Viele Angaben über den Kriegsverlauf wie Opferzahlen oder Details zu Kämpfen stammen von ukrainischen oder russischen Behörden und lassen sich nicht unabhängig überprüfen. Für unseren Liveblog verwenden wir neben eigenen Recherchen Material der Nachrichtenagenturen dpa, Reuters, epd, KNA und Bloomberg.
Wichtige Updates
Russland und die Ukraine setzen gegenseitige Luftangriffe fort
Trump informiert Selenskij und andere Europäer über Gipfel
Trump: "Ich werde die Nato anrufen und alle, die wichtig sind"
Putin: " Haben Vereinbarung getroffen, die uns hoffentlich dem Frieden näherbringt"
Gespräch ist beendet - Pressekonferenz könnte gleich beginnen
Selenskij reist am Montag zu Trump
Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenskij reist am Montag eigenen Angaben zufolge zu Gesprächen mit US-Präsident Donald Trump nach Washington. Dort werde er mit Trump über eine mögliche Beendigung des Krieges mit Russland sprechen, schreibt Selenskij auf dem Kurznachrichtendienst X.
Er habe mit Trump zunächst ein einstündiges Telefonat geführt, zu dem danach auch europäische Staats- und Regierungschefs dazugeschaltet worden seien. "Wir unterstützen den Vorschlag von Präsident Trump für ein trilaterales Treffen zwischen der Ukraine, den USA und Russland", betont Selenskij. Es sei wichtig, dass die Europäer in jeder Phase einbezogen werden, um gemeinsam mit Amerika zuverlässige Sicherheitsgarantien zu gewährleisten. "Wir haben auch positive Signale von amerikanischer Seite hinsichtlich der Gewährleistung der Sicherheit der Ukraine besprochen."
Kein Deal in Anchorage - zumindest keiner, über den öffentlich gesprochen wurde
Beim Gipfeltreffen in Anchorage zeigten sich US-Präsident Trump und Russlands Präsident Putin demonstrativ freundlich, teilweise fast schon freundschaftlich. Bei den Ergebnissen nach dem knapp dreistündigen Gespräch blieben beide nebulös. Viele Beobachter hatten auf die Ankündigung einer Waffenruhe im Ukrainekrieg gehofft – vergeblich. Nicht einmal das Wort „Waffenruhe“ fiel während der zwölfminütigen Pressekonferenz.
- Donald Trump, der in den vergangenen Wochen noch Sanktionen gegen Russland ins Spiel gebracht hatte, verlor darüber nun keine Silbe mehr. Stattdessen sprach er von „großen Fortschritten“ und einem „sehr produktiven Treffen“ und nannte Putin „Wladimir". Viele, wenn auch nicht alle wichtigen Punkte seien geklärt worden. Konkrete Vereinbarungen nannte er nicht. Er kündigte an, nun Gespräche mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenskij und den Nato-Partnern führen zu wollen.
- Wladimir Putin betonte, dass die Beziehungen zu den USA in den vergangenen Jahren einen Tiefpunkt erreicht hätten. Als zentrales Thema bezeichnete er die Ukraine und wiederholte sein Narrativ, wonach diese die russische Sicherheit bedrohe, ohne das jedoch näher auszuführen. Für einen dauerhaften Frieden müssten alle Probleme gelöst werden, auch die Sicherheit der Ukraine müsse gewährleistet sein – Details blieb er schuldig. Für Überraschung sorgte er mit dem Hinweis auf eine „Vereinbarung“, die den Frieden voranbringen solle, und dem Appell an die europäischen Staaten, diese positiv zu begleiten. Putin sprach zudem von dem großen Potenzial, das US-amerikanische und russische Geschäfte haben könnten. Am Ende des Auftritts tauschten Trump und Putin noch einen fast kumpelhaften Dialog über ein mögliches nächstes Treffen in Moskau aus. Beide verließen die Bühne ohne weitere Erklärungen – und ohne die Fragen der anwesenden Journalisten zu beantworten.
- In einem anschließenden Interview mit dem US-Sender Fox News sagte Trump zum Thema Gebietstausch und Sicherheitsgarantien, dass er mit Putin darüber gesprochen habe und sich einig geworden sei. Die Ukraine müsse nun nur noch zustimmen. Zu was, sagte er nicht. Er rät Selenskij aber, einen Deal zu machen. Trump erwähnte zudem, dass ein möglicher Austausch von Gefangenen Teil des Gesprächs mit Putin war.
Russland und die Ukraine setzen gegenseitige Luftangriffe fort
Russland hat die Ukraine nach Angaben ihrer Luftwaffe in der Nacht mit 85 Kampfdrohnen und einer ballistischen Rakete angegriffen. Die Luftabwehr habe 61 der Drohnen zerstört, teilte das ukrainische Militär mit. Die nächtlichen Angriffe hätten den Frontgebieten in den Regionen Sumy, Donezk, Tschernihiw und Dnipropetrowsk gegolten.
Russland gab seinerseits bekannt, 29 ukrainische Drohnen über verschiedenen russischen Regionen abgefangen und zerstört zu haben. Allein zehn davon seien über der Region Rostow abgeschossen worden, berichtete die Nachrichtenagentur RIA unter Berufung auf das russische Verteidigungsministerium.
Der ukrainische Generalstab verzeichnete zudem 139 Gefechte an der Front innerhalb des vergangenen Tages.
Kreml: Über Treffen mit Selenskij wurde nicht gesprochen
Ein möglicher Dreier-Gipfel der Präsidenten Russlands, der USA und der Ukraine ist russischen Angaben zufolge auf dem Alaska-Gipfel nicht diskutiert worden. Dies berichtet die staatliche Nachrichtenagentur Tass unter Berufung auf den außenpolitischen Berater Wladimir Putins, Juri Uschakow. Zudem wisse er noch nicht, wann sich Präsident Putin und US-Präsident Donald Trump nach ihrem Treffen in Alaska wiedersehen würden.
Trump hatte dem Sender Fox News nach seinem Treffen mit Putin gesagt, dass der ukrainische Präsident Wolodimir Selenskij und Putin ein gemeinsames Treffen vereinbaren wollten und er dabei sein würde, wenn die beiden es wünschten.
Trump informiert Selenskij und andere Europäer über Gipfel
Nach dem Treffen zwischen Donald Trump und Wladimir Putin gibt es noch keine Informationen über Einzelheiten aus dem Gespräch der beiden Präsidenten. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur informiert Trump am Samstagmorgen deutscher Zeit den ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenskij und weitere europäische Staats- und Regierungschefs über sein Treffen mit Kremlchef Putin.
Trump hatte nach der Unterredung mit Putin angekündigt, mit den Europäern und Selenskij sprechen zu wollen. "Ich werde mit der Nato telefonieren, in Kürze werde ich die verschiedenen Personen anrufen, die ich für geeignet halte, und natürlich auch Präsident Selenskij, um ihnen von dem heutigen Treffen zu berichten", hatte Trump in Alaska gesagt. "Letztendlich liegt die Entscheidung bei ihnen."
Mittlerweile ist Trump wieder zurück in Washington. Seine Maschine, die Air Force One, landete am frühen Samstag (Ortszeit) auf dem Militärflugplatz Joint Base Andrews nahe der US-Hauptstadt, wie mitreisende Journalisten berichteten.
Ischinger nach Alaska-Gipfel: 1:0 für Putin
Der frühere Top-Diplomat Wolfgang Ischinger hat enttäuscht auf den Alaska-Gipfel von Trump und Putin reagiert. Der ehemalige Leiter der Münchner Sicherheitskonferenz schrieb auf der Plattform X: „Kein wirklicher Fortschritt – ganz klar 1:0 für Putin – keine neuen Sanktionen. Für die Ukrainer: nichts. Für Europa: tiefst enttäuschend.“ Putin habe seinen roten Teppich mit Trump bekommen, Trump dagegen nichts. Wie zu befürchten gewesen sei, gebe es keinen Waffenstillstand und keinen Frieden.
Reaktion aus der Ukraine auf den Gipfel: „Beschämend“ und „nutzlos“
Zum Gipfeltreffen von US-Präsident Donald Trump und Kremlchef Wladimir Putin schreibt das ukrainische Nachrichtenportal Kyiv Independent:
- „Widerwärtig. Beschämend. Und letztendlich nutzlos. Das waren die Worte, die uns in den Sinn kamen, als wir den Alaska-Gipfel verfolgten. Auf unseren Bildschirmen wurde ein blutbefleckter Diktator und Kriegsverbrecher im Land der Freiheit königlich empfangen - während seine Angriffsdrohnen auf unsere Städte zusteuerten.“
- „Vor dem Treffen in Alaska erklärte Trump, er wolle ‚noch heute einen Waffenstillstand‘ und Putin habe ‚schwerwiegende Konsequenzen‘ zu erwarten, wenn er sich nicht darauf einlasse. Doch nach einem zweieinhalbstündigen Treffen hinter verschlossenen Türen traten Trump und Putin vor die Presse, um ... nichts mitzuteilen.“
- „Trump hat nicht bekommen, was er wollte. Aber Putin? Der schon. (...) Er war nicht länger ein internationaler Paria, sondern wurde endlich vom Führer der freien Welt akzeptiert - und respektiert. Trumps Vorgänger (Joe Biden) hat Putin einmal als Mörder bezeichnet; Trump bereitete ihm einen königlichen Empfang.“
Insider: Melania Trump schrieb Brief an Putin wegen entführter ukrainischer Kinder
Die Ehefrau von US-Präsident Donald Trump, First Lady Melania Trump, hat laut Insidern in einem persönlichen Brief an den russischen Präsidenten Wladimir Putin die Notlage von Kindern in der Ukraine und Russland angesprochen. Wie zwei mit dem Brief vertraute Personen aus dem Weißen Haus gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters sagten, soll es in dem Schreiben um die Entführungen von ukrainischen Kindern infolge des Krieges in der Ukraine gehen. Weitere Details wollten die Insider nicht preisgeben.
Präsident Trump habe den Brief während des Gipfeltreffens in Alaska persönlich an Putin übergeben, hieß es weiter. Die Ukraine hat die Entführungen von Zehntausenden ihrer Kinder nach Russland oder in russisch besetzte Gebiete ohne Zustimmung von Familien oder Vormündern als Kriegsverbrechen bezeichnet. Das Menschenrechtsbüro der Vereinten Nationen hatte erklärt, Russland habe Millionen ukrainischer Kinder Leid zugefügt und ihre Rechte verletzt, seitdem der Krieg gegen die Ukraine 2022 begann.
Trump spricht mit Fox News über das Treffen mit Putin - und rät Selenskij, "einen Deal" zu machen
In einem Interview mit seinem Lieblingssender Fox News sagte Trump kurz nach dem Gipfel mit dem russischen Präsidenten, dass er und Putin heute ein sehr gutes Treffen gehabt hätten. Putin sei „stark und taff“, aber das Treffen sei sehr warm gewesen. Trump sagte, er habe auch alleine Zeit mit Putin verbracht. Im Gespräch mit Fox News wollte er nicht darauf eingehen, worüber er und Putin sich nicht einig geworden sind. Jetzt würde es am ukrainischen Präsidenten Selenskij liegen, dass etwas passiert. „Und ein wenig auch an Europa." Trump sagte weiter, es sei gut, wenn sich „zwei nukleare Großmächte" gut miteinander verstünden.
Zum Thema Gebietstausch und Sicherheitsgarantien sagte Trump, dass er mit Putin darüber gesprochen habe und sich einig geworden sei. Die Ukraine müsse nun nur noch zustimmen. Zu was, sagte er nicht. Er rate Selenskij aber, einen Deal zu machen. Über wirtschaftliche Konsequenzen gegen Russland brauche er nun nicht mehr nachzudenken, weil das Treffen mit Putin heute „sehr gut“ gelaufen sei. Es solle in der nächsten Zeit ein Dreiertreffen geben zwischen den USA, Russland und der Ukraine. Das sei aber ein schwieriger Punkt in den Gesprächen mit Russland gewesen. Trump erwähnte zudem, dass ein möglicher Austausch von Gefangenen Teil des Gesprächs mit Putin war. Ihm sei ein Buch voller Namen von Gefangenen gezeigt worden, die freikommen könnten. Genauere Details nannte er nicht.
Kreml spricht von positivem Gespräch auf Gipfel
Der Kreml wertet das Gipfeltreffen von Russlands Staatschef Wladimir Putin mit US-Präsident Donald Trump in Alaska positiv. "Ein wirklich sehr positives Gespräch, und das haben beide Präsidenten gesagt", sagte Kremlsprecher Dmitrij Peskow, wie die Nachrichtenagentur Interfax meldete. "Das ist genau das Gespräch, das es erlaubt, weiter zuversichtlich gemeinsam den Weg der Suche nach Lösungsmöglichkeiten zu gehen."
Putin und Trump verlassen Alaska
Nach seinem Gipfeltreffen mit US-Präsident Donald Trump in Anchorage im US-Bundesstaat Alaska hat Kremlchef Wladimir Putin die Heimreise nach Russland angetreten. Die Maschine des russischen Präsidenten hob vom amerikanischen Luftwaffenstützpunkt Elmendorf-Richardson ab. "Der Arbeitsbesuch von Wladimir Putin in den USA ist beendet", hieß es dazu auf dem Telegram-Kanal des Kreml. Auch Trump hat seine Staatsmaschine bestiegen und ist auf dem Weg zurück nach Washington.
Ratlosigkeit nach der Pressekonferenz
Nach den Statements der beiden Regierungschefs herrscht zunächst große Ratlosigkeit. Viele Beobachter hofften auf eine Waffenruhe im Ukrainekrieg. Doch davon war während der Pressekonferenz keine Rede. Sprach Trump die letzten Wochen noch von Sanktionen, mit denen er Russland belegen wolle, ist davon nun auch nichts mehr zu hören.
Putin sprach vage von Vereinbarungen, die Ausgangspunkt für eine Lösung des Ukraine-Konflikts sein könnten. Details nannte er nicht. Der Konflikt sei aber eines der zentralen Themen des Gipfels gewesen, sagte er. Journalisten kritisierten, dass während der Pressekonferenz keine Fragen zu dem Gespräch von Putin und Trump beantwortet wurden.
Trump: "Ich werde die Nato anrufen und alle, die wichtig sind"
Nach Putin spricht Trump, wenn auch deutlich kürzer: Er sagt, man habe heute "große Fortschritte" gemacht. Jedoch gebe es keinen Deal ("there is no deal until there is a deal"). Trump werde nun ein paar Telefonate führen. "Wir hatten ein sehr produktives Treffen, viele Punkte konnten geklärt werden. Nicht alle, aber viele wichtige." Nun wolle er mit Wolodimir Selenskij und den Nato-Verbündeten telefonieren. Man sei sich einig, dass der Krieg beendet werden müsse. Putin wolle dies genauso wie er, sagte er. Konkreter wird der US-Präsident in seinen Ausführungen kaum. "Wir haben das Ziel noch nicht erreicht, aber die Chancen stehen sehr gut, dass wir es erreichen", sagt Trump.
Er und Putin werden sich wiedersehen, so Trump am Ende seiner Ausführungen. Putin antwortet darauf auf Englisch: "Das nächste Mal in Moskau." Trump reagiert prompt: "Ich werde dafür Ärger bekommen. Aber ich könnte mir schon vorstellen, dass das passieren könnte." Es klingt fast so, als würden sich da zwei Freunde locker unterhalten.
Danach verlassen beide zügig die Bühne, Fragen von Journalisten werden nicht beantwortet.
Putin spricht von "Vereinbarung" - Trump bleibt vage
Knapp 15 Minuten lang sprechen Wladimir Putin und auch Donald Trump. Dass der Gastgeber seinem Gast den Vortritt lässt, ist höflich, aber auch eher ungewöhnlich. Während der russische Präsident vor allem geschichtliche Referenzen zieht - und damit seinem Gegenüber wohl schmeicheln will -, wird er bei der Ukraine auf nebulöse Art konkret. Mehrmals nimmt er die Worte "Vereinbarung" und auch "Abkommen" in den Mund. Und mahnt die europäischen Staatschefs an, diese "konstruktiv" zu begleiten.
Donald Trump dagegen bleibt in seinen kurzen Ausführungen eher vage, er will erst einmal mit Wolodimir Selenskij und "der Nato" sprechen. Einig sind sich die beiden darin, vor allem die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen den USA und Russland wieder beleben zu wollen.