Krieg in der Ukraine: Russland und Ukraine laut Trump angeblich kurz vor Einigung

vor 11 Stunden 4

Viele Angaben über den Kriegsverlauf wie Opferzahlen oder Details zu Kämpfen stammen von ukrainischen oder russischen Behörden und lassen sich nicht unabhängig überprüfen. Für unseren Liveblog verwenden wir neben eigenen Recherchen Material der Nachrichtenagenturen dpa, Reuters, epd, KNA und Bloomberg.

Wichtige Updates

Russischer General durch Autobombe getötet

Trump-Vertrauter Witkoff spricht erneut mit Putin

Lawrow: Ukraine-Deal muss noch feinjustiert werden 

Klitschko: Ukraine muss womöglich Land abtreten

Russische Angriffe auf Kiew sollten laut Selenskij als Ablenkung dienen  

Juri Auel

Trump: Einigkeit bei Kernpunkten im Friedensvertrag 

US-Präsident Donald Trump gibt sich hinsichtlich der Verhandlungen über ein mögliches Friedensabkommen zwischen Russland und der Ukraine optimistisch. „Sie stehen kurz vor einer Einigung, und die beiden Seiten sollten sich nun auf sehr hoher Ebene treffen, um die Sache 'zu Ende zu bringen'“, schrieb Trump auf Truth Social. In den „meisten wichtigen Punkten“ sei man sich einig, so Trump. Der Republikaner forderte ein sofortiges Ende des „Blutvergießens“.

„Wir werden überall dort sein, wo es nötig ist, um das Ende dieses grausamen und sinnlosen Krieges zu unterstützen!“, schrieb Trump weiter. Es sei ein Tag mit „guten Gesprächen“ mit Russland und der Ukraine gewesen, so Trump. Der US-Sondergesandte Steve Witkoff hatte sich am Freitag erneut in Moskau mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin getroffen. 

Wenn man die öffentlich bekannten Äußerungen beider Seiten als Grundlage nimmt, ist jedoch fragwürdig, wie Trump zu seiner Einschätzung kommt. Aus Sicht der Ukraine und der europäischen Verbündeten bevorzugt der von den USA erarbeitete Friedensplan eindeutig Russland, die Ukraine zeigt sich beispielsweise nicht bereit, wie von den USA vorgesehen größere Gebiete an Russland abzutreten. Europäische Beobachter gehen zudem davon aus, dass Russland mit den Verhandlungen lediglich versucht, Trump nicht zu verprellen, ohne aber wirklich an Frieden interessiert zu sein. Denn trotz der Verhandlungen gehen die Angriffe auf ukrainische Städte bislang unvermindert weiter. 

Dominik Fürst

Trump: „Die Krim wird russisch bleiben“

US-Präsident Donald Trump beharrt darauf, dass Russland die ukrainische Halbinsel Krim weiter kontrolliert. „Die Krim wird russisch bleiben“, sagt er in einem Interview des Time Magazine. Russland hat die strategisch wichtige Halbinsel im Schwarzen Meer bereits im Jahr 2014 völkerrechtswidrig annektiert – international anerkannt ist das nicht. Doch die USA kommen Moskau im Bemühen um eine Beendigung des Kriegs offenkundig immer weiter entgegen. Der seit Tagen kursierende US-Friedensplan sieht weitreichende Gebietsabtretungen der Ukraine vor. Kiew lehnt ihn daher ab.

Kassian Stroh

Russischer General durch Autobombe getötet

Ein hochrangiger russischer Militäroffizier ist am Mittag in der Region Moskau getötet worden. Es handele sich um den stellvertretenden Leiter der Hauptoperationsdirektion (GOD) des Generalstabs der russischen Streitkräfte, Generalleutnant Jaroslaw Moskalik, berichten russische Medien übereinstimmend.

In der Stadt Balaschicha sei ein selbstgebauter Sprengsatz in einem Auto explodiert, er sei ferngezündet worden, berichtet der russische Kanal Baza. Moskalik sei in dem Moment vorübergegangen; er habe in der Nähe gewohnt. Die Täter würden gesucht, heißt es von den Ermittlungen. 

Die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, zieht später eine direkte Parallele zum Krieg in der Ukraine. Es handele sich um einen „terroristischen Anschlag“. Kremlnahe Medien meldeten, dass der letzte Halter des Fahrzeugs ein Ukrainer gewesen sei, der vor einigen Jahren die russische Staatsbürgerschaft erhalten habe. Offiziell bestätigt ist das bislang nicht. Ranghohe Offiziere in Moskau und auch Propagandisten sind seit Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine immer wieder Ziele von Anschlägen. Aus der Ukraine gibt es keine offizielle Reaktion. 

Kassian Stroh

Trump-Vertrauter Witkoff spricht erneut mit Putin

Zwei Wochen nach seinem letzten Treffen mit dem russischen Präsidenten führt der US-Sondergesandte Steve Witkoff in Moskau ein weiteres Gespräch mit Wladimir Putin. Kremlsprecher Dmitrij Peskow sagte der russischen Nachrichtenagentur Interfax zufolge, dass Putin Witkoff empfange. Das Staatsfernsehen zeigte die beiden beim Handschlag. „So gut, Sie zu sehen“, sagte Witkoff zur Begrüßung. 

Die Maschine des Gesandten von US-Präsident Donald Trump landete am Morgen auf dem Hauptstadt-Flughafen Wnukowo. Witkoff traf sich nach der Ankunft mit Putins Beauftragtem für wirtschaftliche Zusammenarbeit, Kirill Dmitrijew. Der Chef des staatlichen Fonds für Direktinvestitionen nahm auch an dem Gespräch Putins und Witkoffs teil. Anwesend war zudem Putins außenpolitischer Berater Juri Uschakow. 

Witkoff hat sich schon mehrmals persönlich mit Putin getroffen und sich im Anschluss an die Unterredungen immer auffällig positiv über ihn geäußert. Zuletzt sprach er mit dem Kremlchef am 11. April in St. Petersburg mehr als vier Stunden lang. 

Julia Bergmann

Ukraine: Fünf Tote bei Luftangriffen 

In der zentralukrainischen Region Dnipropetrowsk sind bei einem nächtlichen russischen Angriff nach Angaben von Gouverneur Serhij Lyssak drei Menschen getötet worden, darunter ein Kind. 14 Menschen seien zudem verletzt worden, teilt er auf Telegram mit. Eine Drohne habe ein fünfstöckiges Haus getroffen. Die Staatsanwaltschaft in der Region Donezk teilte zudem mit, dass bei einem Angriff am frühen Morgen auf die Siedlung Jarowa zwei Menschen getötet worden seien. Die russischen Streitkräfte hätten eine Fliegerbombe auf ein Wohngebäude abgeworfen.

Nach Angaben der ukrainischen Luftwaffe griffen die russischen Streitkräfte in der Nacht mit mehr als 100 Drohnen Ziele in diversen Regionen des Landes an. Schäden habe es auch in den Bezirken Charkiw, Sumy, Tscherkassy und ​Donezk gegeben. Das Verteidigungsministerium in Moskau sprach von 79 ukrainischen Drohnen, die man abgefangen habe – drei Viertel davon über der Krim. Die Angaben beider Seiten sind nicht bestätigt. 

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