, ob Moskau lediglich Zeit gewinnen wolle, sagte Rubio: „Genau das testen wir gerade.“

Das Angebot des Vatikans, als Ort möglicher weiterer Gespräche zwischen Russland und der Ukraine zu fungieren – nicht nur für ein mögliches Treffen Putins mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenskij, sondern auch für andere Verhandlungen –, nannte der Minister „sehr großzügig“. Dort könnten sich alle Seiten wohlfühlen. „Hoffentlich kommen wir so weit, dass regelmäßig Gespräche stattfinden.“

Er betonte, ein direktes Treffen zwischen Trump und Putin sei womöglich der einzige Weg, um die Gespräche wieder in Gang zu bringen. Trump sei sehr an einem solchen Treffen interessiert. Die Umsetzung sei aber mit einigem organisatorischem Aufwand verbunden, sagte Rubio einschränkend. Es könne derzeit nicht die Rede davon sein, dass Ort und Zeitpunkt bereits geplant würden. Der Kreml hatte Erwartungen an ein baldiges Treffen zuletzt ebenfalls gedämpft.

Max Muth

Nach ergebnislosen Friedensgesprächen: Bundeskanzler Merz will Druck auf Russland erhöhen

Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) hat sich enttäuscht über die Friedensgespräche in Istanbul geäußert. Diese seien hinter den Erwartungen zurückgeblieben – „trotz einer maximal konstruktiven Haltung der ukrainischen Verhandlungsführung“, sagte Merz in Rom auf einer Pressekonferenz mit der italienischen Regierungschefin Giorgia Meloni. Der Druck auf Russland werde daher weiter erhöht. Am Dienstag solle das 17. Sanktionspaket der EU in Kraft gesetzt werden. Zudem werde an darüber hinaus gehenden Vorschlägen gearbeitet. 

Man stimme sich auch eng mit den amerikanischen Partnern ab. Meloni habe offensichtlich ein gutes Einvernehmen zu US-Präsident Donald Trump gefunden, sagte Merz. „Sie hat Einfluss und sie ist in Europa damit eine der wichtigen politischen Führer (..)“ Schließlich wüssten alle, dass man die USA nicht ersetzen könne.

Denis Huber

Trump kündigt Telefonate mit Putin und Selenskij für Montag an

US-Präsident Donald Trump kündigt für Montag ein Gespräch mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin an. Anschließend werde er mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenskij sprechen. Danach wolle er mit Vertretern mehrerer Nato-Mitglieder sprechen, kündigt Trump auf seiner Plattform Truth Social an.

Ziel sei es, das „Blutbad“ zu beenden, bei dem wöchentlich im Durchschnitt mehr als 5000 Soldaten Russlands und der Ukraine getötet würden. „Hoffentlich wird es ein produktiver Tag, eine Waffenruhe kommt zustande und dieser sehr gewalttätige Krieg (...) findet ein Ende“, schrieb er. 

Kreml stellt Bedingungen für Gespräche zwischen Putin und Selenskij

In den vergangenen Tagen hatte der ukrainische Präsident Wolodimir Selenskij immer wieder auf direkte Gespräche mit Kremlchef Wladimir Putin gepocht. Doch dazu kam es bei den ukrainisch-russischen Verhandlungen in der Türkei nicht. Nun nennt Moskau Bedingungen für ein Treffen von Putin und Selenskij. Es könnte stattfinden, wenn die beiden Seiten zu bestimmten Vereinbarungen kommen, so der Kreml. Putins Sprecher Dmitrij Peskow sagte laut der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Tass: „Ein solches Treffen als Ergebnis der Arbeit der Delegationen beider Seiten ist möglich bei Erreichen bestimmter Vereinbarungen dieser Delegationen.“ 

Welche Vereinbarungen das genau sein könnten, dazu blieb Peskow vage, erklärte aber: Russland bereite eine Liste von Bedingungen für einen möglichen Waffenstillstand mit der Ukraine vor und werde sie mit Kiew privat austauschen. „Wir werden uns nicht zu irgendwelchen Bedingungen äußern. Ich möchte noch einmal betonen, dass die Gespräche im Gange sind und hinter völlig verschlossenen Türen geführt werden müssen“, sagte Peskow laut russischen Staatsmedien.

Falls sich beide Seiten in Verhandlungen auf gemeinsame Positionen verständigten, bleibe „die wichtigste und grundlegende Frage“ aus russischer Sicht, „wer genau auf ukrainischer Seite diese Dokumente unterzeichnen wird“, so Peskow. Damit könnte laut der Nachrichtenagentur Reuters angedeutet worden sein, dass die russische Führung – wie bereits früher geäußert – Selenskij nicht als legitimen Vertreter der Ukraine ansieht.

Ukraine: Neun Tote bei russischem Angriff auf Bus

Bei einem russischen Drohnenangriff auf einen Bus in der Region Sumy im Norden der Ukraine sind ukrainischen Angaben zufolge neun Menschen getötet worden. Laut Militärverwaltung der Region wurden sieben weitere Fahrgäste verletzt. Nach Angaben des ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenskij erlitten sie Verbrennungen und Knochenbrüche.

Zu dem Angriff kam es in der Nähe der grenznahen Stadt Bilopillja. Das Gebiet Sumy ist immer wieder Ziel russischer Angriffe.

Selenskij warf Russland nach der Attacke auf den Bus vor, vorsätzlich Zivilisten getötet zu haben. „Alle Verstorbenen waren Zivilisten. Und den Russen konnte nicht entgangen sein, auf welche Art von Fahrzeug sie gezielt haben“, schrieb Selenskij auf der Plattform X. Er veröffentlichte Bilder von einem völlig zerstörten blauen Transporter – ohne Fensterscheiben und mit aufgerissenem Dach. 

Selenskij erklärte, dass der Angriff für ihn ein weiterer Beweis ist, dass Russland kein Interesse an einer Waffenruhe hat, und forderte stärkeren Druck in Form von Sanktionen gegen Moskau, damit das Töten aufhöre.

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